Was sind kostengünstige und leistungsstarke Raspberry Pi Alternativen?

8 Antworten

Gibt es Alternativen?

Klar. Als kleine und sparsame Rechner werden in der Regel auch gerne Mini-PCs genutzt. Als Beispiele werfe ich mal Intel NUC, Dell Optiplex Micro, Lenovo Thinkcentre Tiny, HP Prodesk / Elitedesk usw in den Raum, die gibt es alle relativ günstig gebraucht zu kaufen.

Ich persönlich habe als Heimserver einen Nuc 8 mit i5-8259U am laufen. Darüber lasse ich quasi alle meine Services (bis auf NAS) laufen. Als Host nutze ich Proxmox, in welchem zur Zeit zwei LXC und vier VMs laufen.

  • ein LXC für Nextcloud
  • ein LXC für meinen Discord-Bot
  • eine VM für Gameserver (z.Z. drei Minecraft-Instanzen, davon eine FtB)
  • je eine VM als Docker-Host für drei verschiedene VLANs (Management, Interne Dienste, Externe / Öffentliche Dienste).

In diesen Docker-Containern laufen verschiedene Dinge, z.B. Unifi Controller, ein Dashboard, eine Wiki.js Instanz, Wordpress usw ...

Das ganze ist in einem passiv gekühlten Gehäuse. Die Konstellation hat den Vorteil, dass es ein unhörbares und sparsames, jedoch leistungsstarkes Gerät ist.

Die ähnlich konzipierten SBCs von hardkernel mag ich, und habe diese den Raspberries immer bevorzugt, hauptsächlich deshalb, weil diese leistungsmäßig bei ähnlichen Preisen den Raspis überlegen waren, und zum Teil deutlich überlegen waren. Raspis gelang es natürlich, mit neuen Modellen immer wieder aufzuschließen, allerdings währte die Situation des relativen Gleichstand meist nicht lange, da dann ein neuer Odroid herauskam. So konnten diese z.B. bereits mit echtem Gigabit Netzwerkgeschwindigkeiten kommunizieren, als Raspis noch die unsägliche 100 mbit Anbindung über USB hatten. Auch schnellen nicht-flüchtigen Speicher in Form von eMMC, quasi SSDs für den armen Mann, konnten die schon seit geraumer Zeit.

Problem ist die Verfügbarkeit in Deutschland - zwar sind die Preise "ab Werk" (Südkorea) sehr kompetitiv, allerdings gibt es in Deutschland, soweit ich weiss, nur einen Anbieter (Pollin), und mit EUSt und MwSt sowie Händlermarge liegt dann der Preis nicht mehr so deutlich unter dem der Raspis.

Ich würd evtl nach den Hardkernel-Geräten der Modelle C4 oder ähnlich schauen. Womöglich kannst du noch ältere C2 auf dem Gebrauchtmarkt erwerben, diese wurden von aktuellen Raspis allerdings bereits eingeholt (sind aber auch schon wieder 6 oder 7 Jahre alt).

Ausserdem werden die von Armbian unterstützt, was definitiv ein Pluspunkt ist.

Als leistungsstärkere Geräte mag ich Die Odroid H4 und seeedstudio Odyssey boards.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – LPI zertifiziert
Bushmills145  28.05.2022, 15:08

sorry, ich schreib da am Ende "H4" - da meinte ich aber "H2" - hatte wohl das "C4" noch im Kopf. Aber wurscht, weil die H2 werden eh nicht mehr produziert.

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Zum Beispiel den Banana Pi M5. Der Unterschied ist das er einen SATA Anschluss hat. Da kann man dann z.B. eine HDD bzw. SSD anschließen. Ebenfalls sind 16GB emmC Flash-Speicher fest verbaut. Es werden Linux-Distros und Android unterstützt. Diese kann man sich auf der Banana Pi Seite herunterladen. Zum Beispiel Bananian. Das ist ein angepasstes Debian für den Banana Pi. Die Bedienung ist identisch wie beim Raspberry Pi. https://www.reichelt.de/banana-pi-m5-2-0-ghz-quad-4-gb-ram--banana-pi-m5-p334391.html?PROVID=2788&gclid=Cj0KCQiA4aacBhCUARIsAI55maEAIoyfKfMs5NFIDJQ9tMzI0XcDHVbsiqo6FIRCO-D_vOHgb5rPNYgaArMZEALw_wcB

Auch beim Banana Pi muss man zuerst das Betriebssystem auf eine microSD Speicherkarte bügeln und diese dann dort booten. Dann kann man das Betriebssystem im laufenden Betrieb auf den verbauten 16GB eMMC Speicher übertragen. Dann läuft es viel flotter. Möchte man dann damit z.B. einen Server aufbauen, einfach eine SSD oder HDD per SATA anschließen die man dann als Datengrab verwendet. Der eMMC Speicher und der SATA-Anschluss funktioniert ohne Umweg über den USB-Controller. Den Geschwindigkeitsunterschied merkt man deutlich.

Der Banana Pi M5 hat kein Bluetooth und WLAN integriert. Die GPIO-Anschlüsse sind identisch wie beim Raspberry Pi und dazu kompatibel. Damit kann man das meiste Raspberry Pi Zubehör verwenden.

Für den Banana Pi M5 benötigt man ein USB-Netzteil. Es soll mit 2A oder mehr belastbar sein.

Um Betriebssysteme auf Speicherkarten zu bügeln empfehle ich dieses Tool: https://www.balena.io/etcher/ Für Windows, Mac und Linux verfügbar.

Wenn Du einen PI3 oder 4 hast, dann solltest Du diesen von USB booten. Dann wird der Rechner wesentlich schneller, selbst wenn es "nur" ein normaler USB-Stick ist.

Dem PI4 kann man richtig Beine machen mit eine USB3.x SSD

Ob Dir die Geschwindigkeit dann reicht, weiss ich nicht. Aber mit Deinen Anwendungen wirst Du wohl sowieso bald in den Leistungsbereich eines richtigen Servers kommen - was ein Einplatinen-Computer nun eiinmal einfach nicht sein kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Let's have some Raspberry PI almost at breakfast ;-)

RockPro 64 ist recht ähnlich.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatik