Was sind die Unterschiede zwischen Existenzphilosopie und Existentialismus?

3 Antworten

Auch Sartre hat sich selbst eigentlich als Existenzphilosophen begriffen. Nach seiner eigenen Aussage ist die Bezeichnung "Existentialismus" von anderen für seine Philosophie verwendet worden. In seinem Vortrag 'ist der Existentialismus ein Humanismus' (Paris 1945) hat er dann die Bezeichnung Existentialismus selbst aufgegriffen und die anderen von berkersheim genannten Philosophen in seinem Gefolge.

Zu den Existenzphilosophen, die die menschliche Existenz in den Mittelpunkt ihres Denkens gestellt haben, zählen

Søren Kierkegaard
Martin Heidegger
Karl Jaspers
Hans Lipps
Peter Wust
Leo Schestow

Von den Existenzphilosophen beeinflusst, aber auch geprägt durch die Erfahrungen rund um den 2. Weltkrieg und die Zeit der Resistance in Frankreich gibt es speziell in Frankreich den Existentialismus, der nach dem Krieg eine Lebenseinstellung französicher Intellektueller repräsentiert (Kleidung in Schwarz). Die Philosophen dazu waren

Jean-Paul Sartre
Simone de Beauvoir
Albert Camus
Gabriel Marcel,
wobei Marcel nicht so richtig in diese Reihe passt, da er der einzige gläubige Philosoph war, während Sartre, Beauvoir und Camus Atheisten waren, was einen Grundzug ihrer Philosophie ausmacht. Zudem haben sich Sartre wie auch Camus stark literarisch ausgedrückt mit Romanen und Theaterstücken.

Der Existentialismus geht ursprünglich auf Kierkegaard zurück und wurde von späteren Philosophen wie Satre oder Heidegger weiter entwickelt. Der Existentialismus befasst sich konkret mit der Existenz des Menschen und seiner Stellung in seiner Lebenswelt.

Existenzphilosophie hat vielmehr eine ontologische Dimension, wo nach der Grundstruktur des Seins in seiner Gesamtheit gefragt wird.