Was sind "zentrale Motive"?

2 Antworten

  •  Zentralmotiv = Hauptmotiv = Kernmotiv
  • Das Hauptmotiv löst die Handlung aus.

    Ein Motiv ist nach oben vom Stoff abgegrenzt und ist nur einer seiner  Bausteine, wenn er literarisch verarbeitet wird, und nach unten vom allgemeineren  Thema und vom Typus der Charaktere.  Die Übergänge sind hier jedoch fließend.

    Zwischen dem Thema der Eifersucht ,  dem Typus des eifersüchtigen Gatten und dem Motiv des betrogenen Ehemannes z.B.  ist kaum eine Grenzlinie zu finden. 

    Wenn nun das handlungsauslösende Moment wegfällt, das ein Motiv ja hat (vgl. "Motiv"  - "Motivation"  - "Motor"), kann  auf der anderen Seite ein Thema wie das der Eifersucht  zu einem simplen (Charakter-) Zug zusammenschmelzen. Auch wenn also Hoffmanns Kater Murr  reichlich  Züge des Hochmutes trägt, wird dieser Hochmut im Gegensatz zum Faust I hier nicht zum Motiv.

    Vor allem in der Lyrik kann sich das Motiv dann aber bis an den Rand eines Bildes verkürzen, da die gedrängte Form des Gedichtes besser zu Konzentration geeignet ist. So bekommt der Brunnen der biblischen Vätergeschichten, der wie die Wasserstelle  ein Ort der Liebesgeschichten ist, durch den Verkauf Josephs auch die Bedeutung  eines Gefängnisses  und wird in der Lyrik Paul Celans dann  zum Motiv.

    Nebenmotiv (Randmotiv)

    Neben dem Zentralmotiv (auch: Kernmotiv oder Hauptmotiv), das den Text durchzieht, kennt die Literatur auch das der Dramatik entnommene Randmotiv (auch: Nebenmotiv oder Füllmotiv), das eine ausschmückende Funktion hat. So findet sich mit den Figuren der Melusine und der Armgard in Theodor Fontanes Der Stechlin beispielsweise das Motiv der ungleichen Geschwister, das aber keine zentrale Funktion in der Anlage des Romans einnimmt. Durch den  geringen  Raum, der den Nebenmotiven zur Verfügung stehen  kann, ist um so deutlicher dann der kulturelle Rückgriff auf einen vorhandenen Bestand  von überlieferten Motiven nötig.

    Um in seiner Universalität verständlich zu sein, muss sich das Motiv also auf eine Form des kollektiven Gedächtnisses beziehen, in dem es aufbewahrt ist, wenn es allgemein verständlich sein soll.. Es ist somit auch das kleinste Element der Erzählung, das »die Kraft hat, sich in der Überlieferung zu erhalten« (Lüthi).

    Die Motivgeschichte widmet sich der Erforschung der Entstehung und Entwicklung einer solchen Überlieferung eines Motives.

    Q.: W ikipedia

    Wenn ich z.B. in einem Laden einen Beutel Bonbons klaue, gibt es meistens mehrere Motive

    1. Ich will Süßes Naschen, habe aber keine Geld 

     2. Ich will bei Kumpels angeben, dass ich großzügig bin und Süßes verteilen kann.

    3. Mich macht der "Kick" beim erfolgreichen Klauen an.

    Bei manchen Dingen die ich tue, gibt es mehrere  Motive, warum ich das tu.

    Das stärkste Motiv ist das "zentrale Motiv".