Was meinte Nietzsche mit dem Kapitel "Von alten und jungen Weiblein."?
Konkret natürlich die allbekannte "kleine Wahrheit" vom alten Weiblein an Zarathustra: "Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!". In diesem Sinne: liegt eine metaphorische Bedeutung dahinter - ich meine, meint er evtl. überhaupt nicht das weibliche Geschlecht? Und möchte Nietzsche mit den Begriffen "Frau" und "Weib" etwas differenzieren?
Schwere Kost, aber ich denke viel darüber nach. Habt ihr inspirierende Ideen oder etwaige Quellenvorschläge, um den Zarathustra zu verdauen?
3 Antworten
ich werde dir die Nuss nicht knacken. Aber nur soviel: “Vieles sprach Zarathustra auch zu uns Weibern, doch nie sprach er uns ueber das Weib.”
Das ist wohl der Schlüssel: ich spreche zu jemandem bzw mit ihm, oder ich spreche über ihn bzw über etwas.
Das eine ist Kommunikation, das andere sind Urteile, Konzepte und Zuschreibungen.
Die meisten haben sogar nur über Nietzsche und seine mutmasslichen Wahrheiten gesprochen,
Vielleicht als Deutungsschlüssel folgender Satz von Nietzsche: „Ein labyrinthischer Mensch sucht niemals die Wahrheit, sondern immer nur seine Ariadne – was er uns auch sagen möge.“
Das weitere „Nachdenken“ (Öffnen und Begehen des Denkraumes) überlasse ich jetzt Dir - Nietzsche erzeugte ja keine philosophischen "Fertiggerichte".
Das klingt bewusst mehrdeutig.
Das Weiblein sagt ja nicht wer die Peitsche wie benutzen soll. Oder ob die Peitsche wörtlich gemeint ist. Oder von was für einem Kontext sie spricht.
Wenn du drüber nachdenkst, hast du's schon kapiert. :)
"Weib" war zu der Zeit, glaube ich, einfach ein ganz normals Synonym für "Frau".