Weihnachtsgedichte?
Was sind eure liebsten Weihnachts- oder Wintergedichte?
6 Antworten
https://potpourri-see.de/wintergedicht-von-heinz-erhardt/
"Wenn Blätter von den Bäumen stürzen,
wenn Amsel, Drossel, Fink und Meisen,
die Koffer packen und verreisen,
wenn all die Maden, Motten, Mücken,
die wir versäumten zu zerdrücken,
von selber sterben – so glaubt mir:
Es steht der Winter vor der Tür!Ich lass ihn stehn!
Ich spiel ihm einen Possen!
Ich hab die Tür verriegelt
und gut abgeschlossen!
Er kann nicht rein!
Ich hab ihn angeschmiert!
Nun steht der Winter vor der Tür – und friert!"
Heinz Erhardt!
Weihnacht' wie es früher war ....
Ich wünsche Dir in diesem Jahr,
mal Weihnacht' wie es früher war.
Kein Hetzen zur Bescherung hin,
kein Schenken ohne Herz und
Sinn.
Ich wünsch' Dir eine stille Nacht,
frostklirrend und mit weisser
Pracht.
Ich wünsche Dir ein kleines Stück,
von warmer Menschlichkeit
zurück.
Ich wünsche Dir in diesem Jahr,
'ne Weihnacht, wie als Kind sie
war.
Es war einmal, schon lang ist's her,
da war so wenig - so viel mehr.
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Es war einmal ein kleines Licht,
das suchte was, doch fand es
nicht.
Es dämmerte ganz schwach
dahin,
und fröstelte im kühlen Wind.
Mit diesem Gruss kommt es zur
Ruh,
denn was es suchte, das warst Du.
Drum strahlt es jetzt in Heiterkeit,
und leuchtet bis zur
Weihnachtszeit 🎄🕯
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Im Advent bei Kerzenschein
die Kindheit fällt dir wieder ein.
Ein Adventskranz mit seinen
Kerzen
lässt Frieden strömen in unsere
Herzen.
Des Jahres Hektik langsam
schwindet
und Ruhe endlich Einkehr findet.
Ein Tag, er kann kaum schöner
sein
als im Advent bei Kerzenschein.
🎄🕯
Advent (Loriot)
Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken
Schneeflöcklein leis' herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner, weißer Zipfel.
Und dort, vom Fenster her, durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei der Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
Drum kam sie mit sich überein:
Am Niklasabend muss es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh'
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie - direkt von vorn -
den Gatten über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nun der Hase
zwei, drei, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln
derweil die Sterne traulich funkeln.
derweil die Sterne traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muss die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmannssitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
was der Gemahl bisher vermied,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt darauf - es geht auf vier -
die Reste in Geschenkpapier.
Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so später Nacht
im Schnee noch seine Runden macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten.
"He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?"
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau ist schon bereit:
"Die sechs Pakete, heilger Mann,
's ist alles, was ich geben kann."
Die Sliberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent!
Ich entscheide mich für "Wann fängt Weihnachten an" von Rolf Krenzer. Ein sehr schönes Gedicht in sehr einfachen Worten, ehrlich, direkt und treffend. Hier findet es sich; die Sängerin und Moderatorin Uta Bresan hat es mal gelesen.
https://youtu.be/n6Itk5J3Ybo?si=_e_MrT4z5hSVFIxn
Wir haben das Gedicht damals in der Berufsschule bei einem sehr empathischen Lehrer kurz vor Weihnachten durchgenommen und ich habe es nie vergessen.
Es dunkelt schon bald
Da draußen im Wald
Geht leise die Säge
Man hört ein paar Schläge
Der Baum wird gefällt
Das Fest wird erhellt.
Es raschelt im Haus
Wie Wiesel und Maus
Es dringt aus dem Zimmer
Man darf nicht hinein
Es muss Weihnachten sein
So nah, so nah
Und doch noch nicht da
Ach wärn doch die Stunden
So kurz wie Sekunden
Geduld ist so sehr
So unsagbar schwer
Sehr schöne Gedichte