Welche Kamera für Wildtieraufnahmen?

5 Antworten

Ich habe mir vorletztes Jahr die Sony RX10 Mark III gebraucht gekauft
700 € mit Spitzenstativ und viel Zubehör (Akkus, usw.)

Neupreis war damals für dieses Angebot über 2.000 €.

https://www.sony.de/electronics/cyber-shot-kompaktkameras/dsc-rx10m3

Sowohl Fotos als auch Videoqualität sind für meine Verhältnisse top,
600mm Zoom, Super Makro

Bild zum Beitrag

aus 40m Entfernung:

Bild zum Beitrag

 - (Technik, Technologie, Kamera)  - (Technik, Technologie, Kamera)
Photon123  31.05.2022, 11:20

Das Makro ist bei noch viel Licht aufgenommen, aber mach das mal unter gutem Licht. Ich denke dann wird die Qualität nicht mehr mittelmäßig sein. Die Vögel wirken zu matschig. NP 2000 Euro ist eigentlich zu viel dafür. Im Grunde ist dafür schon eine Systemkamera z. B. im MFT Format drin mit den benötigten Objektiven, die man für solche Fotos bräuchte.

1
Ich möchte eine Kamera mit hohem Zoom (um auch Tiere auf weite Entfernung, 300m, genau zu fotografieren)

Kannste mal vergessen. Wird selbst bei größeren Tieren wie Rehe nichts. Abgesehen davon macht man sowas nicht. Man versucht die Distanz zu klein wie möglich zu halten. Große Entfernungen bringen schlechte Qualität. Zu viel Luft zwischen und wenns Luftflimmern gibt ist es ganz vorbei. Von benötigten Belichtungszeiten mal ab...

und guter Lichtstärke um auch bei Dämmerung und schlechtem Licht, brauchbare Aufnahmen zu bekommen.

Dafür benötigt man keine Lichtstärke. Das ist der Part des Kamerabodys / höherer ISO. Die Blende ist in erster Linie dafür da das Bild zu gestalten und das Tier anständig in die Schärfe zu bekommen. Ein Gestaltungsmittel eben. Was nützt es dir ein Tier mit f2 zu fotografieren, wo kaum was scharf wird, nur um ISO 400 zu haben? Kannste gleich entsorgen. Dann lieber Blende weiter zu, höherer ISO und später entrauschen oder mit minimalen Rauschen leben.

Preislich sollte sie unter 500 euro sein.
Welche Art von Kameras empfehlt ihr, bzw. welche konkreten Produkte könnt ihr empfehlen?

Ganz ehrlich? Gar nichts. Es kommt für sowas nur eine Systemkamera in Frage. Für 500 bekommt man einen einfachen Body....oder vielleicht ein Objektiv mit etwas mehr Brennweite, aber dann fehlt eben das Gegenstück. Eine Bridgekamera wird den Mindestanforderungen an Qualität nicht standhalten, schon gar nicht bei weniger Licht. Nicht das was du hören willst, ist aber so.

300 Meter... Und dann unter 500€. Ist ungefähr so wie "Ich suche ein Auto mit 600PS aber unter 1000€".

Mit einem 300mm Objektiv deckst du ungefähr eine Distanz von 50 Metern ab, je nachdem wie groß oder klein das Tier ist und später auf dem Foto aussehn soll. Ich rechne hier mal mit einer Kuh (LxH ca. 2,5 x 1,7 Meter). Das Objektiv deckt auf einem Crop Sensor 3.75 x 2.5 Meter ab. Also ein so großes Tier kriegste damit auf fast komplette Fotogröße. Wie gesagt bei 50 Metern. Bei 300 Metern brauchst du das 6-fache, also 1800mm.

Also Systemkameras kannst du schonmal vergessen, da würde selbst ein 1200mm Objektiv bereits deine Preisvorstellung mindestens um das doppelte sprengen.

Ne gebrauchte Nikon P900 kommt dahin aber ich würde mir keine besonders hohe Qualität der Fotos oder Low-Light Qualitäten erwarten. Denn in der Kamera steckt im Prinzip nur ein Handysensor. Und das Objektiv ist auch nicht besonders lichtstark.

Irgendwo musst du Einschränkungen machen, also entweder streiche die 300 Meter aus dem Kopf, oder die Lichtstärke oder den Preis. Für das was du dir vorstellst in guter Qualität zu realisieren, wären selbst für ein gebrauchtes Low-Budget Setup mindestens 1000€ fällig. (Sigma 150-600mm + Telekonverter + Canon EOS 70D)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003
moaza 
Fragesteller
 01.06.2022, 07:00

Wie sieht es aus, wenn ich Rehe, Kühe und andere Tiere in dieser Größe auf 50 bis 150m fotografieren möchte und ich auch größere Qualitätsverluste bei schlechtem Licht in kauf nehme?

