Weiher auf Dauer reinigen ohne Strom?

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9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine Solarpumpe für den Sauerstoff und etwas Bewegung könnte helfen, die Uferzonen mit Schilf, Schwertlilie etc. begrünen macht den Teich als Biotop attraktiver.

Fischzucht dürfte sehr schwierig werden, sonstige Tierchen und einige wenige Fische fühlen sich dort sicher auch mit einer kleineren Pumpe wohl. Arbeit bleibt es trotzdem, da führt kein Weg dran vorbei.

Teiche ab einer gewissen Größe können so angelegt werden das sie sich selbst erhalten, da sind dann aber meistens keine Fische drin oder nur z.B. Bitterlinge die mit Süßwassermuscheln eine Symbiose bilden (mein ich zumindest so gelesen zu haben, ist lang her)


xxewalvo 
Fragesteller
 30.05.2017, 11:54

Das mit der Solarpumpe klingt interessant, werd ich mich mal schlau machen.
Danke für den Tipp!

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Achwasweissich  30.05.2017, 17:35
@xxewalvo

Immer gerne, ich hab grad gesucht weil ich einen ganz winzig kleinen Teich im Garten anlegen will und da keine Lust hab Strom raus zu legen ;) 

Mein Möchtergern-Teich wird in Zukunft von einer 300l- Pumpe bewegt die nur ein Solarpanel hat, ohne Akku und sowas aber es gibt auch stärkere Teile die manchmal noch einen Akku dazwischen hängen haben damit die Energie auch gespeichert werden kann. Für einen Weiher der Größe müsste ja schon bisschen was im Ärmel stecken^^

Noch ne ganz blöde Idee: einen Bachlauf anlegen und unterschlächtige Wasserräder / ein oberschlächtiges Wasserrad reinhängen und damit (per Dynamo quasi) Licht an den Teich bringen, für LEDs bringt das sicher dicke genug...möglicherweise sogar für ein bischen Musik. Dann hast du einen tollen Ort für den Sommer *wird vor Neid grün gelb getupft* :D

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xxewalvo 
Fragesteller
 30.05.2017, 22:59
@Achwasweissich

Na dann mal viel Erfolg mit deinem Teich =)

Das mit dem Wasserrad könnte den Weiher tatsälich etwas schöner machen, aber erstmal muss ich mich um den blöden Reiher kümmern, damit der endlich mal unsere Fische in Ruhe lässt.
CD´s und einige Kunstreiher sind schon angebracht, soll angelicht nicht viel helfen aber besser als garnix

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Achwasweissich  30.05.2017, 23:14
@xxewalvo

Airsoft könnte sein was du suchst, halbgefrorene Paintballs + meine damals neue AC04 hat unserem (zeitweise orange gefleckten) Graureiher den Appetit verdorben. Ob das immer so ganz legal war? Naja, besser als mein Nachbar der mit ner Kleinkaliberflinte auf alles gezielt hat was nicht bei 3 über die Grenze war -.-
Der Kater meines besten Kumpels wär auch handlich, der jagt gerne große Vögel und macht weder für Reiher noch Pfau eine Ausnahme :D Er erwischt die Viechter zwar nicht aber die fliegen erstmal

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xxewalvo 
Fragesteller
 01.06.2017, 11:19
@Achwasweissich

Haha nene also abknallen darf man die ja nicht, zumindest in Hessen nicht.
Ein Netz ist auch zu groß für den Weiher.

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Grobbeldopp  04.06.2017, 03:54
@Achwasweissich

Sorry, Achwasweissich- es geht hier um eine 300.000 Liter Pumpe, die noch zu wenig wäre.

Ich fühle mich ein bisschen hilflos euch klar zu machen, dass das hier mit dem Einsatz von Strom, egal aus welcher Quelle,  ein unverantwortliches Energiegrab wird.

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Achwasweissich  04.06.2017, 13:25
@Grobbeldopp

Wenn der Teich so groß ist das er eine derart riesige Pumpe braucht kann man ihn auch so umbauen das er gar keine benötigt. Fischzucht war ja nicht die Absicht dahinter sondern einfach nur Erhaltung. Ein nettes Biotop eben. Immernoch Arbeit aber durchaus zu bewältigen.

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Hi xxewalvo

Da du ja schon mehr fragen gestellt hast- es ist auf den Bildern wirklich schwer zu erkennen wie groß der Weiher ist. Miss ihn doch mal in Schritten ab (oder zeig uns ein Luftbild auf google maps :-)) Würde mich interessieren. Du hast mal 120x60 Meter geschätzt- für mich sieht es eher wie höchstens 30x40 Meter aus oder so.

