Was studiert ihr bzw. was für eine Ausbildung macht ihr/ habt ihr gemacht?

9 Antworten

Ich wollte Kunstgeschichte, Designgeschichte oder Architektur studieren. Psychologie wäre auch noch eine Möglichkeit gewesen, allerdings fand ich die ersten drei zu dem Zeitpunkt, wo es um die berufliche Zukunft ging, spannender, da ich noch an der Kunstschule und damit der Kunst näher war.

Da meine Eltern während meines Abis schwer krank wurden (Schlaganfall, Krebs) war dann mit studieren nix mehr. Eine gute zukunftssichere und gut bezahlte Ausbildung musste her.

Deswegen habe ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker - Anwendungsentwicklung gemacht. IT hat mich schon immer interessiert, aber es wäre vermessen zu sagen, dass ich darin auch nur einen Funken Talent gehabt hätte. Mir liegt das abstrakte Denken nicht, ich bin da anders gestrickt. Mein Talent liegt in Sprachen, weniger in Mathe.

Dementsprechend war auch die Ausbildung. Ich hab Nächte durchgelernt, meine mentale Gesundheit zu Grunde gerichtet (hinzu kamen die Krankheiten meiner Eltern, finanzielle Probleme etc.), der Stresspegel war konstant irgendwo off the charts. Ich hab quasi ab Tag 1 der Ausbildung angefangen, Wissen zu verschriftlichen und es so zu organisieren, damit ich damit für die Abschlussprüfung lernen kann. Heraus kam ein über 600-seitiges Worddokument, dessen Aufzählungspunkte Word irgendwann nicht mehr machen wollte, und mit dem ich gelernt habe. Mein gesamter Jahrgang hat damit gelernt, weil sich das rumgesprochen hat.

Am Ende meiner Ausbildung hatte ich das beste Zeugnis meines Jahrgangs in der Berufsschule (1,2) und hatte das drittbeste Ergebnis meines Ausbildungsjahrgangs (schriftliche und mündliche Prüfung zusammen. Schriftlich war grausig, mündlich 1).

Was mich überrascht hat? Das ich das überlebt habe! Aber wirklich überrascht hat mich, dass mir viele Themen tatsächlich sehr viel Spaß gemacht haben und ich tatsächlich richtig gut darin war (Digitaltechnik, Kryptographie, Netzwerktechnik). Ich hätte auch nie gedacht, dass ich so viele nette Ausbilder haben würde, denen ich auch mein persönliches Leiden anvertrauen konnte. Mit ihnen verbindet mich heute mehr Freundschaft als dass wir Kollegen sind.

Ob ich mich nochmal so entscheiden würde? Nun, vermutlich nicht. Meine Berufs"wahl" war meinen Umständen geschuldet. Wären meine Eltern nicht krank geworden, wäre ich vermutlich in der (theoretischen) Kunst oder Architektur gelandet.

Ich bin aber durchaus mit meinem Beruf zufrieden. Ich habe meine Nische gefunden, in die ich passe (Automatisierungslösung für Software, Kunden schulen und beraten). Es macht mir Spaß. Und das ist die Hauptsache.

Eventuell lege ich noch ein Studium drauf, mal schauen :) Mein Arbeitgeber begrüßt dies jedenfalls.

Kristall08  27.03.2020, 13:15

"Die Krise offenbart den wahren Charakter." ;)

Ich ziehe meinen Hut, wie du das gemeistert hast. Und ich wünsche dir, dass du dein Wunschgebiet doch noch in irgendeiner Form "erforschen" kannst, so wie du es dir gewünscht hättest.

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Männlich/22.
Ich ging auf ein Gymnasium und habe dieses nach der 10. Klasse verlassen, um 2015 eine Ausbildung zum Fachinformatiker (Systemintegration) anzufangen. Diese habe ich nach 2 1/2 Jahren im Januar 2018 beendet.

Mit dem theoretischem Teil in der Ausbildung (also der Teil der Berufsschule) war ich unterm Strich sehr zufrieden. Ich fand den Unterricht sehr interessant und wirklich schön. Endlich hatte ich mal Klassenkameraden, die dasselbe Ziel hatten wie ich, ähnliche Hobbies hatten, und genau so wissbegierig waren.. Naja, teils mehr, teils weniger^^ Wie man es halt kennt.

Jedenfalls waren die Unterrichtsinhalte sehr interessant und den Lehrern konnte man gut zuhören, bzw ins gemeinsame Gespräch kommen, auch als ganze Klasse.

Dort habe ich auch einige Freunde kennengelernt, welche ich heute immer noch oft und gerne treffe.

Im praktischen Teil (also der im Betrieb) habe ich als nicht so schön empfunden, aber auch nur, weil ich einen Ausbilder hatte, der zum einen nicht mal einen Ausbilderschein hattte, und zum anderen nicht mal gelernter Informatiker war.. Er konnte mir nichts beibringen und hat mir immer nur Aufgaben übertragen, statt mir wenigstens ein bisschen Selbstverantwortung zu übertragen. Dazu muss ich auch einräumen, dass ich ein persönliches Problem mit ihm hatte, welches ich jetzt mal nicht ausführlich erläutern möchte.

Selbst als ich die Ausbildung beendete, habe ich dort noch ungefähr ein Jahr weitergearbeitet. Ich wurde nach wie vor behandelt wie "der ewige Azubi". Hatte keine eigenen Kompetenzbereiche, und alle meiner Aufgaben gingen immer noch über den Tisch meines ehemaligen Ausbilders.

Erst nachdem ich den Arbeitsplatz wechselte, fühle ich mich so, als hätte ich das Richtige getan. An meinem aktuellen Arbeitsplatz habe ich sowohl mehr Verantwortung, als auch die Möglichkeit, meine Aufgaben selbst zu organisieren und umzusetzen - und zwar so, wie ich es am besten halte.

Das ist wunderbar; auch die Kollegen wertschätzen meine Arbeit und generell das ganze Arbeitsklima passt einfach.
Ich würde jederzeit diesen Weg wieder einschreiten.

Mach grad eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung.

Programmieren fällt mir relativ leich, aber dauert halt seine Zeit alles zu lernen :/

programmieren macht mir mega Spaß aber manche Aufträge sind echt ätzend 😂😂

und Jap würde den Bildungsweg definitiv nochmal machen

Ich (18) bin letzten Sommer, ein Jahr vor dem Abi, mit dem schul. Teil der FH Reife abgegangen, weil ich meinen Wunschausbildungsplatz zum Industriekaufmann bekommen habe.

Da ich vorher ein Praktikum in dem Bereich absolvierte, wusste ich ungefähr was auf mich zukommt.

Die Ausbildung gefällt mir super, komme gut klar, habe eine nette Ausbilderin, nette Kollegen, tolle engagierte Firma. Schulmässig auch ohne viel zu lernen für mich gut machbar.

War für mich die beste Entscheidung, würde es immer wieder so machen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich hatte BWL studiert, war nicht so ganz schwer, aber ich war viel zu faul.

Dann habe ich eine kaufmännische Ausbildung gemacht, das war Zuckerlecken.

Da musste ich fast gar nicht lernen, dann ging es.

Studium ist schon machbar, wenn man nur ansatzweise Disziplin hat.

Ansonsten Ausbildungen sind geschenkt. Machste einfach so.