Welche Leistungen bei Behinderung?
Hallo, ich bin Ende 20 und habe in meinem Leben noch nie richtig gearbeitet. Mehrere Arbeitsversuchung sind bei mir aufgrund psychischer Behinderung (Autismus) gescheitert. Da ich aber jetzt auch ein Kind habe muss ich wohl Sozialleistungen beziehen. Das Jobcenter genehmigt mir aber kein Bürgergeld, weil ich für den Arbeitsmarkt nicht zu gebrauchen bin. Mir wurde gesagt, dass nur arbeitsfähige Menschen Bürgergeld bekommen und ich mich ans Sozialamt wenden muss. Doch das Sozialamt sagt, dass ich Erwerbsunfähig sein muss um Grundsicherung zu erhalten. Jedoch kann es lange dauern bis ein Antrag auf Erwerbsunfähigkeit genehmigt wird. Manchmal sogar mehrere Jahre. Was mache ich in der ganzen Zeit? Wovon soll ich leben? Habe es auch mit Minijobs in verschiedenen Bereichen versucht doch ich wurde immer wieder nach spätestens 2-3 Wochen entlassen.
Keine Familie kann mich finanziell nicht unterstützen.
Was ist mit dem Vater des Kindes?
Ich bin der Vater des Kindes. Hab ich doch auch gesagt.
9 Antworten
Hi
Da du ja jetzt Hilfe brauchst rufe am Montag (fürchte nämlich das heute kein mehr erreichst) bei der Sozialberatung deiner Stadt an , die kommen entweder zu dir oder du zu ihnen und die helfen dir die entsprechenden Wege für dich zu finden und können dir auch weitere Hilfsangebote geben. Aus meiner Sicht muss die Arbeitsagentur erstmal zahlen weil du nicht offiziell erwerbsunfähig bist, also theoretisch auf Papier noch arbeiten kannst oder zumindest ausbildungsplatzsuchend bist. Auch das wäre eine Möglichkeit, es gibt überbetriebliche Ausbildungen von sozialen Trägern wo Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen die Chance bekommen eine Ausbildung zu machen vielleicht schaust dir sowas mal an.
Lg und viel Glück für euch beide
Konnte dein Autismus nicht ganz einschätzen gibt ja auch sehr milde Formen wo es unter bestimmten Bedingungen noch geht. Da wäre die Sozialberatung echt das einzige was mir einfällt, wenn Geld hättest wäre es auch eine Möglichkeit in den Sozialverband einzutreten die haben Rechtsanwälte und co die ein helfen können und bieten zu verschiedenen Themen Beratungen.
Sofern noch kein schwerbehindertenausweis hast würde ich dir raten zunächst den zu beantragen, dann kannst mit den Ausweis schonmal Rabatte und kostenlos die öffentliche nahverkehrsmittel nutzen was ja vielleicht schon etwas bei den Behördengängen hilft. Und sofort auch klarstellt wieviel du arbeiten könntest oder auch nicht, damit hast du schon ein ganz anderen Schutz auf den Arbeitsmarkt.
Rückschläge gibt es immer 🤔 ich blicke auf ein komplett gefüllten Ordner Absagen und zig Chancen zurück wo es nicht passte 🤷♂️ mit 20 kannst ja unmöglich alles ausprobiert haben, ich hab auch erst spät mit 25 meine erste Ausbildung angefangen und war vorher auch nur am schwimmen entweder in schulen, Praktika, Nebenjobs usw nicht von alles sollte man sich abschrecken lassen wenn ein paar mal sagen es passt nicht, dann es wird auch welche geben die es anders sehen.
Einen Schwerbehindertenausweis habe ich schon mit 50% und Merkzeichen H. Das Problem ist ja auch, dass ich versuchen will in Zukunft nochmal zu arbeiten, aber ich die Behinderung bleibt ja für immer. Deswegen bin ich für immer eingeschränkt durch zu langsames Tempo und Reizüberflutungen. Am liebsten würd ich das auch einfach weg haben wollen.
