Was sind Indogermanen, und was haben Germanische Sprachen mit indische gemeinsam und kam der Hinduismus von Europa??

Indogermanisch ist veraltet Indoeuropäisch ist heutzutage weltweit gebräuchlich. Das bezeichnet eine Sprachfamilie, also Sprachen die miteinander verwand sind.

http://www.sfs.uni-tuebingen.de/~gjaeger/lehre/ws0708/grundkurs/indoeuropaeisch.pdf

Der Hinduismus wurde in Indien entwickelt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Indogermanen

Unter dem indogermanischen bzw. indoeuropäischen Kulturkreis versteht man eigentlich eine Sprachfamilie, aber auf keinen Fall ein einheitliches "Volk". Details kannst du dir leicht ergoogeln.

Was meistens nicht zur Sprache kommt, sind kulturelle und religiöse Gemeinsamkeiten, die sich auch heute bzw. bis in die jüngste Vergangenheit auswirken. Dazu gehören:

• die Auffassung einer ständisch gegliederten Gesellschaft (Adel, Bauern, Besitzlose, Sklaven, in Indien: Kasten)
• zyklisches/periodisches Zeitverständnis
• der Glaube an Prädestination (in Indien das Karma, bei den Griechen das Schicksal, bei uns heute Astrologie)
• philosophische Ausprägungen von Religiösität
• Dualismus von Körper und Geist, wobei das körperliche negativ konnotiert ist => Asketentum
• Glaube an die Beseeltheit aller Naturerscheinungen (Devas, Nymphen, Naturgottheiten (Mutter Erde/Gaia, Sonne/Helios usw) )
• Polytheismus mit Tendenz zu bildlichen Darstellungen bei gleichzeitigem Hochgottglauben.
• Achtung vor Pferden und Hunden als Gefährten des Menschen (werden i. d. R. nicht gegessen).

Die Gemeinsamkeiten europäischer indogermanischer Sprachen und indoarischen Sprachen (Nordindien + Umgebung) sieht man sehr schön z.B. an einigen Wörtern für Verwandtschaftsbezeichnungen.

ai. = altindisch, av. = avestisch

Aus dem Altindischen entstand unter anderem Hindi (wichtigste Sprache in Nordindien) und aus dem Avestischen unter anderem Persisch (wichtigste Sprache im Iran, aber auch in anderen Gebieten, u.a. Afghanistan und Tadschikistan).

Die altindischen Wörter mātár, pitár, bhrā́tar, svásar hängen recht deutlich u.a. mit den deutschen Äquivalenten Mutter, Vater, Bruder, Schwester zusammen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_indogermanischer_Wortgleichungen#Verwandtschaftsbezeichnungen

Die "Ursprache", auf die beide Äste (der europäische und der nordindische/persische) zurückgehen, wurde "Indogermanisch" genannt (idg.), und diese Leute entsprechend Indogermanen, sie waren vermutlich mal nördlich des Schwarzen Meeres beheimatet. Ein Teil breitete sich nach Westen (Europa) aus, ein anderer eben nach Pakistan, Indien, Iran usw.

Der Hinduismus ist eine Religion, keine Sprache, er hängt mit Indien zusammen, enthält auch indogermanisches Gedankengut, aber auch frühere Einflüsse. Auch die Bewohner Süd-Indiens, die dravidische Sprachen sprechen (kein Indogermanisch!), sind zumeist Hindus.

Die Indogermanen sind eine Gruppe von Leuten, die vor langer Zeit (≥5000 Jahre) ir­gend­wo nördlich oder östlich des Schwarzen Meeres gelebt haben. Ihre Sprache war die Vorläufersprache von Deutsch, Griechisch, Latein, Russisch, Persisch, Armenisch und vielen weiteren (im selben Sinn, in dem Latein die Vörläufersprache von Italie­nisch, Spanisch und anderen ist).

Diese Indogermanen hatten eine mobile Kultur, wahrscheinlich waren sie zumindest halbnomadisch, oder hatten sonst die kollektive Wanderlust. Im Laufe der Jahr­tausen­de sind sie von Irland über den allergrößten Teil Europas auch nach Anatolien und in Teile von Zentral­asien (Persien, Afġānistān), ein Stückchen von Westchina und die Nordhälfte Indiens vorgedrungen und haben sich dort angesiedelt — an den meisten dieser Orte findet man sie heute noch, oder zumindest ihre Sprache, die sie der zuvor ansässigen Bevölkerung aufgezwungen haben.

Der Hinduismus entstand in Indien als Kontaktphänomen zwischen den Ein­wan­de­rern (sie heißen Ārier) und den autochthonen Bewohnern (von denen wir nicht genau wis­sen, wer sie waren). Er enthielt viel von der ursprünglichen Religion der Indo­ger­ma­­nen, aber eben vermischt mit lokalen Bräuchen und einem selbstbewußten Herr­schafts­anspruch, der religiös abgesichert wurde.