Welche Methoden hatte die Stasi?

7 Antworten

Aufgrund meiner umfangreichen Stasi-Akte kann ich vielleicht etwas zur Diskussion beitragen.

1. Briefverkehr mit dem Westen wurde grundsätzlich kontrolliert, außerdem auch Briefverkehr zwischen "verdächtigen" Personen in der DDR. Persönliche Details aus den Briefen wurden verwendet, um die Briefschreiber unter Druck zu setzen, z. B. um sie als Informanten (Bespitzelung der eigenen Familie) zu gewinnen. Ich habe in meiner Stasi-Akte die Kopien aller meiner Briefe gefunden, die über die Zonengrenze gegangen sind. Das gleiche gilt auch für den Fernsprechverkehr.

2. In den Wohnungen "verdächtiger" Personen (es genügte, Verwandte oder Bekannte im Nichtsozialistischen Ausland zu haben) wurden Wanzen installiert. Meine Bekannten haben in ihren Stasi-Akten die Nachschlüssel für ihre Wohnungen gefunden. Telefongespräche und Gespräche in den verwanzten Wohnungen wurden auf Tonbandkassetten aufgenommen. Da diese in der DDR knapp wurden, hat man alle eingeführten Musikkassetten ganz gleich welcher Stilrichtung beschlagnahmt und für die Aufzeichnung der Gespräche verwendet. In meinem Fall steht in der Stasi-Akte: Die Aufzeichnungen konnten aus Kapazitätsgründen nicht ausgewertet werden. Man hat also nicht genügend Leute gehabt, um stundenlange Gespräche abzuhören und auszuwerten (die Amis machen das heute zeitsparend mit Algorhytmen am Computer)..

3. Stasi-Informanten sammelten auf verschiedene Weise Informationen über "verdächtige" Personen. So wurden Kinder in der Schule befragt, was ihre Eltern über die DDR Führung sagten oder welchen Fernsehsender sie sahen. Nachbarn und Arbeitskollegen wurden unter verschiedenen Vorwänden befragt. Wer boshaft war, konnte einem unbeliebten Nachbarn auf diese Weise alles Mögliche anhängen. Es wurden auch Alkohol und Drogen eingesetzt, um Menschen gesprächig zu machen. Ich habe in meiner Stasi-Akte den unglaublichsten Unsinn über mich gefunden, der den Informanten erzählt wurde, nur um seine Ruhe zu haben.

4. Provokateure schimpften über die Zustände in der DDR, um bei Zustimmung ihren Gesprächspartner zu denunzieren.

Körperliche Folter gab es nur in der Anfangszeit der DDR, danach wurde mit den genannten Methoden (und vielen anderen) Psychoterror ausgeübt.

Ständige Isolation. Die Knasts waren so aufgebaut, dass man die Gefangenen immer einzeln auf die Gänge führte. Es sollte der Eindruck entstehen, der Gefangene wäre allein. Und es sollte verunmöglicht werden, irgendeine Art der Kommunikation aufzubauen.

Verhörtechniken mit "Zuckerbrot und Peitsche". Kleinigkeiten wurdenzugesprochen, grosse Dinge wurden verschlimmert. Es war keine Folter im körperlichen Sinne, aber die Psyche wurde dauerhaft unter Druck gesetzt.

Gummizellen, völlig geräuscharm und in absoluter Dunkelheit ohne Raum-Ecken. Also runde Räume, om jemandem die Orientierung zu nehmen.

Fenster wurden mit Milchglas versehen, damit man die Sonne nie mehr richtig sehen konnte.

Ist man in den unteren Bereich des Knastes gekommen, war man in feuchten kleinen Zellen. Die Stasi hat eien "gepflegt", damit man auch bei Krankheitn nicht sterben konnte. Es hiess, der Tod wäre für einen Staatsverräter eine Erlösung, kein eStrafe, darum wollte man jemanden so lange wie möglich leiden lassen, indem man ihn in Geschafenschaft hielt und schaute, dass er nicht starb.

Unter Druck setzen, in dem man sich an die Familienmitglieder ranmachte und sie indoktrinierte. Man wusste nicht einmal, ob man von der eigenen Mutter oder dem Vater ausgespitzelt wurde. Zur Endzeit der DDR kamen auf zwei Bürger fast ein Spitzel der Stasi.