Ich schätze ihn auf Anhieb auf deutlich über 1000 Kubikmeter. Das Wasser zu Filtern oder zu pumpen, so dass es wirklich was ausmacht und eine intensivere Fischhaltung ermöglicht kann man damit KATEGORISCH vergessen- dazu wäre- woher auch immer das kommen soll- monströs viel Energie nötig. 

Mit diesem Generator hatte man Jahrelang Strom um das Wasser in dem Weiher sauber zu halten mit Pumpen usw.

Was??? Wenn man nur mal 100 Kubik pro Stunde irgendwo durchjagt (und das ist nicht viel und erzeugt zu wenig Strömung um das Wasser ordentlich umzuwälzen) hat man eine Stromrechnung von paar tausend Euro.

Kleinigkeiten wie etwa irgendwas was die Wasseroberfläche bewegt oder ein bisschen Luft einträgt, dann etwa mit Solar betrieben, sind bestimmt nicht ganz nutzlos aber machen daraus auch keinen Fischteich für starken Besatz.

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Es gibt auch keine Möglichkeit die Schlammbildung zu verhindern. 

Ihr müsst euch damit abfinden, dass der Weiher, so wie er ist, nur eine eng begrenzte Kapazität hat Fische zu beherbergen- aber um gelegentlich einen Karpfen oder eine Schleie rauszuholen sollte es dicke reichen. 


xxewalvo 
Fragesteller
 30.05.2017, 11:40

Es geht uns ja auch nicht darum eine große Kapazität an Fischarten dort zu haben, sondern einfach nur das es ein wenig sauber bleibt und nicht ganz "stirbt".

Also das das Wasser etwas in Bewegung bleibt usw.

Google maps bild kann ich heute Abend machen, muss jetzt zur Arbeit ;)

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Grobbeldopp  30.05.2017, 18:14
@xxewalvo

Hallo xxewalvo

sondern einfach nur das es ein wenig sauber bleibt


Also das das Wasser etwas in Bewegung bleibt usw.



Das wird wie gesagt meiner Einschätzung nach nicht gehen, denn für Sauberkeit braucht man unbedingt- ganz logisch- Strömung. Rein optisch sauberes Wasser ist in Teichen mit wühlenden Fischen ganz unmöglich. Wenn man da einen Filter von normalen Dimensionen anschließt, also einen großen Teichfilter- das ist teuer, und trotzdem hinfällig, weil 95% des Teichs von der minimalen erzeugten Strömung und auch der biologischen/mechanischen Filterleistung nichts mitkriegen. Für den Intensivbetrieb im Sinne von Wasser sauber halten und Dreck vom sedimentieren abhalten ist der Teich viel zu groß.

Was man mit geringen Mitteln machen könnte ist ein bisschen Wasser plätschern lassen um die Oberfläche zumindest in einer Ecke zu bewegen oder eventuell eine Ecke belüften. Dazu braucht man nicht ganz so viel Energie dass es vielleicht einen kleinen Unterschied macht. Der Zweck davon wäre den Gasaustausch zu verbessern.

und nicht ganz "stirbt".


Ein Weiher ohne Zulauf kippt nicht unbedingt um und hat auch nicht automatisch schlechtes Wasser, auch wenn die Gefahr größer ist. Gerade der Schlamm ist potentiell ein riesiger Biofilter, da sieht jeder Teichfilter alt aus dagegen.

Ob und was da in der Vergangenheit mal schief gelaufen ist wissen wir ja gar nicht. Wie es funktionieren wird wenn man den Weiher besetzt müsste man sehen bzw. das müsste ein echter Experte raten.


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Einen Teil der Ufer abflachen, das Schilf etc wachsen kann?

Zur Fischzucht genutzte Teiche müssen regelmäßig abgeschlammt werden, ansonsten verlandet der See im Laufe der Jahre.


xxewalvo 
Fragesteller
 30.05.2017, 11:44

Das mit dem abschlammen ist uns leider nur begrenzt möglich, da um den Weiher herum alles lockerer Boden ist mehr oder weniger, und wir keinen Bager haben.
D.h wir müssen mit Gummistiffel usw in den Weiher hinein und von da aus den Schlamm abtragen

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Quaeror  30.05.2017, 11:57
@xxewalvo

Ja, müsst ihr dann, wenn Fische drin sind und das so bleiben soll.

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DerandereAchim  05.06.2017, 23:33
@xxewalvo

Es gibt auch Schlammpumpen.

