Was macht eine Schulklasse wenn ein Klassenkamerad stirbt?

9 Antworten

Das habe ich Gott sei dank nicht erleben müssen. Ich könnte mir vorstellen das es unterschiedlich ist. Zum Beispiel in einer Grundschule kurz drüber sprechen und eine Kerze anzünden. Wenn die Schüler älter sind, eine Gedenkstunde, drüber sprechen, Kerze anzünden und vielleicht freistellen für den Tag der Beisetzung, oder eher nicht zur Beisetzung, wegen den Eltern. Das direkte Umfeld von dem Verstorbenen, werden sich im privaten Rahmen selber was ausdenken. Es gibt viele Möglichkeiten. Vielleicht wird es auch einfach drüber geschwiegen. Allgemein finde ich es gerade als keinen schönen Gedanke.

Ich musste es während meiner Schulzeit leider gleich zweimal erleben.

Ein Klassenkamerad stürzte mit seinem Mofa und wurde von einem LKW überfahren und, was für uns damals noch schlimmer und schwerer zu verstehen war, ein Klassenkamerad starb durch Suizid....

In beiden Fällen stand die nächsten Tage eine brennende Kerze in unserem Klassenzimmer auf seinem Platz, danach eine Blume.

Wir haben, beim Tod des ersten Klassenkameraden, zusammen mit dem Klassenlehrer, darüber diskutiert, ob wir nur eine Abordnung zur Beerdigung schicken oder ob die Klasse geschlossen hingeht und sind dann mit der ganzen Klasse zur Beerdigung gegangen.

Beim zweiten Klassenkameraden waren wir uns sofort einig, gemeinsam zur Beerdigung zu gehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebenserfahrung und sehr vielseitige Interessen

Als damals eine Mitschülerin an einem Heilig Abend tödlich verunglückte, wurde eine Art Trauerabend mit anschließendem gemeinsamem Spaziergang für die Klasse veranstaltet. Die Klasse wurde wenige Wochen später im neuen Jahr zu der Beerdigung eingeladen.

Ich habe das vor XX Jahren folgendes erlebt:

Vor ca.55 Jahren ereignete sich diese Tatsache:

Ein Rotz besoffener Autofahrer raste von hinten in eine mehrköpfige Jungengruppe die wir alle kannten.

3 waren sofort tot 1 starb im KH 2 sitzen seitdem im Rollstuhl.

Bei der Beerdigung waren alle Jugendgruppen und die gesamten Klassen anwesend. Den Klassen wurde für dies Tage der Besetzung Schulfrei gegeben.

PS. die Klassen hatten zu der Zeit ca. 35 bis 40 Schüler.

Es brauchte über 1 Woche bis eine Normalität ein trat. Am Jahrestag wurde am Unfallort ein „Marterle“ Gedenkstein errichtet.

Zur Einweihung kamen von den Jugendgruppen und Klassen die engsten Freunde.

Noch Heute gehen vereinzelte, auch ich, hin um ihrer zu Gedenken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es wird wahrscheinlich ne ganze Weile darüber getrauert, natürlich auch viel darüber geredet, aber irgendwann geht das Leben weiter! und das ist gut und wichtig!