Welche Probleme hat aktuell die soziale Marktwirtschaft?

3 Antworten

Die Probleme der sozialen Marktwirtschaft sind, dass es sie faktisch nicht mehr gibt. Es gab die soziale Marktwirtschaft in den 1970ern aber Helmut Kohl begann in den 1980ern damit, sie abzuschaffen – spätestens der Mauerfall 1989 raffte sie komplett dahin. Denn es gab die soziale Marktwirtschaft nur als Konkurrenz zum sozialistischen Wirtschaftssystem. Denn man musste als kapitalistisches System gut dastehen. Der Mauerfall änderte alles: Seit Hartz4 gelten Arbeitslose als faul – Mieten sind für viele unbezahlbar – eine neue Wohnung zu finden ist ein unlösbares Problem. Die soziale Marktwirtschaft ist tot und ich würde mir so sehr wünschen, wenn sie wiederbelebt würde. Denn sie war gut und hat vielen eine Chance geboten. Als Gesellschaft müssen wir endlich begreifen, dass Solidarität mit allen anderen Menschen auch uns persönlich hilft.

  1. Bildung:
  • Ungleichheit im Bildungssystem: Obwohl das deutsche Bildungssystem öffentlich und kostenlos ist, gibt es immer noch soziale Ungleichheiten bei Bildungschancen. Kinder aus sozial benachteiligten Familien haben oft weniger Zugang zu Ressourcen wie Nachhilfe, privater Unterstützung oder Schulmaterialien.
  • Digitalisierung und Bildung: Die zunehmende Digitalisierung erfordert eine stärkere Integration von Technologie in das Bildungssystem. Es besteht jedoch die Gefahr, dass technologische Innovationen sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler weiter zurücklassen, wenn diese nicht über die notwendigen Ressourcen und Fähigkeiten verfügen.
  1. Umwelt:
  • Der nachhaltige Umgang mit natürlichen Ressourcen. Die zunehmende Nachfrage nach Rohstoffen und die begrenzte Verfügbarkeit dieser Ressourcen erfordern innovative Ansätze für die Wiederverwendung, das Recycling und die Schonung von Ressourcen.
  1. Wohnungsbeschaffung:
  • Die steigenden Preise für Wohnraum in vielen deutschen Städten erschweren es vielen Menschen, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Es besteht ein Bedarf an Maßnahmen zur Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum, um die soziale und wirtschaftliche Teilhabe zu fördern.
  • Ein weiteres Problem im Bereich Wohnungsbeschaffung ist die Notwendigkeit, Wohnraum nachhaltiger zu gestalten. Es gibt daher einen Bedarf an Maßnahmen zur Förderung von energieeffizientem Bauen und Sanieren sowie zur Förderung von erneuerbaren Energien in Gebäuden.
GutDieseFrage 
Fragesteller
 11.05.2023, 09:42

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Was aber hat zum Beispiel Bildung bzw. Wohnungsbeschaffung mit ,,Economics“=Wirtschaft zu tun? Den Knackpunkt habe ich leider nicht ganz kapiert

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OmniosX  11.05.2023, 17:19
@GutDieseFrage

Naja Bildung befähigt Bürger dazu wertige Arbeit zu leisten.
Ein Land das viele gut gebildete Menschen hervor bringt, muss weniger Fachkräfte importieren, so bleibt das Geld im Land, und man wird zum Attraktor für Firmen, die einen Standort mit Personal suchen. Bildung schützt Menschen auch vor dummen Entscheidungen, die z.B die Gesundheit beinträchtigen, auch das ist wirtschaftlich vorteilhaft.

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Der Begriff der sozialen Marktwirtschaft scheint mir a priori schon ein ziemlich absurdes Konstrukt da die Märkte a priori nicht sozial sind. Der Markt scheert sich absolut nicht um die sozialen Konsequenzen! Der Begriff der sozialen Marktwirtschaft kam zur Wirtschaftswunderzeit der 50er Jahre auf wo man infolge von starkem Wachstums die Arbeitsbedingungen verbessern und den Wohlfahrtsstaat aufbauen konnte. Mit dem heutigem wirtschaftlichen Umfeld von Globalisierung und immer mehr Wettbewerb passt dies garnicht.

Der Markt könnte beispielsweise durch die internationale Konkurrenz vorgeben, dass du pleite gehen musst wenn du preislich nicht mit Konkurrenten in Indien mithalten kannst. Du kannst deinerseits in Westeuropa, aber nicht davon leben. Das du dann krepierst interessiert den Markt aber nicht! Wenn sich die Kräfte des Marktes frei entfalten gibt es zwangsläufig viele Opfer!

Woher ich das weiß:Recherche