Bei den zu erwartenden Mengen bliebe aber zu klären, wo der Schlamm verbleiben darf. Das wäre wiederum nicht nur von seiner Menge und seiner Beschaffenheit, sondern ggf. auch von erforderlichen Transportmitteln und den dann erforderlichen Zuwegungen abhängig.

Auf alle Fälle muss der Schlamm raus, sonst verlandet Dir das Gewässer zusehends, und anschließend müsste die Nährstoffzufuhr aus dem Umland so weit wie möglich unterbunden werden.

Eine sukzessive Verlandung ist allerdings auch hübsch anzusehen und von der zuständigen Naturschutzbehörde vielleicht ja auch gewollt. Kiemenatmende Organismen (nicht nur Fische!) werden dann allerdings auf Dauer betrachtet wegen zunehmender Sauerstoffmangelsituiationen und ggf. auch zeitweilig extremer pH-Werte verschwinden.

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xxewalvo 
Fragesteller
 06.06.2017, 20:44
@DerandereAchim

Das Verlanden soll mit allen Mitteln unterbunden werden!
Wo könnte man Pumpen zu entschlammen für einen Weiher dieser Größe her bekommen?
Oder allgemein Schlammpumpen. Hauptsache dort passiert was, da das Wasser bei längere Hitze jetzt im Sommer zurück geht bietet sich das entschlammen zwar auch per Hand an, aber ist sehr sehr umständlich.

Ph Wert war am Sonntag noch im normalen bis guten Bereich

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Moin xxewalvo,

der Effekt einer Umwälzung des Teichwassers in dem Stil, wie er hier diskutiert wurde, entspricht dem einer Vollzirkulation des Wasserkörpers, die in geschichteten Seen während  des Frühjahrs und Herbstes auftreten kann.

D. h. im Wasserkörper vorhandene Nährstoffe werden gleichmäßig verteilt und das Algenwachstum gefördert.

Der dabei auftretende für Kiemenatmer positive Effekt einer Sauerstoffanreicherung wird nicht wesentlich zu Buche zu schlagen - außer Du setzt derart starke Pumpen ein, dass Du ein Rundstrombecken mit starken Verwirbelungen an der Wasseroberfläche schaffst.

Möchtest Du Euer Gewässer in seiner jetzigen oder ursprünglichen Größe erhalten, wirst Du es entschlammen müssen. Ansonsten verlandet es.

Anschließend müsste die Nährstoffzufuhr aus dem Umfeld soweit wie möglich unterbunden werden. Dabei geht es nicht nur um Einträge von angrenzenden Acker- u./o. Weideflächen, sondern auch um Falllaub. Sogar Grundwasser kann erhebliche Nährstoffgehalte aufweisen, insbesondere die oberen Schichten.

Das Anlegen von Flachwasserzonen und Schilfgürteln solltest Du Dir derzeit ersparen. Sie würden den Verlandungsprozess nur beschleunigen - 

- außer Du möchtest Dich an der Sukzession eines Verlandungsbiotopes erfreuen. Das ist auch hübsch anzusehen.

Liebe Grüße

Achim


xxewalvo 
Fragesteller
 06.06.2017, 20:41

Hallo Achim,

dake für die ausfürhliche Antwort!
Aktuell suchen wir eine Möglichkeit den Weiher soweit es geht zu entschlammen.

Der Vorbesitzer (Onkel meines Vaters) hat den See um das Jahr 2000 mit einem Bager komplett entschlammen lassen, seitdem hat sein Sohn ihn so gut es ging mit dem dort stehenden Generator (war noch aus DDR Zeiten) und Pumpe entschlammt.

Als das Wasser niedrig stand im Sommer 2015 haben wir es sogar per Hand entschlammt soweit es geht.

Leider ist durch das NSG die Sache mit dem Generator vom Tisch.

Kennst du zufällig ein guten Pumpenanbieter?

Aktuell liegt die Priorität darauf das der See nicht verlandet, und so zu entschlammen wie es vor 17 Jahren mit dem Bager getan wurde ist heute unmöglich das ist uns auch bewusst =)

Liebe Grüße

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DerandereAchim  06.06.2017, 23:10
@xxewalvo

Gute professionelle Pumpen stellt z. B. die schwedische Firma Grindex her. 

http://www.grindex.com/shared-media/pdf-files/brochures/gx_brochure_drainagesludge_de_50hz.pdf

Die sind allerdings nicht billig, benötigen Strom und die Verbringungs- bzw. Entsorgungsfrage wäre weiterhin zu klären. 

https://www.google.de/search?q=schlammpumpe+grindex&oq=schlammpumpe+grindex&aqs=chrome..69i57.7829j0j8&sourceid=chrome&ie=UTF-8#q=schlammpumpe+grindex&tbm=shop

Bei den Dimensionen Deines Teiches fallen ja nicht unerhebliche Schlammmengen an und würde man mit dieser Sanierung eine darauf spezialisierte Firma beauftragen, kann sicherlich mit Kosten im sechsstelligen Bereich rechnen.

