Was sagen die Zahlen und Buchstaben hinter Autonamen aus?

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Es gibt für Autos grundsätzlich zwei Nummern. Das eine ist die Verkaufsbezeichnung, das andere ist die Konstruktionsnummer.

Die Verkaufsbezeichnung gibt an, zu welcher Klasse das Fahrzeug gehört und wie groß der eingebaute Motor ist.

Beispiele Verkaufsbezeichnungen:
Mercedes: C-Klasse= Limousine der unteren Mittelklasse, E-Klasse: Limousine der oberen Mittelklasse, S-Klasse: Limousine der Oberklasse, G-Klasse: Geländewagen

an die Klassenbezeichnung wird die Größenbezeichnung des Motors angehängt, die den Hubraum angibt. Beispiele: 180: 1,8l-Motor, 230: 2,3l-Motor, 500: 5l-Motor

Bei BMW wären das z.B.:
3er: Limousine untere Mittelklasse, 5er: Limousine der oberen Mittelklasse, 7er: Limousine der Oberklasse
An die Klassenbezeichnung wird der Hubraum angehängt:
23: 2,3 l-Motor, etc.

Nun gibt es aber innerhalb der einzelnen Klassen regelmäßg Modellwechsel. So stellt z.B. die E-Klasse von 1980 ein völlig anderes Modell dar als die E-Klasse von heute. Beide haben nichts mehr miteinander zu tun, außer der Klassenbezeichnung.

Um die einzelnen Modelle eines Herstellers unterscheiden zu können, nimmt man in der Regel die Konstruktionsnummer, unter der hausintern die einzelnen Modelle laufen. Bei Mercedes bedeutete ursprünglich das W = Werksnummer. Und danach wurden die Modelle einfach laufend durchnummeriert, wobei die Reihenfolge nicht immer ganz logisch ist. Die erste Limousine der unteren Mittelklasse war der sogenannte Babybenz, mit der Verkaufsbezeichnung Mercedes 190. Die Folgemodelle erhielten die Verkaufsbeteichnung C-Klasse. Der Babybenz erhielt die Werksnummer W201. Seither werden alle Modelle dieser Klasse laufend weiternummeriert und wir sind inzwischen bei der Konstruktionsnummer 205 angekommen. Die Nummer 205 ist also das neueste Modell der C-Klasse. Irgendwann ist Mercedes dann dazu übergegangen, innerhalb der Klasse auch die Modellvarianten nochmal mit verschiedenen Buchstaben zu bezeichnen, als W für die normale Stufenhecklimousine, S für Kombis, C für Coupes, A für Cabriolets.

Der Normalverbraucher würde also z.B sagen, ich fahre einen C200-Kombi, neuestes Modell. Leuten, die sich mit Autos näher beschäftigen, also z.B. auch Händler untereinander, nehmen da lieber die kürzere Konstruktionsbezeichnung und sagen, ich hätte da einen S205 auf dem Hof stehen.

Das Auto hat erst mal einen Namen mit dem man das Modell identifizieren kann. Das Modell kann aber mehrere Generationen haben.

Die Modellreihe wird im Fahrzeugschein durch ein Kürzel aus Zahlen und/oder Buchstaben dargestellt.

Mercedes nutzt dafür ein System aus einem Buchstaben für die Karosserieform und einer 3-stelligen Zahl für die Baureihe. W für Wagon (Limousine), S für Station Wagon (Kombi - nicht zu verwechseln mit der S-Klasse, die im Namen das S trägt, aber im Modellcode ein W für Wagon), C für Coupe und A für Abrio... äh Cabrio ;-) (das C, egal ob man es jetzt Cabrio oder Convertible nennt, war ja schon für Coupe belegt).

Die erste C-Klasse als Nachfolger des 190ers (Baureihe 201) war die Baureihe 202. Die erste E-Klasse (noch mit hinten angestelltem E, 230E, bei Diesel 230D) war die Baureihe 123, die erste richtige E-Klasse der aktuellen Nomenklatur die Baureihe 210.

Andere Hersteller handhaben das anders. Bei BMW hat man lange nicht zwischen Karosserieformen unterschieden. Der E46 konnte ein 3er Limousine, Kombi, Coupe oder Cabrio sein. Erst mit dem E90 kamen beim 3er die Unterscheidungen in E90 (Limousine), E91 (Kombi), E92 (Coupe) und E93 (Cabrio). Die Auswahl der Zahlen wirkt dabei eher willkürlich, E30=30er, E32=7er, E36=3er, E39=5er, ... und da die zweistelligen zahlen durch das Wirrwar und die großen Sprünge jetzt ausgegangen sind, haben die aktuellen Modelle einen Code der mit F beginnt.

Bei wieder anderen wird es noch unübersichtlicher. Der erste Ford Mondeo hatte die Modellcodes GBP und BNP, das große 97er Facelift (oft Mondeo II genannt) BAP/BFP/BNP und der wirkliche Mondeo II ab 2000 B4Y/B5Y/BWY... Aber alle heißen sie Mondeo, die Nummern helfen dann das Modell zu unterscheiden, wichtig z.B. bei der Schlüsselung von Steuer (zusammen mit dem Motor), Versicherung und der Suche nach Ersatzteilen.

Fazit: Ob die Autos nun generierte Buchstaben/Zahlenkombis aus Modell (Mercedes A, B, C, E, S..., BMW 1, 2, 3, 5, 7...) und ehemals Motorgröße, heute Leistungsklasse nach dem alten Nummernsystem (Mercedes 160, 170, 220, 270... BMW 16, 18, 20, 25...) tragen, wohlklingende Fantasienamen wie Mondeo oder spanische Schimpfwörter wie Pajero auf ihrem Typenschild tragen, sie heißen immer gleich. Die Codes im Fahrzeugschein helfen bei der Unterscheidung der Modellreihe.

Bei Mercedes bedeutet:

W = Limousine

S = Kombi

C = Coupe

A = Cabrio

205 ist die aktuelle Baureihe der C-Klasse, der Vorgänger hieß 204 und davor 203 usw.

Es sind einfach nur Angaben über das jeweilige Modell, Baureihe, Antriebsart, Motorisierung, Ausstattungsvariante etc.