Was meint Aristoteles damit?

4 Antworten

Hallo Galonga,                                                                                                      ich habe etwas gegoogelt um den Zusammenhang in welchem der Satz steht zu finden, hier  ist ein kleiner Ausschnitt aus

 "der Nikomachischen Ethik von Aristoteles" :

Nimmt man die verschiedenen Lebensweisen in Betracht, so scheint es einmal nicht grundlos, wenn die Menge, die rohen Naturen, das höchste Gut und das wahre Glück in die Lust setzen und darum auch dem Genußleben fröhnen. Drei Lebensweisen sind es nämlich besonders, die vor den anderen hervortreten: das Leben, das wir eben genannt haben, dann das politische Leben und endlich das Leben der philosophischen Betrachtung. Die Menge nun zeigt sich ganz knechtisch gesinnt, indem sie dem Leben des Viehes den Vorzug gibt, und doch kann sie zu einiger Rechtfertigung anführen, daß viele von den Hochmögenden die Geschmacksrichtung des Sardanapal teilen.

also ich verstehe den Text so, das die Menschheit sich , ohne sich auf den politischen oder philosophischen Weg zu geleiten und einfache Lüste zu unterdrücken, lieber von diesen verführen lässt und sich sozusagen entscheidet in dieser Knechtschaft des Genusslebens zu leben und somit in primitiver Lebensweise, gleich der eines Tieres.

...bin jetzt aber kein Philosophie Lehrer oder so...㋛

LG, Ema

Den ganzen Text, dem der Satz entnommen ist, findest Du hier:

http://gutenberg.spiegel.de/buch/nikomachische-ethik-2361/5

Wenn man bedenkt, dass in der Zeit des Aristoteles der allergrößte Teil der Menschen in heute nicht mehr vorstellbarer Armut gelebt hat, von der Hand in den Mund und nur eine extrem dünne Schicht von Aristokraten sich das Philosophieren leisten konnte, dann sind die Aussagen des Aristoteles mehr als überheblich, weil er als reicher Erbe und Hofbeamter (königlicher Erzieher und Philosoph) gut reden hatte. Aus seinen Worten spricht Verachtung für das "niedere" Volk, die kaum eine andere Wahl hatten. Das sollte man im Hinterkopf haben, wenn man sein Gefasel über Gerechtigkeit und den guten Staat liest. Da wird nämlich viel idealisiert und die überhebliche Verachtung des einfachen Volkes gern überlesen.

Dabei spricht er nur von Freien Männern und nicht von Frauen und Sklaven. Die kommen in seiner Menschenachtungsskala noch weiter unten vor.

Wenn wir den Kontext des Genusslebens nehmen, dann will Aristoteles damit wahrscheinlich sagen, dass die Masse ihren Trieben und Instinkten folgt, so wie das liebe Vieh auf der Weide. Dass sie also wie in der Schokobon-Werbung (war das Schokobon?) lieber gleich ein Schokobon statt später 2 wollen. Dass sie sich nicht zusammenreißen können...

So n bisschen wie heute das Sinus-Milieu der Hedonisten, denen es egal ist, wie viel Geld sie morgen angespart haben, weil sie sich neben der Finanzierung ihres überteuerten Apple-Schrotts noch die Finanzierung eines 5er BMW gönnen wollen. Und dann wundern sie sich, dass am Ende vom Monat nix von ihrem eigentlich echt guten Lohn übrig bleibt.

Ema003  25.03.2017, 17:17

 Ich glaube das war die Werbung für Überaschungseier.... ツ  

 Also ich meine das passt auch irgenwie besser weil die Kinder in der Werbung wegen der Überaschung so neugierig waren....

Aber stimmt, wär ´ ne gute Interpretation.☺

1

Bitte den Kontext und nicht nur Auszüge. In diesen Satz kann man (fast) alles hinein interpretieren. Wenn Du wissen willst, was Aritstoteles damit sagen wollte, dann kannst Du es nicht aus dem Kontext reißen.

galonga 
Fragesteller
 25.03.2017, 16:32

Ich habe leider nichts ausser diesen Ausschnitt. Das Arbeitsblatt hat selbst nur Auszüge entnommen.

0
MarkusGenervt  25.03.2017, 16:39
@galonga

Nun, mit den wenigen Angeben kann man nur folgern, dass Aristoteles den Hang des Volkes zur Genuss-Hingabe, bzw. -Knechtschaft kritisiert.

Betrachte die Wortwahl:

knecht-isch – ohne freie Wahl

Das Leben des Viehes – wie die Tiere

0