welche folgen hat der platzmangel in japan?

3 Antworten

Das kann man positiv oder auch negativ sehen...
Ich zähle einfach mal ein wenig auf, wie es sich in Japan verhält.

Japan ist im Allgemeinen ein Inselstaat welcher von hohen Bergketten durchzogen ist. Daher ist - je nach Quelle - 75-80% der Landfläche weder für Besiedelung noch für Landwirtschaft geeignet, und von der gesamten Landmasse nur ca 8% für städtische Besiedelung geeignet.

Daher ziehen sich die Großstädte an den südlichen Küsten entlang: Tokyo, Yokohama, Nagoya, Kyoto, Osaka, Kobe, ...

Daher ist jeder Quadratmeter extrem kostbar und wird intensivst genutzt, was für manche Europäer ein Staunen verursacht. Ein paar Beispiele:

  • Wohnraum ist entsprechend kostbar, ein normales Apartment hat ca. 15 bis 20 Quadratmeter. Diese Wohnungen sind aber Platzsparwunder, von der eingebauten Nasszelle über eine Mini-Küche, eine in einer Nische eingebaute Waschmaschine, ausklapbare Tische, usw... es fehlt einem so gut wie nichts, wenn man sich mit der Größe zurechtgefunden hat
  • Autobahnen verlaufen auf Stelzen über die Bebauung hinweg
  • Bahnstrecken werden entweder ebenfalls auf Stelzen gebaut, der gewonnene Platz wird für Parkplätze, Geschäfte, Sportanlagen, ect... genutzt. Oder die Bahn wird gleich unter die Erde verlegt und das nicht nur ein paar Meter. Schau dir mal die Oedo Line in Tokyo an, da fährst du 50 Meter in die Tiefe oder die neue Sotetsu Line in Shin-Yokohama als Beispiel.
  • Parkplätze sind Mangelware und wenn verfügbar, dann sehr teuer. Im Gegensatz wird der Nahverkehr durch Bahn, Metro, Bus, LRT, usw. extrem ausgebaut und ist extrem pünktlich und zuverlässig. Das steigert die Akzeptanz und das Auto ist überflüssig. Ich besitze auch kein Auto in Japan - Die Taxifahren pro Jahr kann ich aber auch an einer Hand abzählen
  • Große Menschenmassen erfordern auch große Rücksichtsnahme und ein friedliches zusammenleben, wie das funktioniert kann man an der Japanischen Bevölkerung bestens ablesen, das sind große Werte von Kindheit an

In den Großstädten sind halt die Jobs verfügbar, was junge Leute in die Stadt zieht. Auf der anderen Seite soll nicht unerwähnt bleiben, daß ganze Landstriche außerhalb der Ballungsräume an Bevölkerung verliert und das Durchschnittsalter stark ansteigt.

Dass Wohnungen sehr knapp bemessen sind, Häuser und Parkplätze in die Höhe gebaut werden und weite Teile Tokyos doppelt und dreistöckig untertunnelt sind.

z.B., dass man einen Stellplatz nachweisen können muss, bevor man eine Auto zugelassen bekommt.