Waschwirkung einer Seife?

3 Antworten

Seife entsteht durch die Vermischung von Fett und Natron-/Kaliumlauge (feste Seife/Schwierseife). Die Lauge spaltet die Fettsäuren der Fette (dreiwertige Fettsäuren-Glykol-Ester) auf in Glyzerin und die Salze der Fettsäuren (Verseifung):
https://www.seilnacht.com/waschm/seifhers.html

Diese Fettsäuren-Salz-Molekühle haben ein öl-löslisches Ende (in der Grafik orange) und ein wasserlösliches (hydrophil, lila):
https://www.seilnacht.com/waschm/tnseifmo.gif

Die Waschwirkung ergibt sich dadurch, dass sich das öllösliche Ende sich mit fettigem Schmutz verbinden kann und das andere mit dem Waschwasser. Normal geht das ja nicht, weil Fett/Öl sich nicht in Wasser löst, es schwimmt oben, wie Fettaugen auf einer Suppe. Die Molekühle mit den beiden verschiedenen Enden können das aber, denn sie können sich sowohl mit Wasser als auch mit Fett verbinden. Solche Moleküle nennt man Tenside.

Im Waschwasser gruppieren sie sich so, dass sie sich um die Fettteilchen herumgruppieren, diese also quasi einschließen, diese Formation nennt man "Mizellen":
https://www.seilnacht.com/waschm/tnmice01.gif

Im Wasser schwimmt also eine Gruppe der Seifenmoleküle, die ein (abgewaschenes Fettmolekül umschließen. Da die Seifenmoleküle an der dem Wasser zugewandten Seite (in der Grafik außen) ihre wasserlösliche Seite haben, schwimmen sie IM Wasser und nicht wie Fett OBEN. Sie können so als mit dem Waschwasser abgespült werden.

Ergebnis: Der so behandelte Gegenstand hat kein Fett mehr auf der Oberfläche (Schmutz), er ist gelöst im Waschwasser und landet mit ihm im Ausguss.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
DerZaun 
Fragesteller
 07.05.2019, 21:42

Vielen Dank

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Eine Seife ist üblicherweise das Natriumsalz einer Fettsäure, sie gehört zu den anionischen Tensiden.

eine Seife hat einen langen Organischen Rest, der geeignet ist, sich mit Fetten zu verbinden und Fett aufzulösen, weiters hat so ein Seifenmolekül einen Anion-Rest, der eine gute Löslichkeit in Wasser bewirkt. Beide Reste bewirken, dass die Seife ein Lösungsvermittler zwischen Fett und Wasser ist.

Die Wirkung entsteht dadurch, dass die eine Seite der in der Seife enthaltenen Moleküle wasserliebend (hydrophil), d.h. fettabweisend ist, die andere Seite wasserabweisend, d.h. fettliebend (lipophil) ist. So werden fettige Schmutzpartikel abgelöst und mit dem Wasser fortgeschwemmt.

Woher ich das weiß:Recherche