Welche mögliche Ebenen gibt es, auf denen Mut benötigt wird, um zur Aufklärung zu gelangen?

1 Antwort

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Da gibt es die persönliche Ebene, etwa die Frage, wie man eine Beziehung beendet. Macht man es per SMS oder lässt man sich tatsächlich auf ein abschließendes und klärendes Gespräch ein.

dann gibt es den beruflichen Bereich: kaum ein junger Arzt - so kann man hören – wagt es, dem Chefarzt zu widersprechen.

es soll sogar mal ein Flugzeug in Schwierigkeiten geraten sein, weil der Copilot nicht wagte, den Chef Piloten der Linie, der die Verantwortung hatte, darauf hinzuweisen, dass der benötigte Sprit falsch berechnet worden war. Ich hoffe mal, dass dieses Flugzeug dann nur vorzeitig irgendwo landen musste und nicht abgestürzt ist. Aber es gibt eben in der beruflichen Welt ein Hierarchieproblem, dem gegenüber es Mut kostet, eine eigene Meinung zu vertreten.

dann gibt es die gesellschaftliche Ebene, auf der es Mut erfordert, sich für jemanden einzusetzen, der ein Opfer von Mobbing geworden ist.

auf der Ebene der Politik gehört Mut dazu, bei seiner Linie zu bleiben, auch wenn mächtige Interessen alles tun, um einen vom politischen Feld zu fegen.

leider hört man heutzutage manchmal den Satz: du darfst zwar deine Meinung frei sagen, musst aber auch die folgen tragen. Daran kann man ermessen, wie viel Mut erforderlich ist, um zur Aufklärung beizutragen beziehungsweise zur Wahrheit.

ach ja, noch ein kleiner Nachtrag: häufig ist es auch weniger eine Frage des Mutes als eine Frage der Anstrengung. Es ist eben sehr viel leichter die Meinung irgendwelche Autoritäten zu übernehmen, als sich selbst in eine Sache einzuarbeiten. Und wenn man dann das getan hat, dann braucht man den gut gegenüber all denen, die sich diese Mühe nicht gemacht haben.

irgendwo habe ich gelesen, dass eine englische Forschungsgruppe herausgefunden hat, dass so genannte Verschwörungstheoretiker nicht unbedingt Recht haben müssen, aber auf jeden Fall haben sie sich mehr mit bestimmten Fragen beschäftigt als andere. Und dann taucht immer die Frage auf, wer nähert sich eher der Wahrheit, der, der sich um sie bemüht, oder derjenige, der einfach etwas von einem anderen übernimmt. Fragen über Fragen hast du hier ausgelöst und damit zur Aufklärung sicherlich beigetragen, zumindest bei mir :-)


earnest  30.01.2021, 16:51

Bis auf deinen kleinen Schwenker zu den Quer"denkern" kan ich die von dir genannten Punkte nur unterstreichen.

Es ist noch die Frage, ob sich Verschwörungstheoretiker um "Wahrheit" bemühen. Sie kennen ja die Wahrheit: ihre Wahrheit. Nein, es ist eigentlich keine Frage...

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