Welche Kameraist das?

2 Antworten

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Hallo

Wirgin Edixa Reflex S, späte A Serie vermutlich zwischen 1957 und 1959 hergestellt aber mit Prismensucher vom Typ B. "Wert" im Vitrinenzustand ohne Funktionsfähigkeit ab 10€, bei garantierter Funktionsfähigkeit ab 50€

Isco Göttingen 50/2.8 Edixa Westanar vermutlich Version III, Normaloptik 3 Linser M42 ohne Springblende/Automatikblende, Wert ab 10€ als Version IV mit Springblendenmechanik für die Edixa B Typen ist die Optik seltener evtl. der Sammelwert höher

Original Bereitschaftstasche im Neuzustand (vor allem die Beflockung innen), Wert ab 20€

Die ISCO Optik ist wegen dem Bokeh evtl. gut vermarktbar aber die meisten kaufen eher gleich ein Trioplan oder Domiplan. In denn 50ern war dass die billigste Optik (Kit Objektiv ;)) zur Kamera und eher eine Optik für "Knipser" als für Fotografen. Die Optik erzeugt bei Offenblende in etwa denn Bilits Look

www.instagram.com/explore/tags/davidhamiltonstyle

Unbedingt vor dem austesten die Betriebsanleitung lesen, die Kamera ist im Prinzip Vorkriegstechnik und man spannt denn Verschluss bevor man die Zeiten verstellt deswegen ist das Zeitenrad bei frühen Wirgins "gesichert" und lässt sich nur bei gespannten Verschluss drehen aber man muss es anheben. Bei Kameras mit der Auslösesperre (wie hier) und/oder der "Stufe"/Phase im Gehäusedeckel ist schon die neue Mechanik drin die man jederzeit drehen kann und weil man die Kamera mit gespannten Verschluss lagern kann kam die Auslösesperre.

www.butkus.org/chinon/edixa/edixa.htm


Kahn001 
Fragesteller
 02.08.2020, 13:09

Vielen lieben Dank!! :-) Ein Verkauf wäre für mich nur bei deutlich hohen Wert in Frage gekommen. Deine Ausführungen klingen für mich auch so, dass es damals keine seltene Kamera war, so dass sich wohl auch ein Kameramuseum(haben in der Nähe eines) nicht großartig darüber freuen würde. Dann behalte ich Sie lieber als Andenken an meinen lieben Opa. 😊

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IXXIac  02.08.2020, 20:46
@Kahn001

Hallo

einfach die realen Verkaufspreise auf denn Onlineplattformen über die nächsten Monate beobachten jetzt ist gerade Sommerflaute zu Weihnachten steigen die Preise. Es gibt gesuchte Optiken und gesuchte Reflexmodelle zb die seltener gebauten C und D Typen, Prismat, Rex Typen oder gar die Electronica.

Du hast das Grundmodell mit dem "schnellen" Verschluss (1/1000), der seperaten Langzeitenreihe bis 1ne Sekunde und vermutlich schon den Rückkehrspiegel und denn Prismenaufsatz. Vermutlich hat(te) dein Opa noch denn Original Faltschachtsucher, das Vorlaufwerk (da gab es 2 Typen) und einen Belichtungsmesser. SLR Fotografen der 50er nutzen meist schon Farbfilm oder Diafilm. Diese Kamera konnten sich damals nur Gutverdiener leisten und würde heute mit Optik Kaufkraftbezogen um 2500€ kosten. Ein Diafilm mit 36 Bilder und Entwicklung kostete in denn 50ern denn Tagesgehalt eines Facharbeiters.

Die Edixa waren neben den ZUME und Pentax die ersten "modernen" bzw organisch funktionierende SLR und technisch bis 1960 vor der Konkurrenz und "Vorbild" für Nikon, Minolta, Praktica, Topgon, Canon, Olympus, Alpa, Miranda,,, und die Edixa waren auch nicht teuer zumindest nicht in der Wechselsucherklasse. Die Edixa waren eine Mischung aus dem besten Ideen der Contax-S, Exakta-Varex und Praktika/Pentagon F und hatte den besten Sucher der SLR der 50er Jahre Ära, selbst in denn 70ern war der Sucher der Edixa besser/heller als bei Canon EX/EF Typen oder Nikkormat. Gut die Edixa hatten keine "Voll-Mattscheiben" bzw diese konnte/musste man nachrüsten.

Die Edixa sind aus heutiger Sicht seltene Kameras ich schätze die Vollrobotorisierte DSLR Monatsproduktion bei Canon ist in etwa im Bereich der Gesamtproduktion aller Wirging Kamera seit denn 1930ern.

Das "Problem" bei Wirgin ist;

  • es gibt kaum Sammler bzw Sammlerbedarf für Standardmodelle und Standardoptiken weil die hat jeder schon, evtl. sogar Haufenweise als Ersatzteillager
  • zur Zeit sterben die Käufer/"Letztbesitzer" und auch viele Sammler. Und die Erben oder Nachlassverwalter drücken diese Kameras in denn satten Markt oder wenn da nix geht wandern die ins Alteisen (was denn zukünftigen Marktwert verbessert)
  • Wirgin baute zwar gute Kameras war aber nie eine Kultmarke es gab viele Profis die mit Edixa anfingen und 1000ende Ärtze und Apotheker die am Wochentag mit denn Wirgins am Mikroskop arbeiteten und am Wochenende damit privat fotografierten aber dann später die Marke wechselten. Der Knackpunkt ist; für tote Marken gibt es weniger Sammler. Wenn man heute auf einem Flohmarkt eine 60 Jahre alte Canonflex und eine 60 Jahre alte Edixa C im selben Zustand anbietet ist die Canon sicher zu einem guten Kurs am selben Tag weg die Edixa liegt sicher noch da auch wenn die Edixa technisch besser und und ähnlich selten ist. Der Grund ist das Canon eben ein bekannter Markenname ist auch wenn 99% aller gebauten Canon Kameras billigste Mechanik und Technik beinhalten und Canon Amateuerkameras ständig kaputt gingen bzw Sollbruchstellen beinhalten das hat kaum einen Einfluss auf denn Markenwert.
  • weil das nächste Problem ist die Edixa hat nicht das Feeling einer mechanisch hochwertigen Contax, Contarex, Exakta, Nikon, Topcon, Mamiya, Konica, Minolta oder Pentax,,, die Edixa ist von der Mechanik im Bereich von Canon, Petri, Rollei oder Praktica bzw den Kaufhauskameramarken auf Basis von Chinon und Cosina (Wobei die Cosina waren schon edler gemacht) auch wurden Edixa oft über Quelle, Neckermann und Porst im Versand unter Preisbindung verkauft wodurch der deutsche Fachhandel Edixas mit Preisbindung nicht unterstützte.

https://camerapedia.fandom.com/wiki/Wirgin_Edixa_series_(SLR_models)

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