Was passiert wenn alle Vegan leben?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine interessante Frage, die du hier stellst. Aber es ist schlimm, daß du sie überhaupt stellen musst.

Fast alle weltverbessernden Organisationen und Parteien fordern eine Reduzierung des Fleischkonsums, manche sogar die Abschaffung der Nutztierhaltung. Die Menschen könnten auch ohne Tiere.

Geht das wirklich? Beweise gibt es keine.

Es hätte doch irgendwann in den letzten 20 Jahren mal jemand dieser Weltverbesserer auf die Idee kommen können, mit gutem Beispiel voranzugehen und den Beweis anzutreten, daß Veganer Pflanzenbau, möglichst noch in Bio, überhaupt möglich wäre.

Was haben wir in Deutschland? 30 % Grünland, das nicht umgebrochen werden darf, um dort Lebensmittel anzubauen. 70% Ackerland, wovon die Hälfte für Tierfutter "verschwendet" wird.

Schon allein bei Bioanbau halbiert sich der Ertrag der Fläche. Selbst wenn nur Nahrungsmittel für die Veganer angebaut werden, haben wir genau soviel pflanzliche Nahrung (die tierische fehlt). Im 1. Jahr.

Im 2. Jahr fehlen die Tierischen Düngestoffe und der Ertrag bricht weiter ein. Dazu gibt es leider schon Erfahrungen in der deutschen Geschichte.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/der-schweinemord-von-1915-als-die-wissenschaft-eine-100.html

Wohlgemerkt, es war genügend Futter da, das ohne Veredelungsverluste direkt von den Menschen hätte verzehrt werden können. Trotzdem kam es zu einer Hungersnot, weil der Dünger fehlte.

Sobald Grünland umgebrochen werden muss, setzt massiver Humusabbau mit CO² Freisetzung und Nitratauswaschung ein. Beides schadet der Umwelt. Dazu kommt Rückgang der Artenvielfalt und der Regenwasserspeicherfähigkeit, erhöhter Erosion und gefährdung der Ernährungssicherheit hinzu.

Jeder Hektar, der in Deutschland nicht zur Nahrungsproduktion genutzt werden kann, wird durch die 3 fache Fläche im Ausland ersetzt. Da bei weltweiter veganer Ernährung überall die gleichen Probleme auftreten, bleibt nur Regenwaldrodung. Der gerodete Regenwald laugt nach ein paar Jahren aus und schnell ist der letzte Baum gerodet. Wo das endet, kannst du dir leicht vorstellen.

Die weltverbesserer vom Nabu, BUND, den Grünen und wie sie alle heißen, scheuen sich, einen Anbau ohne tierischen Dünger vorzuführen.

An der Fläche kann es nicht liegen. Sie Alle besitzen Land, selbst die Grünen, die schon mehrfach Bundeslandwirtschaftsminister stellten oder in BaWü regieren, könnten irgendwo einen Hektar Staatsland erübrigen, um zu zeigen, daß es geht. Oder eine der abhängigen Forschungseinrichtungen könnten 1000 m² im Vorgarten für Pflanzenanbau herrichten und das dann studieren.

Aus mehreren Gründen wird das nicht gemacht. Einerseits will man die Deutsche Landwirtschaft schwächen, um seinen Wählern vorzumachen, daß man die Partei wählen soll, weil sie was gegen Tierleid tut.

Dabei ist es egal, daß die Landwirtschaft gegen die Wand gefahren wird, es werden ja schon vorsorglich ( oder absichtlich) Handelsverträge mit dem Ausland abgeschlossen, damit die Industrie ihre Produkte ohne Zollabgaben exportieren kann. Als Bezahlung gibt es dann billige Lebensmittel.

Ohne Landwirtschaft können deren CO² Aquivalente von anderen Wirtschaftszweigen verbraucht werden.