Gibt es denn nicht die Möglichkeit einer Kooperation mit dem Naturschutz, vermutlich doch wohl die Untere Naturschutzbehörde, oder? Gerade diese haben i. d. R. doch ein großes Interesse an der Erhaltung kleiner Stillgewässer und investieren darin zumindest in den Bundesländern, in denen ich tätig bin.

Nutzungskompromisse lassen sich bestimmt finden und auch eine fischereiliche Nutzung steht möglichen Entwicklungszielen des Naturschutzes i. d. R. nicht entgegen. Sie kann sogar förderlich sein und aufgrund Deiner Darstellungen würde ich in Eurem Fall davon ausgehen.

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xxewalvo 
Fragesteller
 07.06.2017, 16:36
@DerandereAchim

In welchem Bundesland bist du den tätig?
Unser Weiher liegt in Hessen, und das entsorgen wäre sogar kein Problem, da wir einen Landwirt gut kennen und er uns bereits geholfen hat von dort hinten größere Sturmschäden (umgebrochene Bäune usw.) weg zu schaffen.

Die Frage ist nur das WIE.

Bei der Naturschutzbehörde könnte man mal nach fragen, ein Versuch ist es wehrt.
Welche Argumente kann man noch als Überzeugung nennen?

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DerandereAchim  08.06.2017, 22:54
@xxewalvo

Unser Einsatzgebiet erstreckt sich in Deutschland über mehrere Bundesländer. Der Schwerpunkt liegt in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Das Verbringen von Teichsedimenten auf landwirtschaftlich genutzte Flächen bedarf hier einer Genehmigung der für den Bodenschutz und ggf. auch der für die Wasserwirtschaft zuständigen Behörden.

Je nach aktueller und früherer Nutzung des Gewässers, Umlandes und Einzugsgebietes können oder müssen dazu Sedimentanalysen auf mögliche Belastungen in Auftrag gegeben werden. Im ungünstigen wird das Aushubmaterial als "Sondermüll" eingestuft. 

Bei der Auswahl der Zielflächen für unbedenkliche Teichsedimente könnte und sollte die Genehmigungsbehörde ein Augenmerk auf die Grundwasserlagen und -einzugsgebiete legen. Insbesondere in Regionen, in denen noch häusliche Brunnen zur eigenen Trinkwasserversorgung betrieben werden dürfen, könnte das einem dann einen Strich durch die Rechnung machen.

Zu möglichen Argumenten:

  • Schutz und Erhaltung wertvoller Kleingewässer, schützenswerter oder gefährdeter Pflanzen-, Insekten-, Mollusken-, Amphibien- und Fischbestände,
  • mögliche Trittbrett-/Vernetzungsfunktion Deines Weihers im Biotopverbund,
  • geeignetes Gewässer für die Ansiedlung schützenswerter oder gefährdeter Arten aus den o. a. Organismengruppen,
  • geeignetes Gewässer für die Etablierung eines Bestandes einer oder mehrerer schützenswerter oder gefährdeter Arten mit der Zielsetzung, diese/n als Pool für zukünftige Besatz-/Wiederansiedlungsmaßnahmen in anderen Gewässern zu nutzen.

Derartige Projekte führen wir seit einigen Jahren mit großem Erfolg durch, nicht nur in stehenden Gewässern. Auch das hat einen positiven Streueffekt - bei Behörden, die nach neuen Konzepten in ihrem Tätigkeitsfeld suchen (müssen).

Nachfolgend beispielhaft drei Links zu Förderprogrammen deutscher Bundesländer:

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/N/naturschutz/natschutz_allgem_05_Foerd_03_SH07.html

https://www.smul.sachsen.de/foerderung/download/20160510_InfoInternet_Teichfoerderung_EMFF_ELER.PDF

http://www.naturundjagd.de/attachments/article/169/2015_2016_%20Ma%C3%9Fnahmen%20zur%20Biotopf%C3%B6rderung.pdf

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xxewalvo 
Fragesteller
 17.06.2017, 23:48
@DerandereAchim

Ich werde im Laufe der kommenden Woche mal bei der zuständigen Behörde in unserer Kreisstadt nach fragen wer dafür zuständig ist, und Ihm einige Punkte davon nennen.
Man bräuchte halt Beweise das es ohne Eingreifen eine Verschlechterung des Weihers an sich , und als Lebensraum für Tiere unumkehrbar ist.

