Welche ist eure schönste/schlimmste Erfahrung mit einer Lehrkraft?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich hatte an der Realschule keine schöne Zeit. Bis zu sexueller Belästigung von DDR-Übersiedlermädchen durch Jungs der Oberstufe und einem Konrektor, der die Übergriffigen deckte (weil er mit ihren Eltern befreundet war) und sagte, "die Ossimädels seien doch selber schuld gewesen", Fleischbeschau in der Schwimmhalle, einem Klospanner, der mit Erreichen der Strafmündigkeit mit 14 die Wahl bekam ob Anzeige oder freiwilliges Verlassen der Schule, war alles dabei. Die Realschule war Ende der 90er und um 2000 herum ein echter Sauladen gewesen. Aber der Fisch stinkt immer vom Kopf. Die Lehrer waren überaltert und passiv, es gab sogar solche, die bedauerten, dass sie die Kinder nicht mehr verprügeln durften, einen Konrektor, der sexuelle Übergriffe sogar in meiner Klasse deckte, weil die Eltern mit ihm gut Freund waren und eine bigotte, eklige und zynische, einfach nur gemeine Schönstattschwester, nach außen hin ach so fromm und lieb; so fromm, dass sie beim Vaterunser und "Gegrüßet seist du Maria" weinte, hat Köpfe der Kinder aus nichtigen Gründen mit voller Wucht auf die Bank gedrückt, den Mädchen die Zöpfe lang gezogen und einem Kind aus der Parallelklasse Ende 2001 bei einer solchen archaischen Tischdrückaktion das Nasenbein gebrochen. Der Vater von dem Kind kam damals während dem Religionsunterricht ins Klassenzimmer (ich kannte den, später war er ein Kunde von mir und erklärte mir das) und sagte zu ihr vor der ganzen Klasse, wenn er ihr jetzt so richtig eine in die Fr... haut, kostet ihn das vielleicht 1000 Mark (er hatte sich informiert) als Strafe und es wäre ihm das Geld wert, aber das Niveau sei ihm zu niedrig. Gab einen Riesen-Eklat damals, ich kann mich noch gut erinnern. Der Rektor wusste alles, aber er sagte damals, die wird 2002 pensioniert, das kriegt man auch noch rum. Wir saßen die Frau schlussendlich einfach aus, nahmen sie irgendwann nicht mehr ernst und waren im Juli 2002 alle froh, als sie verabschiedet wurde. Davor hatte ein Mitschüler die Lehrerin "weggeekelt", indem er ihr Gesicht aus einem Lehrerfoto groß raus kopiert, an die Wand geklebt und vor lauter Wut auf diese Frau mit Dartpfeilen geworfen hatte, während sie just zum Halten der Religionsstunde ins Zimmer gelaufen kam. Sie war "vor Schreck" dann erstmal einige Wochen "krank" und ich sagte damals nur ... Ehre, wem Ehre gebührt, und habe Eddi (Eduard hieß der) auf die Schulter geklopft. 20 Jahre später traf ich die Dame nochmal (da war sie über 80 und im Kloster mit Ordenstracht), der ich dann sagte, dass ich mich noch gut an die wegen ihr weinenden Mädchen erinnere und an die Bankdrücker und Gemeinheiten - ich stellte ihr die rhetorische Frage, ob das wirklich gottgewollt sei und mit dem milden Pater Kentenich und dessen Lehren konform gehe, denen sie huldigt - sie sah mich entsetzt an und drehte sich um. Wenige Minuten später sah ich die alte Dame weinend auf einer Bank sitzen. Ich denke, die hat wegen mir geheult, obwohl ich nicht frech war. Es hat richtig gut getan.

Es gab an dieser Schule auch eine Lehrerin, die offen rumstänkerte auf Schüler aus der "Dädärä" (DDR) und "Sch...-Russengesichter" und diese auch so anredete, was dann mancher Mitschüler so übernahm - das kann als Mobbing werten. Da fühlt sich keiner willkommen und weiß jeder sofort, dass er nicht gern gesehen ist, wird sich entweder zurückziehen mit der Frage nach dem Warum oder aber zurückschlagen. Ich weiß in dem Zusammenhang von einem Neuntklässler russlanddeutschen Hintergrunds, der Ende 2003 einen Lehrer, der ihn wiederholt provoziert und beleidigt haben muss (was ich dem Lehrer zutraute) aus lauter Frust mal eben die Treppe vor dem Klassenzimmer runterschubbste, so dass der Mann sich die Achilles-Sehne gerissen hat. Wir waren schon schadenfroh, als dieser zu vielen Kindern gemeine und stichelnde Lehrer, der nach außen hin oft so schön tat mit Städtepartnerschafts-Komitee und AWO und Gemeinderat usw. dann mehrere Wochen nicht kommen konnte und es hieß, er müsse operiert werden wegen der Sache.

