Was sind die besten Möglichkeiten für ein Kind mit ADHS und Lernbehinderung (niedriger IQ)?
Mein Cousin hat eine vom Psychiater bescheinigte ADHS und einen sehr niedrigen IQ. damit zählt er als lernbehindert. Was heißt das jetzt für ihn und für seine Zukunft? Und was heißt das für die Familie meine Tante/Onkel und für mich als Cousine? Wie geht man mit ihm um? Welche Schule sollte er besuchen? Kann er irgendwann alleine leben? Er bekommt bald medikamente undtherapien wg. dem adhs
7 Antworten
Hi, alles nicht so schlimm. Ist halt ne Diagnose, die besagt, dass Dein Cousin in bestimmten Situationen mit vielen Außenreizen ein bisschen überfordert ist, wenn er sich auf eine einzige Sache langanhaltend konzentrieren soll. Besonders schwer wird es, wenn ihn diese Sache nicht interessiert, z.B. ein Schulfach oder ähnliches. Umgehen solltest Du mit ihm wie bisher auch. Einzig verstehst Du jetzt evtl. besser, wenn er mal unruhig wird oder man Sachen öfters sagen muss, damit er sie hört. Mit entsprechender Förderung auf einer Schule für lernbehinderte Kinder (eine Förderschule mit Schwerpunkt "Lernen") wird er bestimmt einmal ein eigenständiges Leben führen mit eigenem Beruf, Wohnung usw.
Alles Gute! :)
Nein, eine Förderschule hat nicht zwangsläufig die Ausbildung/Arbeit in einer WfB als Folge. In dieser Schulform werden (in Bayern) bestimmte Lerninhalte, die auf der Regelschule in einem Jahr vermittelt werden, auf zwei Jahre gestreckt. Individuell kann dann z.B. in Mathe der Stoff langsamer gelernt werden und z.B. in Deutsch bei besserem Verständnis schon der Stoff der folgenden Jahrgangsstufe bearbeitet werden. Man hat also zum einen mehr Zeit, zum anderen kleinere Klassen und entsprechend mehr Lehrpersonal. Weitere Hilfen wie Ergotherapie, eine heilpädagogische Tagesstätte oder auch eine Schulbegleitung sind je nach Ausprägung der Krankheit und Intelligenzminderung sicher einen Blick wert. Hier berät auch das Jugendamt ganz hervorragend.
Das kommt unter anderem auf's Bundesland an, da Schule Ländersache ist. Generell gibt es natürlich die 9jährige Schulpflicht in D, daran schließt die Berufsschulpflicht (wobei ich gar nicht weiß, ob die dann überhaupt greift, kommt auf den Entwicklungsstand an. Aber ich denke, es wird alles normal laufen, ne?)
https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6rderschule_(Deutschland)
Ich würde versuchen vieeeel Sport mit ihm zu machen, denn wenn man Sport macht, bilden sich neue Neuronen.
Wenn ihr ihm beim Lernen behilflich sein wollt könnt ihr probieren direkt nachdem er sich bewegt hat mit ihm zu lernen, denn dann kann er diese Neuronen gleich benutzen und sie sterben nicht so schnell ab. Außerdem ist er dann wahrscheinlich nicht so hibbelig wie sonst weil er sein Pensum an Bewegung für einige Minuten zumindest abgearbeitet hat ;)
Ansonsten würde ich sagen, dass ihr einfach nicht zu streng mit ihm sein solltet und akzeptieren, dass er nicht gerade ein 2. Albert Einstein wird, denn mein kleiner Bruder ist auch behindert und wenn man ihn unter Druck setzt fängt er an zu stottern und ich glaub kaum, dass ihr wollt, dass dein coisin das auch macht <.< >.>
Für dich bedeutet das wahrscheinlich, dass du ab sofort öfters draußen sein wirst, da er sich drinnen vielleicht nicht so wohl fühlt, weil er sich nicht bewegen kann :)
Den Rest erledigen dann wahrscheilich die Medikamente.
