Was wäre, wenn es kein Christentum gäbe?

12 Antworten

Dann würden viele, die die Religonen weg haben möchten, staunen, weil sie viel mehr Steuern zahlen müssten.

In der Stadt, in der ich arbeite, hat die Kirche viele Aufgaben, welche eigentlich die Stadt erledigen müsste, übernommen. Kulturelle Anlässe für Rentner (ohne religiösen Bezug), Ausflüge für soziale Randgruppen, ein Betreuungsdienst für Menschen im Altenheim usw.

Es gäbe zahlreiche Hilfsorganisationen im Ausland nicht. Ein paar Beispiele:

https://maf.org/ (Medizinische und andere Hilfe mit Flugzeugen)

https://www.mercyships.de/ (Medizinische Hilfe für die Bevölkerung in Afrika mit Schiffen)
https://www.diospi-suyana.de/ (modernes Spital für die Bewohner der Anden Perus)

https://selam-aethiopien.de/ (ein Dorf für Hunderte Kinder und Jugendliche in Äthiopien)

Geschichtliche "Was wäre wenn"-Fragen sind immer sehr schwierig. Niemand weiß es wirklich.

Zunächst einmal müßte man sich für sein Szenario entscheiden, welche Religion man an die Stelle des Christentums setzen möchte. Denn die klassische grichisch-römische Mythologie, die offziell bis zu Konstantin Staatsreligion des römischen Imperiums war, war schon seit dem ersten Jahrhundert nicht mehr tragfähig, ebenso wie die traditionellen polytheistischen Religionen der übrigen europäischen und mediterranen Länder. Mehrere hundert Jahre kultureller Austausch und Philosophie nach griechischem Vorbild hatten dazu geführt, daß die Menschen diese alten Geschichten nicht mehr als sinnstiftend empfanden. Sie waren auf der Suche nach "etwas neuem" und neue Kulte und Sekten schossen aus dem Boden wie Pilze (ähnlich wie in unserer Zeit):
Mithraskult, Gnosis, Manichäismus, die römischen Osiris- und Isismysterien (die mit den originalen ägyptischen Göttern wenig zu tun hatten) etc.
Die allgemein anerkannte, grundlegende "Weltsicht" zumindest der Gebildeten Schichten (ähnlich heute der Aufklärung) war eine Art Neoplatonismus, verbunden mit dem Glauben an ein vorherbesitmmtes Schicksal (weshalb Astrologie auch eine große Rolle spielte).
Das Judentum war allgemein bekannt und die Philosophen hatten durchaus Sympathien für den einzigen, unsichtbaren Gott, der die Welt durch das Wort geschaffen hatte. Allerdings konnte man nicht einfach Jude werden, die Juden sahen sich selbst als das auserwählte Volk und glaubten, daß ihr Gott nicht zugänglich für die "Heiden" wäre, was ihnen wiederum den Ruf der Arroganz einbrachte. Insofern war die "Strategie" der Christen, den jüdischen Gott zum Gott aller Menschen zu erklären, eigentlich ziemlich clever. Trotzdem hätten auch andere Richtungen "das Rennen machen" können. Je nachdem hätte sich die europäische Religionsgeschichte dann entwickelt. Natürlich ist das Christentum in seiner heutigen und auch schon der mittelalterlichen Form wiederum stark beeinflußt von griechisch-römischer Philosophie. Eine Trennung des Menschen in "Körper" und "Seele" kommt z.B. in der Bibel oder anderen jüdischen und frühchristlichen Quellen nicht vor, das ist griechisch. Ebenso wäre natürlich auch die Gnosis oder der Mithraskult neoplatonisch überformt worden.

Es gibt jedoch auch Fragestellungen, in denen das Christentum ganz eindeutig die europäische Kultur bis heute prägt. Z.B. die Vorstellung, daß alle Menschen gleich (viel wert) seien, obwohl im wirklichen Leben die Menschen ganz offensichtlich alle verschieden sind. Ein antiker Römer sah keinerlei Problem darin, daß manche Menschen als Sklaven und manche als Freie geboren waren. Sie hatten definitiv unterschiedlichen Wert, aber keiner war deswegen weniger menschlich. Das Mittelalter entwickelte das Ständesystem - es gibt Menschen von unterschiedlichem "Stand", d.h. sie sind eigentlich gleich, und "stehen" nur an unterschiedlichen Positionen. Und in der Moderne teilen sich die politischen Systeme im Großen in zwei Richtungen - Gleichheit auf Kosten der Freiheit (Sozialismus, Sozialstaat) oder Freiheit auf Kosten der Gleichheit (Kapitalismus, Liberalismus, freie Marktwirtschaft). Diese ganze Vorstellungswelt ist genuin christlich.

Eine weitere wichtige Frage in deinem Szenario wäre die Rolle des Islam.

Zu verschiedenen Zeiten haben Islamische Kräfte versucht, Europa zu missionieren bzw. zu erobern. Hätte es nicht die starke Motivation des christlichen Glaubens gegeben, wäre dies wahrscheinlich gelungen. Andererseits ist der Islam natürlich in einer schon weitgehend christlich geprägten Welt entstanden, und ohne das Christentum hätte er vielleicht ganz anders ausgesehen oder es gäbe ihn gar nicht.

Das wäre sehr schlimm!

Aber Gott sei Dank, dass Er Seinen Sohn gesandt hat, damit wir gerettet werden können!

Ja, natürlich würde die Welt dann anders aussehen. :-)

Hat zuviele über 90 % die ja nur Steuerkarten Christen sind und absolut keine Ahnung von der Bibel. Und es auch nicht wollen- diejenigen entscheiden nach dem Wegfall der Religionen ganz genauso und leben wie bisher weiter ... Also keine Änderung

Jedoch wird in der Bibel vorausgesagt dass es allen Religionen an den Kragen geht und weltweit verboten wird. Offenbarung 17 u 18

Aus diesem Schutt wird aber die Gemeinschaft überleben die den Schutz Jesu hat.- M. E. Kann das nur eine sein... Aber welche?