Mit dem erwähnten Konrektor gab es einmal ein Vorkommnis, das für sich genommen ganz besonders heftig war - ich hätt's wohl nicht hören sollen, war aber zufällig hinter der Plakatwand gestanden, das war damals so eine Ausstellung vom Weißen Ring in der Aula - zu einem Kollegen "...jaaaa... die Familie ... die gehen ja auch nicht in die Vereine ... die wollen ja auch nichts mit der Gesellschaft zu tun haben ... die sind etwas komisch, die passen nicht hierher, den Kleinen kriegen wir auch weg...". Gemeint war ein Mitschüler, der einer völlig unauffälligen Familie angehörte, was für den sehr geselligen, in den Vereinen, der kath. Kirche und der CDU bestens vernetzten Konrektor ein Problem darstellte; es waren nette Leute, Vater Kaufmann, Mutter Hausfrau, er hatte meines Wissens einen jüngeren Bruder. Die hatten ein Eigenheim in einer schönen Straße, der Vater hatte einen 3er-BMW (der damals aktuelle, ich glaube E36 war das damals, in diesem Granitsilber - das war schon was, wenn eine Familie so einen BMW fuhr - der Vater war irgendein höherer Kaufmann in einer Firma), es waren keine armen Leute, schöner Garten, Familienkatze, Tischtennisplatte. Keine Zugezogenen, aber die gingen halt nicht in die Vereine, waren nicht in der kath. Kirche engagiert, die Mutter war nicht ehrenamtlich sonntags beim Büchereidienst oder bei irgendeinem Kuchenverkauf, der Vater ging nicht zum Stammtisch; die saßen nicht auf jedem Fest rum und lebten einfach nur "für sich so'n bisschen". Man sah die im Aldi oder sonst wo, es waren freundliche Leute und der Vater war so ein Kleiner mit Halbglatze, der oft einen Anzug trug und immer gelacht hat - aber einige mobbten den Jungen und auch der Konrektor, der u.a. Abteilungsleiter und Funktionär im Sportverein war, legte dem Jungen Steine in den Weg, weil er ein wenig "zu lustig" war und den Unterricht manchmal durch Kommentare auflockerte. Seinen eigenen Lieblingen, die auch aus dem Sportverein waren, hat er wie erwähnt sogar sexuelle Übergriffe auf DDR-Aussiedlermädchen mit den Worten "das schert doch keinen" und Hinweisen auf "dumme Ossimädels" (!) verziehen, mein Mitschüler bekam ernsthaft Ärger wegen gelegentlicher Kommentare und einmal sagte der Konrektor ganz süffisant - ich hätt's wohl nicht hören sollen, war aber zufällig hinter der Plakatwand gestanden, das war damals so eine Ausstellung vom Weißen Ring in der Aula - zu einem Kollegen "...jaaaa... die Familie ... die gehen ja auch nicht in die Vereine ... die wollen ja auch nichts mit der Gesellschaft zu tun haben ... die sind etwas komisch, die passen nicht hierher, den Kleinen kriegen wir auch weg...". Was der Konrektor mit dem gemacht hat, war eigentlich Mobbing. Am Ende hat der Junge mit uns Mittlere Reife gemacht und war einer der Besten - der Konrektor dürfte richtig dumm geguckt haben. Ich weiß, dass sich unser Englischlehrer damals sehr für den Jungen eingesetzt hatte und deswegen mit dem Konrektor sogar fast Ärger bekam.

In unserer Klasse gab es mal einen Fall von Klospannerei und Fleischbeschau in der Sporthalle. Drahtzieher war ein Liebling des Konrektors; ich habe an der Bushalte das Gespräch mitbekommen wo der Konrektor zu dem Klo- und Hallenbadspanner sagte, er solle vielleicht gewisse Leute künftig in Ruhe lassen, weil dessen Vater ein Auge drauf wirft und nicht zimperlich ist was Polizei und Anwalt angeht und der Schule schon mal wegen anderer Sachen mit einem Anwalt aufkreuzte und beim Schulamt Ärger machte, aber solange ER hier Konrektor ist wird nix passieren. Das Ende vom Lied war: Als der Konrektor pensioniert wurde, machte mein Mitschüler so weiter und flog mit 14 von der Schule bzw. bekam die Wahl - entweder er wird als Strafmündiger angezeigt oder verlässt die Schule freiwillig. Das hat mir damals imponiert so wie auch unser Klassenlehrer der 7./8. Klasse, der mit eisernem Besen kehrte, einige über Jahre hinweg u.a. vom Konrektor vertuschte Mobbingfälle aufdeckte und die zankenden Eltern beim Elternabend aus dem Zimmer geworfen hat. Cooler Typ, habe heute noch Kontakt.

Der erwähnte Konrektor aber hat es auch noch Anfang der 2000er-Jahre doch tatsächlich fertig gebracht, alte Familienzwistigkeiten zwischen rivalisierenden sudetendeutschen Clans (er war auch Sudetendeutscher) noch 30-40 Jahre später auf Kindern und Enkeln derer auszutragen, mit denen er mal Probleme gehabt hat oder wo er dachte, dass er zu kurz gekommen sei. Offenbar zählte auch die Familie zu denen, deren Jungen er so gemobbt hat (Stichwort Weißer Ring). Aber der Lehrer bzw. Konrektor hat am Ende seine Strafe auch bekommen, indem er erkrankte und dann recht früh gestorben ist. Als der Mann wenige Jahre nach seiner Pensionierung starb, sagte selbst mein eigentlich sehr gediegener und zurückhaltender Opa, das sei ein Drecksack gewesen, um den es nicht schade sei ... ich habe meinem Opa nicht immer zugestimmt, aber hier waren wir einer Meinung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
sonjaelisa 
Fragesteller
 11.04.2023, 21:49

wirklich sehr sehr interessant und gedankenanregend! Ich danke Dir für Deine ausführliche Antwort!

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