Und welche vergrößerung braucht man dann, 30-100 fach?

Danke schon mal!

0
Uneternal  01.06.2022, 15:15
@moaza

Siehe oben, 150m ist die Hälfte von 300 daher brauchste dann die Hälfte der genannten Brennweite, wobei du auch mit bissl weniger hinkommst. Dann muss man halt mehr ins Bild reincroppen (auch genannt digital zoomen).
Zwischenlösung mit etwas größerem/lichtstärkerem 1 Zoll Sensor, mittelguter Lichtstärke und mittlerer Zoomreichweite (600mm) wäre eine Canon G3X Bridgekamera, bekommste sogar mit etwas Glück für 500€ oder weniger gebraucht.
Eichhörnchen lassen sich damit wohl ganz gut einfangen:
https://www.flickr.com/photos/deanspic/51983288141

1

Hallo

der Aufwand für "Wildtierfotografie" ist unterschiedlich bzw es gibt von Vögeln am Fensterbrett über Wildtiere die einem denn Vorgarten umgraben bis zu Berggämsen im Steilhang eine grosse Spannbreite an nötiger Technik.

Die meisten fangen mit denn Piepmätzen an, versuchen dann Rehe, Hasen und Wildschweine abzuarbeiten.

Das bei Dämmerung und für unter 500€ ergibt folgende Lösungsansätze

  • Nikon D7000 gebraucht ab 150€
  • Nikkor AFD 80-400/4.5-5.6 VR gebraucht ab 300€
  • Nikkor AFS 18-70/3.5-4.5 gebraucht ab 50€

Gewicht um 2,4 kg, Bildaussschnitt optisch (16MP) auf 300 Meter Distanz um 18x12 Meter. Unterste sinnvolle Arbeitsgrenze auf 1/125tel Verschlusszeit bei Lichtwert 5. BiF (Bird in Flight > Schwalben im Tiefflug) Tauglich

  • Olympus E-M1 gebraucht ab 200€
  • Olympus 75-300/4.8-6.7 gebraucht ab 250€
  • Olympus 14-42/3.5.5.6 R gebraucht ab 50€

Gewicht um 1,2 kg, Bildaussschnitt optisch (16MP) auf 300 Meter Distanz um 18x14 Meter. Unterste sinnvolle Arbeitsgrenze auf 1/125tel Verschlusszeit bei Lichtwert 6. BiF Tauglich

Lumix FZ 300 Neupreis aktuell um 400€ um 0,7kg Gewicht Bildaussschnitt optisch (12MP) auf 300 Meter Distanz um 18x12 Meter. Unterste sinnvolle Arbeitsgrenze auf 1/125tel Verschlusszeit bei Lichtwert 8. BiF Tauglich

Lumix FZ 82 Neupreis aktuell um 250€ um 0,6kg Gewicht Bildaussschnitt optisch (18MP) auf 300 Meter Distanz um 9x6 Meter. Unterste sinnvolle Arbeitsgrenze auf 1/125tel Verschlusszeit bei Lichtwert 12 (Mittagslicht in Mitteleuropa) nicht sonderlich BiF tauglich.

moaza 
Fragesteller
 01.06.2022, 06:09

Vielend Dank!

Ich möchte damit Rehe und andere größere Tiere fotografieren, also muss sie nicht Bif tauglich sein.

Wenn man nun eine Entfernung von 50 bis 150m rechnet, welche Kamera würde dann passen?

0

Wildtierfotografie ist leider eine recht teure Angelegenheit - genau wegen der von dir genannten Parameter: Weit weg, Halblicht. Dazu kommt dann noch die Notwendigkeit eines guten Stativs bei langen Brennweiten und eine große Anfangsblende (f/2.8 oder f/4), was den ganzen Spaß wirklich, wirklich teuer werden lässt.

Empfehlen würde ich dir Vollformatkameras und ein Supertele des von dir gewählten Systems, aber das ist wirklich nicht mit 500 Euro machbar.

An deiner Stelle würde ich mir eine gebrauchte Canon mit EF-Bajonett holen und ein 100-300 oder 75-300. Das bekommst du vielleicht in dem Rahmen.

Photon123  31.05.2022, 00:22
und eine große Anfangsblende (f/2.8 oder f/4)

Nicht wirklich

0
SendNudes1123  31.05.2022, 20:03

warum vollfomat ist apsc nicht besser für tierfotografie weil es mehr reingezoomt ist ?

0
ShimaG  31.05.2022, 22:35
@SendNudes1123

Nein. Das ist nur ein crop aus der Mitte eines größeren Sensors. Mit Brennweite hat das nichts zu tun, daher “Crop Factor”.

0