Was sind die genauen Aufgaben der Sozialarbeiter?
Zb in Arbeit mit psychisch kranken oder Obdachlosen Menschen, oder Menschen die einfach Hilfe brauchen… sind es solche Aufgaben die ehrenamtliche Arbeiter in zB Tafeln oder bei den Caritas auch machen nur mit „Abschluss“ und Gehalt?
4 Antworten
Hey du,
nun, es gibt verschiedene Definitionen, was Sozialarbeiter für Ziele haben. Ich selber halte mich an den Leitsatz "Integration des Einzelnen (oder marginalisierte Gruppen) in die Gesellschaft" welchen auch der Berufsverband (DSBH) ähnlich nennt.
Die Soziale Arbeit begleitet von der Wiege bis zur Bahre und quer durch alle Lebensphasen und Problemschichten.
Zudem geht es von der Microebene (am Klient), der Mesoebene (Z.B. innerhalb Verbänden und Orgas) hoch zur Meso- un/ bzw. zur Globalen Ebene (Vernetzung, Politik etc).
Und auch zeitlich gibt es unterschiede im Tun (Prävention, Akkut, Planungen, Reflektion etc).
Das alles macht es auch recht schwer, es zu strukturieren.
Ein weiteres "Problem" (ich sehe es.als Vorteil) ist, dass die Soziale Arbeit zwar akademisch ist, aber keine eigene Wissenschaft, da sie sich aus unterschiedlichen Wissenschaften bedient (z.B. Soziologie, Pädagogik, Psychologie, Medizin, Recht...). Ich finde das sehr gut, da es auch hier Dinge verbindet statt sich abzugrenzen.
Ich selber sehe das Ehrenamt in der sozialen Arbeit aus unterschiedlichen Gründen recht kritisch. Aber ich sehe auch die Qualität der Ausbildung von Sozialarbeitenden kristisch bzw. die geringe Hürde einen Abschluss zu bekommen. Kurz gesagt halte ich selber einige aus meinem Bereich auf "Ehenamtniveau".
Aber es gibt auch wirklich richtig, richtig gute Sozialarbeitende.
Da ich vorher zwei andere Berufe gelernt (und erfolgreich abgeschlossen) habe, bin ich relativ "hart" in meinem Job und erwarte was vom Gegenüber. Ich unterstütze kein WischieWaschie und bin auch nicht ganz so links-grün wie es sich mancher erwartet.
Der Unterschied aber ist bzw. sollte sein, dass man die Theorien der unterschiedlichen Wissenschaften kennt und praktisch anwenden kann und dass man geplant und strukturiert vorgeht und sein Vorgehen auch wissenschaftlich begründen kann (statt Blabla) und statt nach Gefühl und Meinungen zu handeln und ggf. zu entscheiden. Und dafür bedarf es akzeptierende Haltungen, Wissen über die Systeme und vor allem schmerzliche Selbstkritik.
Wie gesagt, ich bin aber selber kritisch mit meiner Zunft und hardere stark damit, denn Soll und Ist driftet arg auseinander... aber so war es da leider schon immer.
Hallo ich studiere es jetzt im 1. Semester und wollte fragen ob du mir ein Beispiel zu deinem "WischiWaschi" nennen könntest :)? Was meinst du mit hart? Gerne eine konkrete Situation.
Ich habe seit 1971 hunderte Sozialarbeiter, in diversen Orten, bei Behörden und sozialen Institutionen, kennen gelernt.
Der Zweck der Sozialarbeit besteht darin, ungerecht behandelte, misshandelte und terrorisierte Menschen dazu zu bringen, sich alles gefallen zu lassen und nicht ihre Menschenrechte zu vertreten. Andernfalls drohen die Sozialarbeiter mit Psychiatrie-Einweisung. Das sind meine Erfahrungen und auch die Erfahrungen von Bekannten.
Die Hauptaufgaben sind es, Personen in besonderen Situationen zu helfen, sie bei Bedarf zu integrieren und Probleme mit ihnen zu lösen - jedoch auch Prävention und Aufklärung zu betreiben. Zu diesem Zweck treten Sozialarbeiter in der Schule sowie bei anderen Informationsveranstaltungen auf.
sind es solche Aufgaben die ehrenamtliche Arbeiter in zB Tafeln oder bei den Caritas auch machen nur mit „Abschluss“ und Gehalt?
Sozialearbeit wird immer dort tätig, wo Menschen einen Hilfebedarf haben. Entsprechend vielfältige Handlungsfelder (Migration, Wohlungslosenhilfe, Strafgefangene, Psychischkranke, Drogenabhängige, Weiterbildungen, Gewalt...) gibt es.
Sozialarbeiter unterscheiden sich von Ehrenamtlichen dadurch, dass sie ein mindestens 3 Järhiges Studium hinter sich haben und damit evidenzbasiert tätig sind. Sie handeln nicht nur auf Grundlage von Gewissen und Anweisung, sondern stellen selbst die Anweisungen sprich die Hilfepläne bzw. anweisen die Mitarbeitenden, sie haben Methoden (manche sind z.B. der Therapie sehr nahe) und Hintergrundwissen.