Vieles lernt man aber auch zu kompensieren da man Muster findet an denen man sich orientieren kann. Im Beruf wird sich auch Routine einstellen, die Aufgaben wiederholen sich ja immer wieder.
Ich würde dir gerne etwas empfehlen, kann ich aber nicht, da ich eine ähnliche Situation habe/hatte.
Ausbildung aufgrund von Darmerkrankung abgebrochen und ein Jahr arbeitsunfähig gewesen.
Beim Arbeitsamt nachgefragt, beim Sozialamt,...
Das einzige, was meine Eltern für mich zeitweise bekommen haben, war das Kindergeld (wegen 30 Grad Behinderung meinerseits). Das hat für meine Pflichtversicherung (Krankenversicherung) gereicht und die Nachzahlung, damit ich mir ein paar passende Klamotten kaufen konnte (habe wegen der Krankheit über 10 Kilo abgenommen und mir sind die meisten Sachen nur noch herum geschlabbert).
Ansonsten habe ich keine Möglichkeit gefunden, um irgendwie an Geld zu kommen und war daher froh von meiner Schwester ein kleines Taschengeld zu bekommen.
Von einer Bekannten wurde mir der SoVD empfohlen, wo man zwar monatlich einen bestimmten Beitrag zahlen muss, aber wohl über seine Rechte aufgeklärt wird und dementsprechend auch unterstützt wird.
Ausprobieren konnte ich das nicht, weil ich zu dem Zeitpunkt eben gar kein Geld hatte und meine Eltern das nicht übernehmen wollten...
Ansonsten hoffe ich dass du doch noch einen passenden Minijob findest und dir darum dann erstmal keinen Kopf machen musst...
Worüber ich so auf meiner Suche nach kleinen Jobs gestoßen bin, wäre unter anderem Clickworking, Alltagsbegleitung/Arbeit als verschiedene Hilfskraft (bspw. Altenheim o.ä.) oder eben im Einzelhandel.. Gibt sicher noch mehr.
Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir ganz viel Kraft.
Es gibt ja einige Angebote, aber über die wird viel zu wenig aufgeklärt und wenn man dann bei den Ämtern anruft und nachfragt, ob man gewisse Gelder beantragen könnte, kommt nur man hätte keinen Anspruch.
Und erfährt dann ein Jahr später, man hätte Anspruch gehabt 🙈
Ja unglaublich echt meine Mutter hat letztes Jahr auch einige verloren weil die Mitarbeiterin den Antrag verschlampt hatte und angerufen hat auch keiner
Wende Dich an eine Beratungsstelle vor Ort oder an einen Fachanwalt für Sozilarecht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Beratungshilfe
*Kostenpflichtig, aber meines Wissens nach je nicht teuer.
Stelle bei deiner Rentenversicherungsstelle den Antrag auf Erwerbsminderungsrente.
Kannst du auch online machen, soweit ich weiß.
Dann nimmst du den Kindsvater in die Pflicht, da dieser zumindest den Kindesunterhalt zu zahlen hat, falls ihr nicht zusammen seid.
Frage bei der Caritas nach.
Vor allem aber: Betreibe kein Masking mehr - denn das ist der Grund, weshalb den Autismus für viele nicht (auf den ersten Blick) erkennbar ist.
Wenn man die Voraussetzungen nicht erfüllt, wie nicht gearbeitet zu haben, dann hat man keinen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente.
Du müsstest einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen. Dann wird festgestellt in welchem Umfang du arbeitsfähig bist. Geh doch mal zur Caritas, AWO etc. zur Rechtsberatung. Die helfen dir weiter.
Ja sowas habe ich schon 2 mal versucht. Ich war mal in solchen Einrichtungen. Leider wurde ich auch dort nach 3 Monaten bereits entlassen weil man keine Zukunft für mich dort sehen konnte. Stand im Abschlussbericht.
Ich denke ein großes Problem ist, dass ich auf die meisten Menschen immer zuerst ganz normal erscheine. Man sieht mir meine Behinderung nicht an.