welche mikrofone werden für kinofilme verwendet?
also im Tonstudio. und wie teuer sind die?
3 Antworten
Hallo,
der Tonmeister beim Film steht je nach Einstellungen und Szenen; und ob On-Location oder auf einer Tonbühne gedreht wird, ob der Set-Ton als Primärton genommen werden soll; oder ob man im Tonstudio nachvertont vor sehr vielen unterschiedlichen Herausforderungen.
Mikrofone sind Werkzeuge und je nach Situation wählt man ein passendes.
Ein Standard ist das Mikrofon an der Angel. In der Regel ein Kleinmembrankondensatormikrofon an einem langen Stab, das der Tonassistent führt und ausrichtet.
Oft werden Richtrohrmikrofone genutzt. Diese haben ein Interferenzrohr, das recht gut Schall unterdrückt, der nicht aus der Primärachse auf das Mikrofon einfällt. Allerdings ist die Richtwirkung Frequenzabhängig und in halligen Räumen klingen Richtrohe schnell mal 'phasig', aka merkwürdig.
Sollte es hallig sein, werden in der Regel Kleinmembranmikrofone mit Nierenrichtcharakteristik, bzw. mit engen Nieren (Super- und Hyperniere) verwandt.
Oft kann man die Tonangel aber nicht sonderlich nah an die Schallquelle (Schauspieler) bringen. Z.B. wenn sie sich in Fenstern spiegeln würde oder der Bildausschnitt der Kamera es nicht erlaubt; weil grade eine weite Einstellung gedreht wird.
In dem Fall sind 'Anstecker' bzw. Lavalier-Mikrofone nützlich. Das sind sehr kleine Kondensatormikrofone, die man am Kostüm oder im Haar verstecken kann. Diese Mikrofone gibt es gerichtet; aber um Kopf und Körperbewegungen auszugleichen und keine Pegelabhängigen Klangverformungen zu haben (Nahbesprechungseffekt) werden sehr oft Mikrofone mit Kugelcharakteristik dafür eingesetzt.
Mitunter geht das mit den kleinen Lavalier-Mikrofonen auch nicht - Z.B. wenn der Darsteller aus der Dusche kommt und vor dem Badezimmerspiegel steht - Dann werden die Mikrofone oft 'eingebaut' also im Set versteckt aufgestellt.
Dreht man etwas wie ein Kammerspiel, kommen mitunter wie im Theater auch Grenzflächenmikrofone zum Einsatz.
Filme werden auch oft nachvertont. Also mit Klang unterlegt der nicht während des Drehs am Set aufgenommen wurde. Wenn es da um Foleys geht; kann der Tonmensch auf das zurückgreifen, was für ihn passt. Einen Düsenjäger wird man nah, eher mit einem dynamischen Tauchspulenmikrofon abnehmen - Da diese Mikrofone die hohen Pegel auch verkraften können.
Mitunter werden für Effekte auch Kontaktmikrofone genutzt. Das sind eigentlich keine Mikrofone, sondern Tonabnehmer.
Aber um ein sehr beliebtes Mikrofon für das Set zu nennen: Das Schoeps CMIT erfreut sich an den Angeln der Filmwelt internationaler Beliebtheit.
Für die vokale Nachvertonung im Tonstudio werden auch unterschiedlichste Mikrofone genutzt. Will man einen sonoren Sprecher aufnehmen wird es mitunter ein dynamisches Tauchspuelenmikrofon (RE20, SM7); will man nah am naütlichen Ton sein, der sich gut mit dem Set-Ton mischen lässt wird es ein Kleinmembrankondensatormikrofon und für lager-than-life-Sachen mitunter auch ein Großmembraner wie das Neumann U87.
Es gibt nicht das "Film-Mikrofon" und auch nicht die zwei oder drei.
Hans Zimmer hat ein riesiges Equipment. Allein ein modularer Synth in der Wand eingelassen belegt etliche m². Da gibt es Fotos
Also Filmmusik-Scores
Dann hat er einen Assistenten, der dann Touch Pads für Cubase programmiert.
Dann hat er riesige Mischpulte und natürlich auch die besten Mikrofone wie Neumann usw
Die meisten Modelle in Tonstudios sind Kondensatormikrofone