LisaModerat  27.09.2017, 15:14
Zur Endzeit der DDR kamen auf zwei Bürger fast ein Spitzel der Stasi

Was zu beweisen wäre

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SarahSchweiz  27.09.2017, 15:15
@LisaModerat

Wird in Zeitdokumenten und ettlichen Dokumentationen so geschildert und mit gefundenen Stasi-Akten dann auch ziemlcih exakt belegt. Alles einzusehen in Berlin im Stasigefängnis, welches heute ein Museum ist.

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Hegemon  27.09.2017, 15:21
@SarahSchweiz

Quatsch. Nicht mal Kommunistenfresser und Propagandist Hubertus Knabe behauptet so einen Bullshit.

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LisaModerat  27.09.2017, 15:21
@SarahSchweiz

Dann müsste ich ja Angst haben, dass unter meinen ganzen Freunden Stasispitzel sind...............

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SarahSchweiz  27.09.2017, 15:25
@LisaModerat

Wenn man den Akten aus der damaligen Zeit glauben schenken möchte, dann in der Tat. Bei einer vielzahl an Freunden aus der damaligen Zeit wäre die chance durchaus hoch und gegeben.

Ich spreche hie rnicht ovn meiner Idee, sondern von den Informationen, die ich aus der Führung durch das Stasigefängnis mitgenommen habe. Ich erhebe hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit.

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SarahSchweiz  27.09.2017, 15:26
@Hegemon

Wow... sehr sachlich. Danke für den geisreichen Beitrag. Ergänze oder korrigiere doch einfach mein eaussage, da hbe ich absolut nichts dagegen und sage sogar im Sinne des Fragestellers danke.

Ansonsten kannst du doch einfach deine unnützen Kommentare lassen.

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Malavatica  27.09.2017, 15:30
@LisaModerat

Diese Angst liebe Lisa war durchaus berechtigt wie wir heute wissen. Das kam gar nicht so selten vor, dass die eigenen Freunde bespitzelt wurden. 

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LisaModerat  27.09.2017, 15:35
@Malavatica

Das mag ja sein. Ich zweifele aber die 50% Stasispitzel, die hier genannt werden ganz stark an.

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SarahSchweiz  27.09.2017, 15:37
@LisaModerat

Ich korrigiere mich da gerne: Die Erzählungen der Museumsführung war, dass zwei Personen von einem Spitzel hätten "bespitzelt" werden können. also einer von drei. Sorry, da habe ich mich wirklich falsch ausgedrückt.

Aber das hat sie dort halt eben so erzählt.

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Hegemon  27.09.2017, 15:38
@SarahSchweiz

Die "Informationen" aus der Führung durch das staatlich alimentierte Hohenschönhausener Gruselkabinett kannst Du getrost als Propaganda in die Tonne treten,

Vergleiche das bitte mal mit den Zahlen bei Wikipedia (die teilweise auch schon auf abenteuerlichen Schätzungen basieren) und rechne das auf die knapp 17 Mio. Einwohner hoch. Dann wirst Du verstehen, was man Dir dort für Märchen erzählt hat.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/studie-zur-stasi-zahl-der-im-in-der-ddr-umstritten-a-884493.html

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SarahSchweiz  27.09.2017, 15:42
@Hegemon

Danke. DAMIT kann ich was angfangen. Ich werd' s mir sehr gern ansehen und meine Infos auch gerne in Frage stellen.

Hm...bis jetzt war es eben so: Ich weiss nicht genau, ob ich da einem Wiki-Beitrag mehr glauben schenken soll als den Zeitzeugen, die dort anwesend waren... und den ehemaligen Stasimitarbeitern, die solche Aussagen ebenfalls tätigen.

Da ich selbst nicht dabei war, schliesse ich mich eher den Seiten an, mit welchen ich persönlcih Kontakt haben kann. Von beiden Seiten: Den Betroffenen und den Peinigern. Und die Aussagen überschneiden sich nunmal in vielen Punkten recht genau (unabhängig von einander. Wir haben in Berlin nicht nur in diesem Museum mit den Leuten gesprochen, sondern auch sonst an anderen Orten... Es waren Menschen, die sich nicht kannten und nichts miteinander gemein hatten - ausser die Stasi, den Knast und die Situation als Wärter oder eben als Gefangener).

Ich schaus mir mal an, ein Versuch kann nie schaden.

