Was sind die evolutiven Vorteile der Monogamie und Polygamie bei Tieren?

3 Antworten

Welches Paarungssystem sich evolutionär durchsetzt, hängt von den äußeren Umwelteinflüssen ab. Grundsätzlich kann man als Paarungssysteme unterscheiden zwischen:

  • Monogamie (ein Männchen und ein Weibchen als Paar)
  • Polygynie (Haremsbildung, ein Männchen und viele Weibchen)
  • Polyandrie (ein Weibchen und mehrere Männchen)
  • Polygynandrie (Promiskuität, mehrere Weibchen und Männchen).

Die aus männlicher Sicht günstigste Fortpflanzungsstrategie ist erst einmal, sich mit möglichst vielen Weibchen zu paaren. Die meisten Säugermännchen beteiligen sich nicht an der Aufzucht der Jungen und Spermien zu produzieren ist ziemlich günstig, es entstehen also keine Kosten.

Für die meisten Säugermännchen ist es daher am oprimalsten, entweder polygyn oder promiskuitiv zu leben. Welches Paarungssystem sich davon durchsetzen kann, hängt davon ab, ob es einem Männchen möglich ist, Weibchen zu monopolisieren oder nicht. Bei See-Elefanten hat sich z. B. ein Haremssystem durchsetzen können, weil die Weibchen zur Fortpflanzung an Land gehen müssen. Die Bullen können daher ein Revier am Strand besetzen und genießen in dem von ihnen kontrollierten Strandabschnitt das Paarungsmonopol auf alle sich dort befindlichen Weibchen.

Bei Schimpansen ist das anders. Die Nahrung ist im Lebensraum weit verstreut, Weibchen streifen deshalb viel umher, ein Schimpansenmännchen kann die Weibchen daher nicht exklusiv an sich binden, daher hat sich ein promiskuitives Paarungssystem durchgesetzt. Den Männchen gelingt es allenfalls ein einzelnes Weibchen von den anderen Männchen zu separieren, wenn es mit ihm auf "Hochzeitsreise" führt.

Das promiske Paarungssystem ist auch für die Weibchen günstig. Sie senken damit das Infantizidrisiko (Schimpansenmänner töten oft fremden Nachwuchs, damit das Weibchen schneller wieder fruchtbar wird), weil sie damit quasi die Vaterschaft verschleiern. Außerdem kommen sie so in den Genuss vieler "Brautwerbungsgeschenke".

Monogamie ist dann von Vorteil, wenn die Aufzucht der. Jungen so pflegeintensiv ist, dass die Mithilfe durch das Männchen erforderlich ist. Das ist z. B. bei vielen Vögeln der Fall. Die meisten Vögel sind auch nur saisonal (für eine Brutsaison) monogam und oft auch nur sozial monogam, d. h. ein Paar kümmert sich um ein gemeinsames Nest. Sowohl Männchen als auch Weibchen sind aber oftmals nicht sexuell monogam, sondern haben "Seitensprünge" (extra pair copulations genannt). Nur vergleichsweise wenige Arten, z. B. einige Albatrosse oder Adler, leben in Dauerehen, die lebenslang bestehen.

Polyandrie findet man im Tierreich selten. Man kennt sie z. B. von den arktischen Wassertretern (Thors- und Odinshühnchen). Bei diesen Vögeln herrscht sozusagen "verkehrte Welt", hier haben die Weibchen das schönere Prachtkleid und die Männchen übernehmen das Brüten. Man vermutet, dass der kurze arktische Sommer und die oft erstaunlich festgelegte Gelegegröße (es sind fast immer exakt vier Eier). Wenn ein Gelege ausfällt, bleibt daher keine Zeit für ein zweites Nachgelege, wie das bei unseren heimischen Vögeln der Fall wäre. Die einzige Möglichkeit besteht also darin, mehrere Gelege mit mehreren Männchen zu haben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
Nephox  27.01.2022, 00:27

Welches Paarungssystem haben Menschen?

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Darwinist  27.01.2022, 11:34
@Nephox

Menschen haben kein generelles Paarungssystem. Man findet abhängig von kulturellen und ökologischen Faktoren unterschiedliche Paarungssysteme vor.

In etwa 83 % der ethnologisch untersuchten Kulturen herrscht Polygynie, also Haremsbildung, vor, z. B. bei den Massai in Afrika oder häufig auch im arabischen Kulturraum.

Monogamie gibt es in etwa 16 % der Kulturen, darunter auch in unserer westlich geprägten Kultur.

Etwa 1% der Kulturen kennen Polyandrie, z. B. in einigen Bergregionen in Tibet.

Interessant ist, dass Polygynandrie in den meisten Kulturen unbekannt ist oder eher ein seltenes Randphänomen von Subkulturen, z. B. die "freie Liebe" der Hippiektur.

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Polygamie ist beim Menschen überholt.

Die Natur bevorzugt bei zahlreichen Tierarten die Polygamie, damit sich die stärksten Gene durchsetzen.

Der Stärkste ist bei den Menschen in der Regel der Reichste. VErmehrt sich der Reiche stärker als der Arme wird der Reichtum des Reichen immer kleiner bis die Nachkommen arm sind.

Gewinnt jedoch der stärkste Mann oder der schönste MAnn/Frau sind dass Gene, die sicher hilfreich sind aber in unserer Gesllschaft doch nicht wirklich entscheind.

Es müsste eher der Klügste gewinnen. Der Klügste ist aber meist so schlau, dass zuviel Frauen / Männer als geleibte nur Ärger bringe *grins*

Monogmie stärkt jedoch die Familie und hilft auch für die Kinder ein optimales Umfeld zu bieten.

Pro Monogamie.

Aber nicht selten sind die Menschen nicht besser als die Bonobos Affen.

Ich würde sagen, die gibt es nicht. Viele Vögel sind Monogam, weil dies die Aufzucht der Jungen bedarf.

Das ist auch bei einem Babymenschen so. Es kommt sehr unbeholfen auf die Welt und braucht rundum Nestwärme und Futter, damit es gut gedeihen kann.

So entwickelte sich die Monogamie wohl, bei den einzelnen Lebensformen, im Laufe der Zeit.

pferdemalerin  21.01.2022, 18:48

Genvielfalt einerseits

Sicherere Aufzucht andererseits

Die zeit entscheidet, was sinnvoller ist/war.

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