Was,außer dem IQ , unterscheidet eine Lernbehinderung von einer intellektuellen?

1 Antwort

Eine Lernbehinderung und eine intellektuelle Behinderung unterscheiden sich auf mehreren Ebenen:

1. **Ursachen**: Eine Lernbehinderung bezieht sich in der Regel auf Schwierigkeiten beim Lernen bestimmter Fähigkeiten oder Inhalte, die nicht auf intellektuelle Einschränkungen zurückzuführen sind. Diese Schwierigkeiten können beispielsweise mit der Wahrnehmung, dem Lesen, dem Schreiben, der Mathematik oder anderen kognitiven Fähigkeiten zusammenhängen. Eine intellektuelle Behinderung hingegen resultiert aus einer allgemeinen Einschränkung der intellektuellen Funktionen, die durch eine niedrigere Intelligenzquotient (IQ) gekennzeichnet ist.

2. **Bereich der Schwierigkeiten**: Bei einer Lernbehinderung können die Schwierigkeiten auf bestimmte Bereiche des Lernens beschränkt sein, während andere Fähigkeiten durchschnittlich oder sogar überdurchschnittlich entwickelt sein können. Bei einer intellektuellen Behinderung sind hingegen alle Bereiche der kognitiven Funktion beeinträchtigt.

3. **Unterstützungsbedarf**: Personen mit Lernbehinderungen können von gezielten pädagogischen Interventionen und Unterstützungsmöglichkeiten profitieren, um ihre spezifischen Lernschwierigkeiten zu überwinden. Personen mit intellektuellen Behinderungen benötigen möglicherweise lebenslange Unterstützung und Betreuung, um ihre täglichen Bedürfnisse zu erfüllen und sich in der Gesellschaft zurechtzufinden.

4. **Diagnosekriterien**: Die Diagnose einer Lernbehinderung basiert auf dem Nachweis spezifischer Lernschwierigkeiten im Vergleich zu Altersgenossen und erfordert oft eine umfassende pädagogische Evaluation. Die Diagnose einer intellektuellen Behinderung hingegen beruht auf der Feststellung eines signifikant niedrigen IQs und einer Beeinträchtigung adaptiver Verhaltensweisen, die bereits in der Kindheit vorhanden sein müssen.

Insgesamt sind Lernbehinderungen spezifische Schwierigkeiten beim Lernen, während intellektuelle Behinderungen eine allgemeine Einschränkung der intellektuellen Fähigkeiten darstellen.

(Google)

Woher ich das weiß:Recherche
Bonzo240195 
Fragesteller
 18.02.2024, 14:25

Kann man auch bei normalem IQ geistig behindert sein?

0
Einmalantwor01  18.02.2024, 14:27
@Bonzo240195

Ja, es ist möglich, dass eine Person trotz eines normalen Intelligenzquotienten (IQ) eine geistige Behinderung hat. Der IQ allein ist nicht das einzige Kriterium zur Bestimmung einer geistigen Behinderung. Eine geistige Behinderung wird in der Regel durch eine Kombination von Faktoren diagnostiziert, die über den IQ hinausgehen.

Eine geistige Behinderung wird oft anhand der adaptiven Funktionsfähigkeit einer Person beurteilt, die ihre Fähigkeit widerspiegelt, alltägliche Aufgaben zu bewältigen und sich in verschiedenen Lebensbereichen zurechtzufinden. Dazu gehören soziale, kommunikative, praktische und lebenspraktische Fähigkeiten. Selbst wenn eine Person einen normalen IQ hat, kann sie dennoch erhebliche Schwierigkeiten haben, diese adaptiven Fähigkeiten zu entwickeln oder zu zeigen, was zu einer geistigen Behinderung führen kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine geistige Behinderung ein breites Spektrum umfasst und sich in verschiedenen Ausprägungen manifestieren kann. Manche Menschen mit geistigen Behinderungen haben möglicherweise nur leichte Einschränkungen und können unabhängig leben, während andere möglicherweise umfassendere Unterstützung benötigen. Daher basiert die Diagnose einer geistigen Behinderung nicht ausschließlich auf dem IQ, sondern berücksichtigt eine Vielzahl von Faktoren, die die Funktionsfähigkeit einer Person beeinflussen.

(GOOGLE/Bing)

1
Teffa827  21.02.2024, 12:33
@Einmalantwor01

Nach der ICD 10 Klassifikation kann man mit einem normalen IQ nicht geistig behindert sein. Dort beginnt die geistige Behinderung erst bei einem IQ unter 70. Aber ich stimme zu, dass man den Begriff erweitern und auch z.B. eine Autismus Spektrum Störung zu den geistigen Beeinträchtigungen zählen kann.

0