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Hegemon  27.09.2017, 15:56
@SarahSchweiz

Sorry, aber wenn von diesen Propagandisten seit Jahrzehnten solch ein Quatsch verbreitet wird, dann ist es irgendwann zu viel verlangt, bei diesen immer wiederkehrenden Lügen nett und freundlich zu bleiben.

Bullshit bleibt Bullshit und sollte auch als solcher klar und deutlich benannt werden.

"Unnütz"
ist es, solchen Bullshit zu verbreiten.

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666Phoenix  27.09.2017, 16:02
@SarahSchweiz

sarah, das "Stasigefängnis" in Hohenschönhausen wurde schon längst als vorwiegend "Potjomkinsches Dorf" enttarnt, das ein Herr Knabe (Westimport und Kommunistenhasser allererster Güte) im Auftrag diverser Altlastenbeseitiger errichtet hat, und das er natürlich unbedarften und unwissendem Volk wie Dir sehr gerne präsentiert!

(Womit ich nicht in den Verdacht eines anderen Extremismus geraten möchte: Die Gechichte der Stasi muss weiter aufgearbeitet werden, aber sachlich und anhand von Fakten, nicht anhand von Wünschen, Verleumdungen und Lügen!).

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SarahSchweiz  27.09.2017, 16:03
@Hegemon

Na ja, Lügen verbreitet hier niemand.

Du scheinst ebenfalls Zeitzeuge zu sein. Teil doch dein Wissen mit uns. Nicht das Wiki-Zeug. Dein Eigenes...

Falls du KEIN Zeitzeuge wärst und dich auf die Wiki-Berichte und die Stern-Artikel berufst, dann hast du gar nicht mal sooo das Recht, hier auf die Pauke zu hauen. Dann ginge es einfach um einen Abgleich von Quellen, wobei meine die lebenden Zeitzeugen sind, deine die Medien. Warum solltest du dann recht habe nund ich falsch? Woher solltst DU dann das Wissen nehmen, das wäre alles Quatsch?

Klingt fast so, als würdest du hier jemanden in Schutz nehmen wollen... und vielleicht auch die Mauer wieder hochziehen?

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Hegemon  27.09.2017, 16:06
@SarahSchweiz

Die Wikipedia-Zahlen stammen aus dem Dunstkreis der BStU. Wenn die Leute sich bei den Führungen hinterher auch noch selber widersprechen, sagt das sehr viel über deren Glaubwürigkeit aus.

Lies den Spiegel-Artikel. Der Historiker Kowalczuk (selbst aus diesem Umfeld und absolut anerkannt) hat die alten Schätzungen als Humbug entlarvt.

110.000 IM abzüglich 10.000 Karteileichen und abzüglich 13.000 von der Auslandsspionage - verbleiben 87.000 IM.

16,675 Mio : 87.000 = 191,7.

Auf jeden IM kamen also 191 Bürger - und nicht 2.

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SarahSchweiz  27.09.2017, 16:06
@666Phoenix

Demnach erzählen also alle rund um dieses Thema einfach nur Stuss, wenn man sie direkt und persönlich fragt?

Sorry, das klingt mir schon fast nach einer Verschwörungstheorie.

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Hegemon  27.09.2017, 16:16
@SarahSchweiz

Ich bin in der Tat Zeitzeuge. Und ich habe damit jedes Recht, "auf die Pauke zu hauen". Ich habe diesen Staat schließlich 25 Jahre lang erlebt. Und ich kann Dir versichern, daß die Stasi in meinem Alltag und in dem Alltag meines Umfeldes keine Rolle gespielt hat.

Daß wir damals Angst gehabt hätten, habe ich erst nach 1990 durch die westdeutschen Zeitungen erfahren. Komisch, daß sich diese Propaganda mit unseren Erfahrungen überhaupt nicht vereinbaren ließ. Findest Du das nicht selber merkwürdig?

Ich nehme hier weder jemanden in Schutz, noch will ich die Mauer wieder hochziehen. Solche Frechheiten verbitte ich mir.

Ich trete hier lediglich gegen Geschichtsfälschung ein. Die wird hier nämlich derart rotzfrech betrieben, daß man schon im Ausland die Hände über'm Kopf zusammenschlägt:

"Die Geschichtsaufarbeitung in der heutigen Bundesrepublik ist geprägt durch vereinfachte westliche Erfolgsgeschichten auf der einen und durch ostdeutsche Horrorgeschichten auf der anderen Seite. Geschichtsbetrachtung wird von aktuellen Westnormen bestimmt, ostdeutsche Erfahrungen werden marginalisiert. Der Einigungsprozess wird dadurch stark belastet."