Mal sehen was kommt

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Der Teich ist leider viel zu klein, um eine selbst-regulierende Reinigung und Fischzucht aufrecht erhalten zu können. Die Fische produzieren mehr Dünger, als Pflanzen hier wieder abbauen können und so wird der Teich irgendwann ohne künstliche Reinigung kippen. Ich hoffe, Du weißt, was das bedeutet.

Wenn er sich aber jetzt in einem NSG befindet, spricht eigentlich auch nichts gegen regenerative Energiequellen zum Betrieb der Pumpen. Eine Kombination aus Solar-, Windkraft- und Speicher-Betrieb (Letzteres muss nicht unbedingt eine Batterie sein) sollte wohl kein Problem sein, um eine dauerhafte Versorgung sicher zu stellen.

Das ist zwar in der Anschaffung deutlich teurer, aber dafür im Regelbetrieb kostenlos. Und wenn hierbei dann auch nicht am falschen Ende gespart wird (Qualität und Wartung), dann kann das auch so richtig lange halten. Letztlich rentiert es ich langfristig auf jeden Fall.

Das Reinigen und die Wartung der Filter muss ohnehin regelmäßig manuell vorgenommen werden. Aber vielleicht gibt es da auch inzwischen selbstreinigende Filter-Pumpen-Systeme. Technisch wäre es jedenfalls möglich und ich habe da auch schon mal etwas gesehen, allerdings in sehr viel größeren Dimensionen.

Falls Du Dich aber doch dafür entschließen solltest, den Teich aufzugeben, dann solltest Du ihn auf jeden Fall vorher leer fischen, denn sonst wird er kippen. Was dann aber übrig bleibt, wird auf wirklich sehr lange Zeit eine stinkende Giftbrühe bleiben, die auch die Wildtiere der Umgebung vergiften wird.


Dackodil  29.05.2017, 14:00

Hallo Markus,
hast du evtl. einen link für so eine Kombination aus regenerativen Energien und vor allem für ein Speichermedium, das keine Batterie ist?

Danke

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MarkusGenervt  29.05.2017, 14:51
@Dackodil

Sorry, da habe ich gerade nichts Konkretes. Ich informiere mich nicht nur übers Internet. Es gibt da auch die unterschiedlichsten Techniken.

Aber im Prinzip sind Nicht-Batterie-Energie-Speicher vielfältig durch andere chemische, mechanische, kinetische oder sonstige Energie-Speicherung zu realisieren.

So können z.B. Pump-Speicher-Kraftwerke eingesetzt werden. Die müssen nicht unbedingt an einen Berg-See gekoppelt sein, sondern können auch unterirdisch errichtet werden. Dazu baut man einen zylinderförmigen Schacht und legt einen passgenauen und wasserdichten Stein oben rein und pumpt mit dem überschüssigen Strom Wasser oder Öl darunter. Durch den schweren Stein kann dann durch den Druck über ein Ablassventil eine Turbine betrieben werden.

Diese Technik ist etwas aufwändig, aber sehr robust und simpel. In einem kleineren Umfang kann man dann z.B. auch mit Öl mehr Druck aufbauen, wenn man dieses Prinzip auch gleich in einem Druckbehälter umsetzt. 

Aber es geht auch mit einer Wasserstoffbrennzelle und Elektrolyse. Wenn überschüssige Energie verfügbar ist, wird Wasser per Elektrolyse gespalten und der Wasserstoff wird in einem Tank gespeichert. Zur Energie-Erzeugung nutzt man dann eine Brennstoffzelle in welcher der Wasserstoff wieder zu Wasser verbrannt wird. Dieses Wasser lässt sich dann wieder für den nächsten Zyklus speichern, so dass man das Wasser nicht ständig vorher reinigen muss. Der Sauerstoff kommt und geht aus der Atmosphäre. Hierbei ist die Technik recht aufwändig, dafür ist Wasser und Sauerstoff fast unbegrenzt verfügbar und austauschbar.

Dann gibt es noch Wärmespeicher bei denen Flüssigkeiten oder auch Feststoffe mit Hilfe von überschüssigem Strom erhitzt werden und bei Bedarf wieder über Wärmetauscher in Strom-Energie zurück geführt werden. Das ist aber nicht für längere Energieerzeugungs-Phasen geeignet, da die Wärme nicht lange gehalten werden kann. Je kleiner der Wärmespeicher, um so kürzer die Speicherphase.

