Was wäre ein aktuelles Beispiel passend zur Fabel ,,Die Kaninchen die an allem Schuld waren" ,Oder könnte mir jemand denn Sinn hinter dieser Fabel erklären?

2 Antworten

Ich kenne die Fabel nicht, kann mir aber etwas Ironisches vorstellen wie:

"Wenn der Bauer besoffen ist, haben die Kartoffeln die Schuld."

als Beispiel dafür, dass man immer dazu neigt, irgendjemand oder irgendetwas eine Schuld zuzuschreiben, obwohl man doch selbst der Schuldige ist. Die offenbare Schuldunfähigkeit von Kartoffeln macht das Abstruse der Aussage erst richtig deutlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

In der Fabel geht es darum, dass den Kaninchen alles Schlimme, was den Wölfen passiert, in die Schuhe geschoben wird, mit der "Begründung", dass sie anders sind und deshalb verantwortlich sein müssen. Sie werden mit Dogmen (=Ausreißen geht gar nicht) an ihrem Platz gehalten, die ihnen dann auch noch zum Verhängnis werden, weil die Machthaber (=Wölfe) diese Dogmen nach ihrem Gutdünken auslegen, und der Rest der Welt (=die anderen Tiere) sieht zu und wagt nicht, klar Stellung zu beziehen, obwohl so viel falsch läuft und sie allen Grund dazu hätten.

Du kannst das 1:1 auf die Menschen übertragen, diese Fabel ist nicht besonders verzwickt. 

Die "Moral von der Geschicht" ist, dass für viele Dinge einfach niemand die Verantwortung trägt (z.B. Naturkatastrophen) (oder es eben nicht so einfach ist, weil beispielsweise eine kollektive Schuld besteht (wenn Kinder gewalttätig sind, liegt es nicht einfach an den Computerspielen, sondern an den Individuen, die solches Verhalten fördern, meistens zunächst mal den Eltern und dem Umfeld)). 

Es ist wichtig, angebliche "Begründungen" auf ihre Stichhaltigkeit zu überprüfen. Wenn jemand behauptet, ein anderer sei böse, bloß weil der dunklere Haut hat, dann muss derjenige aber erstmal eine seriöse Studie zum Zusammenhang von Ethik und Pigmentierung vorlegen. Rate mal, wie oft das schon vorgekommen ist.

Außerdem sind Dogmen (=unüberprüfte Glaubenssätze, die ohne Unterscheidung angewandt werden) unsinnig. Es ist überhaupt nicht das Beste für die Kaninchen, da zu bleiben wo sie sind, ausreißen wäre das Vernünftigste, was sie tun könnten. 

Wer Zeuge solcher Fehler eines anderen wird, darf sich nicht blenden lassen von ebendiesen Dogmen und Begründungen. Er muss erkennen, dass die Taten nicht zu den Behauptungen passen (die Wölfe sind es, die die Kaninchen gefährden, wie könnten sie für ihren Schutz sorgen?), und dann auch einschreiten, statt sich abwimmeln zu lassen.