(Prof. Andrew H. Beattie in "Learning from the Germans? History and Memory in German and European Projects of Integration", University of Technology Sydney, 2007)






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666Phoenix  27.09.2017, 18:37
@SarahSchweiz

Sarah, wieder verabsolutierst Du.

Nein, nicht "alle" und nicht "nur"!

Im Übrigen sind Halbwahrheiten mitunter schlimmer als direkte Lügen!

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Druck ausüben. Indem indirekt Verwandte bedroht wurden oder Nachteile im Beruf angedroht wurden wie Berufsverbot, Versetzung. Verweigerung von Ausreisewilligen, die einen Antrag gestellt haben. 

Diese Frage sollte man eigentlich nicht auf die Vergangenheit beschränken. Es gibt da zumindest einen "harten Kern", der gar nicht so klein zu sein scheint und ziemlich brutal weiter macht. Eigentlich müßte man diese Frage zur aktuellen Situation dem Verfassungsschutz und dem BKA stellen. Da wird es aber wohl keine ehrliche Antwort geben, die das ganze Ausmaß zeigt. Es geht bei den Tätern inzwischen schon lange nicht mehr nur um Ostdeutsche oder
Osteuropäer. Die haben in den letzten 27 Jahren Ihre Truppen
anscheinend noch massiv aufgestockt.

Ich wohne zur Zeit im Westen und erlebe seit dem Jahreswechsel zum zweiten Mal aggressives organisiertes Stalking. Einige Tage nachdem ich hier im Forum erwähnt hatte, daß ich höchstwahrscheinlich einen Peilsender im Auto habe und der Kontakt mit der KFZ-Werkstatt aggressiv bespitzelt wurde, sind während der Fahrt die Keilriemen für die Elektrik kaputt gegangen. Ich mußte dann natürlich eine andere Werkstatt dort in der Nähe aufsuchen. Anfang September hatte ich zwei Vorfälle im Straßenverkehr erlebt, in denen ich ungewöhnlich reagieren mußte, um Unfälle zu vermeiden. In beiden Fällen war ein Streifenwagen schon vor mir am Fast-Unfallort. So etwas gehört auch zum organisiertem Stalking. Ich hatte im Internet auch die Polizei schon anonym (!!!) kritisiert. Ich erlebe das aber vor allem in Supermärkten. Zu Beginn konnte ich dem noch entgehen, wenn ich Supermärkte aufgesucht hatte, in denen ich vorher noch nicht war. Inzwischen ist mir klar geworden, daß die nur stalken dürfen, wenn sie wissen, wo die Videokameras angebracht wurden. Die haben sie nämlich auch massiv mißbraucht, um mich als unmöglich hinzustellen, obwohl ich nichts gemacht hatte. Nicht nur morgens wird gar nicht so selten in der Nachbarschaft gestalkt. Ich vermute inzwischen, daß man diese Ängste bei mir auch erzeugen will, weil da wahrscheinlich eine Kriminalität im beruflichen Umfeld dazu kommt und man wohl hofft, daß offensichtliche Ängste als Schuldeingeständnis bewertet werden. Die wissen auch ganz genau, was ich im Internet mache und nicht nur das. Dazu kommt seit Jahren, daß die mich mit ihrem eigenen (roten) Dreck bewerfen. Im beruflichen Umfeld gab es schon bedeutungsvolle Blicke beim Thema Stasi, obwohl ich nie Stasispitzel war. Mir ist aber auch seit Jahren schon aufgefallen, daß gar nicht so selten beim Einkaufen Leute in meiner Umgebung sind, die ich mit meiner ostdeutschen Menschenkenntnis als ehemals hauptamtliche Stasi-Mitarbeiter einstufen würde und die anscheinend sehr wohl wissen wer ich bin und warum die am gleichen Ort sind bzw. daß sie sich in meiner Nähe aufhalten sollen. Spätestens bei der Handy-Ortung bin ich dann natürlich die Dumme. Man hat auch schon mit anderen Intrigen Fotos machen können, die man auch verwenden kann. Die Frage für mich ist dabei aber natürlich nicht nur, warum die sich das überhaupt erlauben können, sondern warum diese Intrigen von den Geheimdiensten West nicht als solche eingestuft werden. Vielleicht ist das überhaupt die wichtigste Frage. Es kann wirklich sein, daß sich diese kriminellen Kreise mit solchen Intrigen auf Kosten der Opfer auch noch gesund stoßen können und vielleicht sogar noch für deren Observation bezahlt werden.