Dann ergäbe sich in diesem Fall hier auch gleich die Möglichkeit mit Biogas-Anlagen zu arbeiten, da der Teich hier ständig Bioabfälle produziert und diese somit wieder zur Energie-Erzeugung mit genutzt werden können. Zudem hätte es den kleinen Nebeneffekt, dass einerseits die Reinigungs-Abfälle (und sonstige Rohdungsabfälle der Umgebung) verwertet werden und die Gärreste dann zusätzlich auch zur Düngung von Äckern hervorragend geeignet sind.

Habe doch noch gerade mal meinen Freund Wikipedia gefragt und der sagt das:
https://de.wikipedia.org/wiki/Energiespeicher

Diese Energie-Speicher sind zugegebenermaßen mehr oder weniger aufwändig in der Installation. Aber das macht man einmal und ist dann für immer von fossilen Brennstoffen befreit, die ja dann auch ständig nachgetankt werden müssen. So hat man einmal viel Aufwand und Kosten, aber danach ist dann Ruhe – bis auf die Wartungsarbeiten, welche aber ebenso bei konventionellen Energie-Speichern anfallen und welche auch nicht besonders lang haltbar sind und überdies auch knappe Güter darstellen (Stichwort: Iridium). Die Kosten sind hierbei nur punktuell hoch, aber unterm Strich auf lange Sicht deutlich geringer. Sogar so gering, dass sich das sogar mit hohen Darlehens-Zins lohnt – aber eben über einen längeren Zeitraum.

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Grobbeldopp  29.05.2017, 16:17

Der Teich ist leider viel zu klein, um eine selbst-regulierende Reinigung undFischzucht aufrecht erhalten zu können.

Ja, aber

Eine Kombination aus Solar-, Windkraft- und Speicher-Betrieb (Letzteres muss nicht unbedingt eine Batterie sein) sollte wohl kein Problem sein, um eine dauerhafte Versorgung sicher zu stellen.

Wie groß schätzt du den Teich? Ich schätze ihn auf 2000 Kubikmeter ca. nur mal so um eine Zahl zu nennen. Wenn man den vernünftig umwälzen will braucht man einige Kilowatt Pumpenleistung und riesiges Filtervolumen- darunter hat man kaum etwas gewonnen.

Ich denke der Teich ist dafür bereits zu groß (@ xxevalvo: wie groß???). 

Es bleibt also nur vorsichtig mit dem Fischbesatz zu sein.

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MarkusGenervt  29.05.2017, 16:34
@Grobbeldopp

Ehrlich gesagt, habe ich mir um die konkrete Pumpleistung noch keine Gedanken gemacht. Da sollte xxevalo erst mal einige Angaben zu machen, damit man das ggf. ordentlich berechnen kann. Schätzen geht bei Fotos oft in die Hose.

Doch der Teich muss ja nicht an einem Tag komplett durchgefiltert werden. Solange die Schwebstoffe einigermaßen zügig heraus gefiltert werden können, muss der Teich auch nicht so oft entschlammt werden. Solche Sachen sind ohnehin schwer zu berechnen, weil alles von der Biosphäre im Teich abhängt. Da muss man sicherlich anfangs mal experimentieren und schließlich braucht der Teich keine Trinkwasserqualität erreichen.

Abgesehen davon ist bei regenerativer Energie ggf. auch der Aufwand durch hohe Pumpleistung eher ein sekundäres Problem.

Hierzu kann man – wie Quaeror bereits drauf hingewiesen hat – die Ufer mit Schilf und Seerosen bepflanzen, um einen zusätzlichen Bio-Filter zu haben. Seerosen haben im Sommer auch den großen Vorteil, dass sich das Wasser nicht zu sehr erhitzt und die Kiemenatmer so in Atemnot geraten.

Aber sparsam mit dem Fischbesatz sollte man sicherlich bleiben.

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Grobbeldopp  29.05.2017, 17:08
@MarkusGenervt

Ehrlich gesagt, habe ich mir um die konkrete Pumpleistung noch keine Gedanken gemacht. 


Ich habe damit keine Erfahrung. Ich weiß wie man es bei intensiv betriebenen Koiteichen macht und ich betreue einen noch kleinere Weiher mit Durchlauf. Da sind Karpfen drin, aber da wird auch gratis und automatisch ca. 10% Wasser am Tag durch Quellwasser ausgetauscht. Das ändert alles.

