Weingläser bemalen - hitzebeständig?

2 Antworten

Wenn Du das Glas mit dem Ofen aufwärmst, dann brauchst Du einen verdammt starken Ofen, um dabei Spannungen zu erzeugen, die das Glas sprengen. Erst bei Temperaturen oberhalb von 500°C verliert das Glas seine Sprödigkeit. Ab da kann man Spannungen im Glas "ausheilen" oder drin "einfrieren". Man tempert das geblasene Glas bei 500-550°C, um solche Spannungen zu mildern. Danach läßt man zunächst langsam, später rascher abkühlen.

Wenn Du mit organischen Farben arbeitest, die in Haushalts-Backofen gehärtet werden, dann läßt Du die Gläser einfach nach dem Abschalten des Ofens darin abkühlen und bist auf der sicheren Seite.

Wenn Du mit so genannten "Low Fire Emails" arbeitest, dann brauchst Du einen Ofen, der diese Emails zum Schmelzen bringt, aber das Grundglas nicht erweicht. Das sind dann Temperaturen im Bereich von 500-600°C, für die man eine Ofensteuerung braucht, die mehrere Rampen aneinander fügen kann.

Glas schmilzt erst bei über 1000 Grad. Platzen tun sie bei zu schnellem Abkühlen durch Spannungen.

Glaskocher  02.07.2023, 21:51

Glas hat keinen Schmelzpunkt, wie man ihn von Metallen kennt. Normales Glas (Konservenglas, Fensterglas) reagiert bis ca. 500°C wie ein spröder Feststoff. Erst darüber beginnt es, langsam immer weicher zu werden, bis es bei 900-1000°C so weich ist, daß man es als "flüssig" im engeren Sinne bezeichnen kann. Bei 1200°C fließt es dann wie Olivenöl.

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WilliamDeWorde  02.07.2023, 21:58
@Glaskocher

Streng genommen, ist Glas eine Flüssigkeit, die noch gar nicht erstarrt ist. Und was ändert das nun an der Grundaussage? Nicht jeder, der sein Glas in den Backofen stellt, will einen Gesellenbrief machen. Kann ich es so machen oder nicht, war die Frage,

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Glaskocher  02.07.2023, 22:02
@WilliamDeWorde

Ich habe nur die 1000°C im Bezug auf die Eigenschaften des Glases etwas genauer eingeordnet. Ich habe schon sehr viele unterschiedliche Gläser heiß umgeformt.

Es war nur von "Ofen" die Rede. "Back-" steht nicht dabei.

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