Generell scheut man sich, Pflanzen anzubauen, weil sich Weltverbesserer und Forscher ihre Finger nicht schmutzig machen wollen und der ertragslose Gemüseanbau im Unkrautfeld ein Verlustgeschäft ist. Das soll kein Allgemeinwissen werden.

Und wenn bekannt werden würde, daß es ohne Nutztiere nicht geht, könnten die Spendenbettler nicht gegen etwas existenziell wichtiges Schimpfen, und die Spendeneinnahmen würden einbrechen. Das wäre gegen das gewählte Geschäftsmodell.

Veganismus geht nur, weil du im Supermarkt selektiv deine vermeintlich Veganen Produkte kaufst, die aber mit Tierischen Dünger und im Fall von importierten Früchten mit dem FAIR-Label vielleicht mit tierischer Zugkraft bei der Bodenbearbeitung hergestellt wurden. Früher mussten die Frauen den Pflug ziehen, wenn die Familie so arm war, daß sie sich kein Zugtier leisten konnte. Oder die Kleinbauern hören auf, leben vom Bedingungslosen Grundeinkommen und überlassen ihre Landstückchen den Großkonzernen.

Dazu passt, daß eine Sprecherin einer von der Regierung bezahlten Forschungseinrichtung fordert, keine Tiere mehr zu schlachten und daß die Regierung Labor-Fleisch-Fabriken unterstützen soll. Laborfleisch kommt nicht vom Handwerker an der Ecke, sondern vom Großkonzern. Je mehr man darüber nachdenkt, um so mehr wird die Richtung klar.

Ob das die jungen Mädels wissen, in welche Richtung ihre Ansichten und Entscheidungen unsere Gesellschaft führen?

Also, was passiert, wenn alle Vegan leben?

Es würde in einer Katastrophe enden !


DerJens292  17.02.2023, 12:53

Danke für den Stern.

0
Was passiert wenn alle Vegan leben?

Sämtliche Wiesen und Weideflächen würden nicht mehr bewirtschaftet oder von Nutztieren kurz gehalten. Die Folge wäre eine Verbuschung und Verwaldung der gesamten Landschaft.

Alle Pflanzen und alle Säugetiere, Insekten, Reptilien, Amphibien, Vögel usw. welche die Wiesen als Lebensraum brauchen, würden aussterben; denn überall dort wo mal Wiesen waren, wäre jetzt Wald.

Wildtiere wie Wildschweine würden überhand nehmen, da sie nicht mehr gejagt würden. Sie würden die Felder zerstören, auf denen vegane Lebensmittel angebaut werden. Wer schon mal ein Maisfeld nach dem Besuch einer Rotte Wildschweine gesehen hat, weiß wovon ich rede: https://www.kurier.de/inhalt.wildschweine-verwuesten-maisfelder.f7354e99-24f6-492d-a305-f352d63d75b6.html.

Es müsste die Entwicklung von Medikamenten eingestellt werden, da keine Versuche zur Wirksamkeit und dgl. mehr an Tieren durchgeführt werden können.

Da es nicht möglich ist, sich ganzjährig saisonal und regional vegan so zu ernähren, dass man ausreichend mit allen Nährstoffen versorgt ist, würden die reichen Industrieländer Nahrungsmittel aus ärmeren Ländern importieren müssen, und damit den dort lebenden Menschen diese Nahrung wegessen (so wie jetzt schon Avocado aus Mexiko, Quinoa aus Bolivien usw.)

Fazit

Ein veganer Lebensstil kann nur dann durchgezogen werden, wenn nur ein sehr geringer Teil der Menschheit vegan lebt.

Alex


Kugelflitz  10.02.2023, 10:37

Verbuschung und Wald? Niemals, das müsste alles gerodet werden um überhaupt annähernd ausreichend Ackerflächen zu schaffen und auch nur in den Ländern, wo Ackerbau überhaupt möglich ist. Menschen in kargen Ländern, wie der Mongolei, haben dann einfach Pech oder sind auf Import angewiesen.

