Was will Heinrich Mann mit "Der Untertan" sagen?

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Der Untertan, zeigt die typische Radfahrermentalität besonders der aufsteigenden Kleinbürger auf, die obrigkeitshörig und staatsgläubig sind. Diese eifernden Untertanen, besonders in Deutschland, erwiesen sich völlig kritiklos gegenüber den herrschenden Verhältnissen und dienten sich anbiedernd ihrer Herrschaft an, um möglichst so Teil von ihr zu werden, bzw. zu sein. Ein nantionaler Rausch erfüllt und erfasst diese Untertanen, so dass sie auch begeistert für einen Krieg sich einsetzen.

Er beschreibt die typisch deutsche Obrigkeitsgläubigkeit, wie sie damals bis einschließlich heute verwurzelt ist.

Die Enstprechung heutiger Zeit ist die Agenda 2010 und deren ideologische  Grundlage "HartzIV Empfänger sind faul, rauchend, saufend und bildungsfern" O-Ton die SPD.

Diese Ideologie ist auf gläubige Ohren in der s.g. bürgerlichen Mitte gestoßen, nicht etwa auf Widerspruch.
Das Bundesverfassungsgericht hat HartzIV in Teilen als verfassungswidrig ausgeurteilt, mit seinem Urteil vom Februar 2010.

Der Roman ist die schärfste Satire auf die machtverherrlichende, nationalistische Gesellschaft im wilhelminischen Deutschland. Eine Vorveröffentlichung in einer Zeitung ab Januar 1914 musste abgebrochen werden, weil eine solche Auseinandersetzung mit dem Geist dieser Zeit angesichts des im August begonnenen Krieges nicht mehr möglich war.

Auf der einen Seite der ökonomische und gesellschaftliche Aufstieg der reaktionären deutschnationalen Familie Heßling auf der anderen Seite der Abstieg der bürgerlich-liberalen Familie Buck mit ihrem die Ideale der 48er Revolution repräsentierenden Seniorchefs.

Heinrich Mann gelingt eine Typisierung von Mentalitäten und sozialen Mechanismen, die in die Katastrophe führen.

(siehe auch Harenberg, Das Buch der 1000 Bücher)

Charaktere von Heinrich Mann der Untertan

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 - (Literatur, Satire, fazit)