Ich vermute, daß das Hauptmotiv im Osten liegt. Und da wollen sie mir mit diesem Stalking wohl auch klar machen, daß ich nicht mehr im Osten leben kann und meine Grundstücke dort  folglich verkaufen sollte. Es war schon nicht so einfach, die auf mich zu übertragen. Es geht wohl bei diesem zweiten Stalking auch darum, mich als Zeugen z.B. auch zu den Vorgängen im Osten vor Jahren als unglaubwürdig hinzustellen.

PeVau  27.09.2017, 21:25

Hast du schon mal darüber nachgedacht, dir professionelle Hilfe zu holen?

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thecheeky  28.09.2017, 10:43

Dazu fällt mir auch nur eines ein: S. PeVau!

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Mit dieser Frage befinden wir uns im Reich der Mythen und Legenden und der Geschichtspropaganda.

Gemessen an der Forderung des damaligen Justizministers Klaus Kinkel

Ich baue auf die deutsche Justiz. Es muss gelingen, das SED-System zu delegitimieren, das bis zum bitteren Ende seine Rechtfertigung aus antifaschistischer Gesinnung, angeblich höheren Werten und behaupteter absoluter Humanität hergeleitet hat, während es unter dem Deckmantel des Marxismus-Leninismus einen Staat aufbaute, der in weiten Bereichen genauso unmenschlich und schrecklich war wie das faschistische Deutschland, das man bekämpfte und - zu Recht - nie mehr wieder erstehen lassen wollte. (23. September 1991, Begrüßungsansprache auf dem Deutschen Richtertag in Köln)

erscheint das Ergebnis mehr als armselig.

Wenn man sich überlegt, dass Folter in der DDR verboten war und demzufolge selbst nach deren Strafrecht gesetzeswidrig war, wenn man sich überlegt, dass die Akten zum größten Teil in die Hände der Bundesrepublik und ihrer "DDR-Aufarbeiter" gelangt sind, wenn man sich weiter überlegt, dass sowohl die angeblichen Folteropfer als auch die angeblichen Täter in der Bundesrepublik leben, stellt sich doch die Frage, wieso bei der o. g. Aufgabenstellung keine Verurteilungen wegen Folter erfolgten.

Einen mangelnden Willen so etwas zu verfolgen kann man kaum unterstellen, denn nirgends hat sich die Bundesrepublik, die Medien und die antikommunistisch geprägte Gesellschaft so beflissen gezeigt, wie beim Diffamieren der DDR.

Die Zahl der wegen Misshandlung Gefangener Verurteilten, bewegt sich im einstelligen Bereich, und deren Taten waren keine systematischen Folterungen, sondern Schläge. Damit dürften sich diese Taten in dem Bereich bewegen, was auch hierzulande im Polizeigewahrsam oder im Strafvollzug als Einzeltaten vorkommt.

Hubertus Knabes Gruselkabinett in Hohenschönhausen mit Nachbauten angeblicher Foltergeräte und die dortigen Führer, die mit der DDR noch eine Rechnung offen haben, können über diesen offensichtlichen Widerspruch nicht hinwegtäuschen.

Wenn ich hier in irgendeiner Antwort lesen muss, das zu Endzeiten der DDR auf zwei Bürger fast ein Spitzel gekommen sein soll, dann muss ich allerdings sagen, dass die Bundesrepublik und ihre Gesellschaft im Diffamieren der DDR sehr erfolgreich gewesen ist. Nur zur Verdeutlichung, rechnen wir die Kinder und Jugendlichen heraus und gehen von zehn Millionen erwachsenen DDR-Bürgern aus, würde das bedeuten, es hätte 3,3 Millionen IM in der DDR gegeben. Alles klar?

Wiki schreibt dazu:

... dem im Jahr 1989 etwa 91.000 hauptamtliche Mitarbeiter und rund 190.000 Inoffizielle Mitarbeiter (IM) angehörten.

Wie gesagt, mit dieser Frage bewegst du dich auf dem Gebiet der Gruselmärchen und Geschichtspropaganda, die durch harte Fakten nicht gedeckt sind.