Bist du sicher das er gerade mal einen IQ von 70+ hat?
Je nach der Ausprägung kann ADHS das Ergebnis ganz schön runterziehen.
Ein ehemaliger Klassenkamerade von mir hatte die starke Ausprägung von ADHS und wurde vom Schulpsychologen mit einem IQ von 89 taxiert.
Jedoch war Er in Videospielen ein Ass und konnte selbst komplexe Rätsel unter Methylphenidate lösen. Daher liegt sein IQ schon im überdurchschnittlichen Bereich (116+). Ich persönlich schätzte ihn auf >130, weil Er echt pfiffig ist.
Es ist wichtig herauszufinden welcher Lerntyp er den ist. Wenn ihr das wisst könnt ihr ihn auch mehr begeistern.
Da er Medikamente bekommt müsste es auf einer normalen Schule funktionieren, falls er da Probleme hat kann er immer noch auf die Sonderschule gehen.
Sicher geht das. Gegen die Aggressionen könnte Kampfsport helfen oder einfach Leichtathletik um dich auszupowern.
man geht mit ihm ganz normal um.
wobei du als cousine ja die wenigsten erziehungsaufgaben hast.
aber wenn es als behinderung anerkannt wird, wird er intensiver betreut und gefördert. eventuelll bekommt er einzeltherapien, ergo, etc...
für ihn macht es die angelegenheit in jedem fall einfacher. und dein onkel und deine tante bekommen pädagogische hilfe bei der erziehung. das entzerrt das tägliche leben ein bisschen.
auf einer lernbehinderten schule lernt man auch im rahmen der möglichkeiten, die man hat lesen, schreiben, rechnen... nur der druck ist geringer als auf einer regelschule.
ich passe halt regelmäßig auf ihn auf. fast jeden Tag ein paar Stunden und ich habe Angst ihn zu überfordern. er wird einfach sehr schnell aggressiv. jetzt weiß ich dass er das macht, weil er überfodert ist aber ich weiß nicht, wie ich es besser machen kann
er wird aggressiv, weil er überfordert ist. wie schon an anderer stelle erwähnt, versuche selbst ruhig zu bleiben. wenn du mit ihm sprichst, also von ihm etwas willst, berühre ihn leicht und ohne hast an der schulter
- formuliere kurz und ohne zuviel information auf einmal.
am besten ist eigentlich, wenn du möglichst mit ihm spielst oder versuchst zu basteln. vorlesen ist eher nicht so gut. er hört schnell nicht mehr zu.
,
er hat allerdings auch bei spielen viele Probleme Mensch ärger dich nicht. klappt zum Beispiel auch oft nicht, weil er die zahlen auf dem Würfel zählen muss und ihm das schnell zu viel wird...
und natürlich, wie an anderer stelle sehr gut bemerkt: rausgehen, bewegen...
fussball, spielplatz...
ganz optimal wäre eine gute reittherapie. denn gerade bei menschen mit behinderung, die schwierigkeiten im umgang mit menschen oder die konzentrationsprobleme und koordinationsschwierigkeiten haben, bessern sich viele dinge, die man mit anderen therapien nicht erreichen kann. pferde sind sensibler als menschen und reagieren unmittelbarer.
Ist schon was spät aber je nach Ausprägung der Problematik können auch Angebote wie betreutes wohnen (auch speziell für Jugendliche) hilfreich sein setze dich vlt. Mal mit Organisationen wie z.b. der Lebenshilfe in Verbindung die kennen sich mit der Materie besser aus und wissen wie man dir / euch am besten helfen kann.
Zudem ist es wichtig ihn körperlich mehr zu fordern da es da nicht wirklich auf Intelligenz ankommt wodurch ein guter Ausgleich geschaffen werden kann gerade mit ADHS hilft das auspowern tatsächlich auch z B. Gegen extreme Wut oder auch angstzustände
wie und was wird denn auf der Förderschule gelehrt. kommt er danach in eine behindertenwerkstatt?