Für einen 10 Kubikmeter Koiteich mit 7-8 erwachsenen Fischen (Intensivhaltung) braucht man ca. 250 Watt, um einmal die Stunde umzuwälzen. Das ganze bei 350 Liter Wasserwechsel am Tag. Wenn man den selben Wasserwechsel und die selbe Pumpe und den selben Wasserwechsel an einen Teich von "nur" 100 Kubik betreibt ist man deutlich näher an einem Naturteich als an einem Koiteich und kann auch nicht mehr Fische reintun als 7-8, wenn nicht das schon zu Problemen führt. Die Strömung fällt stellenweise komplett aus und die Schmutzpartikel werden schlicht nicht mehr in den Filter transportiert wenn sie am anderen Ende vom Bodenablauf aus sind. Der Teich wird zwar langsamer verschlammen aber doch. Der Wasserwechsel hat kaum einen Effekt mehr und verbietet starke Fütterung.

Hier haben wir nun noch eine gute Größenordnung mehr Wasser und gar keinen Wasseraustausch. 

Und apropos- wo soll das Wasser entnommen werden? An wie vielen Stellen? Damit was zu Boden sinkt kein Schlamm wird?

Ich sehe da unüberwindbare Schwierigkeiten wenn das ganz lohnenswert und verhältnismäßig bleiben soll- dann lieber eine schöne produktive Flachwasserzone dazu und gucken dass der Bestand nicht verbuttet.

Doch der Teich muss ja nicht an einem Tag komplett durchgefiltert werden. 


Erfahrungsgemäß doch- wegen der Strömung, es entsteht sonst einfach kein Zugriff auf die ganze Teichfläche.


Solche Sachen sind ohnehin schwer zu berechnen, weil alles von der Biosphäre im Teich abhängt. 

Die wird sich sicherlich einstellen.

Ich sehe da erhebliche Schwierigkeiten wenn das ganz lohnenswert und verhältnismäßig bleiben soll- dann lieber eine schöne produktive Flachwasserzone mit Pflanzen dazu und gucken dass der Bestand nicht verbuttet.



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MarkusGenervt  29.05.2017, 19:15
@Grobbeldopp

Ja, die Flachwasserzone ist ohnehin die günstigste Methode. Aber alleine wird das evtl. nicht reichen.

Der Trick ist, viele kleinere und redundante Einzellösungen vorzunehmen und dadurch einfach auch die Kosten niedrig zu halten. Wenn dann auch mal ein Element der Reinigung ausfällt, so greifen die Anderen und man muss nicht panisch werden.

Koi-Karpfen sind allerdings auch extrem empfindlich und mit einheimischen Karpfen gar nicht zu vergleichen. Die können sogar noch in einem Schlammtümpel überleben – nur halt nicht so gesund, da stressig. Von daher relativiert sich auch wieder der Aufwand.

Bei einer normalen Filter-Pumpe, welche man in den Teich absenkt und dann an Ort und Stelle vor sich hinfiltern lässt, ist der Aufwand sicherlich nicht so groß. Doch diese Gartenteich-Pumpen sind eben eher etwas für den Hausgebrauch.

Ich würde vorschlagen einen Strömungs-Kanal anzulegen, den Du im großen Bogen um den Teich anlegst und in welchem Du dann mehrere Pumpen so anordnest, dass sie eine Strömung erzeugen. Wenn Du diesen Kanal dann noch an gegenüberliegenden Seiten anlegst, dann erzeugst Du so einen leichten Durchfluss im Teich und der Gesamt-Umsatz ist nicht mehr in der knappen Zeit erforderlich, da die Strömung einfach auch das "Brackwasser" aus den Ecken mit sich reist.

Das System benötigt zwar eine gewisse Zeit, um anzulaufen, aber da kann man auch eine Anschub-Hilfe leisten mit einer Leih-Turbine. Das sollte man aber nach Möglichkeit machen, solange noch keine Fische drin sind, denn das wirbelt erst mal alles ordentlich auf.

In diesem Umlauf-Kanal kannst Du mit Kies auslegen, Fluss-Gräser und Sinter-Gräben anlegen, welche zusätzlich noch mehrere Filter-Effekte bieten. Außerdem kannst Du verteilt über die gesamte Strecke mehrere kleinere Einzel-Filter und in verschiedenen Stärken anlegen, deren Gesamt-Leistung dann auch hinreichend ist. Also eine Kombi aus mehreren Sinter-, Filter- und Pump-Stufen, die dann auch noch ein Durchströmen des Teichs befördern. Auf diese Weise baust Du eine natürliche Umgebung für die Fische nach und kannst dann evtl. auch mit der Fischzahl etwas höher ran gehen. Das musst Du dann aber im Laufe der Zeit mit der Wasserqualität testen.

Bis die losen Schwebstoffe (auch in Boden-Nähe) komplett rausgefiltert sind, wird wohl eine ganze Weile vergehen, da sich erst eine Dauerströmung etablieren muss.

