Welche Krankheiten wurden im Mittealter durch Essen übertragen?

2 Antworten

Vermutlich nicht einmal sehr viele. Wie heute auch werden Krankheitserreger beim Kochen überwiegend abgetötet und die meiste Gefahr besteht durch Gerichte, die nicht durchgegart sind. Das hat man heute vor allem bei Rohgerichten wie Sushi oder bei Speisen mit Mayonnaise ; auch nicht durchgegartes Geflügel lockt mit reichlichen Keimen.

In früheren Jahrhunderten dürfte die Gefahr eher davon ausgegangen sein, dass Lebensmittel nur schlecht haltbar gemacht werden konnten und schnell verdarben. Es gab ja keine Kühlschränke und viele Häuser hatten keine Keller.

Gegen Ende des Winters waren auch die im Herbst eingelagerten Vorräte meist schon ziemlich gammelig und man konnte sich einfach nicht leisten, sie wegzuwerfen.

Die weitaus größte Infektionsquelle dürfte aber unsauberes Trinkwasser gewesen sein, denn es gab in Siedlungen nur wenig Brunnen, die auch meist nicht sehr tief waren und wenn dazu noch jeder Unrat auf die Straßen gekippt worden sit, kann man sich die Qualität des Brunnenwassers gut vorstellen.

Das war auch der Grund dafür, dass selbst Kinder schon (Dünn-)Bier zu trinken bekamen, denn Bier war abgekocht und deswegen eher keimfrei. Es wurde halt irgendwann sauer.

Durch Essen wurden im Mittelalter normalerweise keine Krankheiten übertragen, aber durch Wasser, denn man trank vorallem Brunnenwasser. Das war oft verunreinigt, da es sich um stehendes Wasser handelte und die Bakterien konnten Krankheiten wie Cholera, Typhus, Durchfallerkrankungen usw. verursachen, die auch oft zum Tod führten. Daher wich man im Mittelalter gerne auf alkoholische Getränke wie Bier und etwas selter auf Wein aus oder man nutze Wasser aus Flüssen und Seen, sofern man Zugang hatte. Wasser wurde aber auch zur Zubereitung von Esssen genutzt, z.B. zum Aufkochen verschiedene Getreidebreie, Eintöpfe usw. (Fleisch wurde nur sehr selten gegessen im Mittelalter bei den einfachen Leuten), wenn es nicht richtig abgekocht wurde, dann konnten diese Krankheiten natürlich auch durch das zubereitete Essen übertragen werden.