Wildschweine, Rehe und alle anderen Waldbewohner würden ihren Lebensraum verlieren und die Städte überrennen, um dann elendig zu verenden. Pflanzen sterben, Pilze sterben, die Böden trocknen aus und erodieren.

0
EinAlexander  10.02.2023, 10:41
@Kugelflitz
Niemals, das müsste alles gerodet werden um überhaupt annähernd ausreichend Ackerflächen zu schaffen

Wohl wahr. Wobei man natürlich bedenken muss, dass viele Flächen, die derzeit Wiesen sind, gar kein Ackerbau möglich ist. Man kann eben keine Kartoffeln auf einem Deich anpflanzen und keinen Weizen auf einer Almwiese ernten.

0

Wenn alle Menschen auf eine rein pflanzliche Ernährung umstellen würden, hätte dies sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Gesundheit.

Positive Auswirkungen könnten sein:

  • Verringerung der Treibhausgasemissionen: Eine pflanzliche Ernährung ist in der Regel umweltfreundlicher als eine Ernährung, die auf tierischen Produkten basiert, da die Produktion von Pflanzen in der Regel weniger Treibhausgase ausstößt.
  • Verbesserung der Gesundheit: Eine pflanzliche Ernährung, die reich an Früchten, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen ist, kann dazu beitragen, dass Menschen gesünder leben und das Risiko bestimmter Krankheiten reduzieren.

Negative Auswirkungen könnten sein:

  • Veränderungen in der Landwirtschaft: Um alle Menschen mit ausreichend Nahrung zu versorgen, müsste die Landwirtschaft ihre Prioritäten und Praktiken möglicherweise ändern, um die Nachfrage nach pflanzlichen Lebensmitteln zu befriedigen. Dies könnte zu einer Verringerung der Artenvielfalt und zu Umweltproblemen führen.
  • Überlastung von Ressourcen: Die Produktion von Pflanzen benötigt auch Ressourcen wie Wasser, Boden und Energie, und es ist unklar, ob es genug Ressourcen gibt, um die steigende Nachfrage zu befriedigen.
  • Mögliche Probleme mit der Nährstoffversorgung: Obwohl eine pflanzliche Ernährung gesund sein kann, kann es schwieriger sein, ausreichende Mengen an bestimmten Nährstoffen wie Vitamin B12, Eisen und Zink zu erhalten, die normalerweise in hohen Konzentrationen in tierischen Lebensmitteln vorkommen.

Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Formen der pflanzlichen Ernährung gibt und dass nicht alle gleich gesund oder nachhaltig sind. Eine ausgewogene pflanzliche Ernährung, die auf einer Vielfalt von Lebensmitteln basiert, kann jedoch eine gesunde und nachhaltige Option sein

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich denke viele Menschen hätten ernsthafte Probleme durch Mangelernährung. Viele Menschen würden daran auch sterben.

Vielleicht würde die Menschheit aussterben, weil keine gesunden Kinder mehr zur Welt kommen.

Aber vielleicht würden manche Menschen trotzdem gesunde Kinder zur Welt bringen und die Menschheit würde sich über Generationen hinweg zu einem Pflanzenfresser entwickeln.

Jedenfalls wäre es für Natur und Umwelt ein Segen. Aber für die Menschheit eine Katastrophe.

Massenweise Nutztierarten sterben aus, was der Mensch dann natürlich auch wieder gaaaaanz schlimm findet.

Es werden massiv Wälder gerodet um überhaupt ausreichend Nahrung anzubauen, immerhin fressen wir nicht die ganze Pflanze, wie unser Nutzvieh, sondern nur einen Bruchteil davon.

Insekten sterben aus durch den Einsatz von Pestiziden und das Fehlen von Blühpflanzen auf Weiden.

Es wird Hunger und Unterernährung geben, da in vielen Regionen der Welt überhaupt kein Ackerbau möglich ist. Mangelernährung wird es ebenso geben.

Die Gesellschaft bricht zusammen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Chronische Erkrankung, wodurch ich auf Ernährung achten muss