Wenn Du da einen einzelnen Pump-Filter mit einem Meter Durchmesser rein setzt, dann ist der Reinigungsaufwand extrem. Kleinvieh macht auch Mist und Redundanz ist eine Nachhaltigkeits- und Dauerhaftigkeits-Garantie. Da musst Du Dich nicht auf nur eine große Kanone beschränken. Wie gesagt, das ist in der Anschaffung leichter zu bewerkstelligen und auch im Reparaturfall gibt es keinen Totalausfall, der dann schnell den Fischen die Luft knapp werden lässt.

Sorry, wenn das jetzt alles aufwändig und kompliziert klingt, aber eigentlich ist es eher gegenteilig der Fall. außerdem kannst Du so aus einem Tümpel eine hocheffiziente Fischzucht heraus holen. Die Filter-Abfälle kannst Du dann auch noch als hochwertigen Dünger verkaufen. Also eine Win-Win-Situation.

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Grobbeldopp  30.05.2017, 18:27
@MarkusGenervt

Koi-Karpfen sind allerdings auch extrem empfindlich und mit einheimischen Karpfen gar nicht zu vergleichen.


Auch Koi gedeihen wunderbar im Schlamm. Ich seh das ehrlich gesagt ganz anders- ich würde mich sogar dazu versteigen dass die Ansprüche gleich sind. V.a. sind sie teurer, sehr warm aufgezogen und man nimmt es gleich übel wenn mal ein einziger hopps geht- im Weiher haben die Karpfen jedes Jahr ne gewisse Sterblichkeit- interessiert aber keinen sind ja noch genug da :-)

Ansonsten- wirklich- meine Einstellung: Jede Methode den Teich ins Strömen kriegen zu wollen ist ein Energiegrab sonder gleichen und kann sich nicht lohnen.

Die Prinzipien sind genau die selben wie im Gartenteich, oder am Koiteich (ein Koiteich ist ja auch nur ein Gartenteich mit starkem Besatz). Keine Strömung keine Wirkung, und wenn man dem rein natürlichen biologischen Filterpotential von dem Teich mit viel Aufwand 10% hinzufügt dann ist das v.a. Verschwendung.



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xxewalvo 
Fragesteller
 31.05.2017, 08:01
@Grobbeldopp

Also grob gesagt ist er 50 meter breit und 75meter lang

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MarkusGenervt  31.05.2017, 17:02
@Grobbeldopp

Der Strom-Aufwand ist völlig wurscht, wenn er aus regenerativen Quellen und in Eigenproduktion kommt! Da kannst Du sogar die Leistung eines AKW's verballern, wenn Du nicht dafür zahlen musst – grenzenlos übertrieben gesprochen ;)

Ab Koi oder "Standard" ist letztlich dann auch eine Frage des Geschmacks und – ggf. – des Aufwands.

Aber Hechte oder Welse würde ich da nicht rein setzen. (^,^) Ich hab da mal einen Wels gesehen, das glaubst Du nicht!!! Da denkst Du, der kommt direkt aus einem Asylum-Film.

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Grobbeldopp  04.06.2017, 03:42
@MarkusGenervt

Der Strom-Aufwand ist völlig wurscht, wenn er aus regenerativen Quellen und in Eigenproduktion kommt!

Ich bin wirklich nicht auf Stress aus oder so- aber nein. Wenn man da versucht mit regenerativen Quellen was zu machen muss man immer noch- nach den Weihermaßen- so viel Strom erzeugen, dass man damit

1. Sehr hohe Anschaffungskosten für die Anlage hat und keinen Platz dafür.

und

2. bei weitem besseres damit anfangen könnte als einen großen Teich umzuwälzen. Zum Beispiel mehrere Haushalte versorgen.

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Aber Hechte oder Welse würde ich da nicht rein setzen. (^,^) Ich hab da mal einen Wels gesehen, das glaubst Du nicht!!! Da denkst Du, der kommt direkt aus einem Asylum-Film.

Wels nein. Hecht könnte eine gute Idee sein.

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xxewalvo 
Fragesteller
 30.05.2017, 11:59

Wow, schonmal vielen Dank für die vielen informativen Antworten!
Muss jetzt leider zur Spätschicht und werde gegen 21 30 mich mit Daten des Weihers (Größe, usw) wieder melden.

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MarkusGenervt  30.05.2017, 12:10
@xxewalvo

Ich habe da auch schon eine konkrete Idee, wie man das alles optimal anlegen kann.

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xxewalvo 
Fragesteller
 30.05.2017, 22:46
@MarkusGenervt

Habe ganz unten für die Allgemeinheit mal geantwortet. Einfach mal rein gucken

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