Was macht eine On-/Off-Beziehung aus und was ist das Zerstörerische daran?

5 Antworten

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Was charakterisiert die On-/Off-Beziehung bzw. wie unterscheidet sie
sich von einer "normalen" Beziehung zwischen zwei Menschen (Mann und
Frau)?

Ich befürchte so eine Frage erklärt sich im Grunde schon mit Hausverstand, nämlich, dass eine "normale" Beziehung Stabilität beinhaltet etc. was bei einer on-off-Beziehung nicht der Fall ist. Die ist gekennzeichnet nur Instabilität, Spannungen, Eskalationen, häufige Trennungen und Versöhnungen.

Eidolon150 
Fragesteller
 27.09.2016, 15:37

Wobei natürlich interessant wäre: Warum trennt man sich? Hat das immer denselben Grund? Geht die Trennung immer vom selben Partern aus? Schließlich haben sich beide ja irgendwann kennengelernt und wissen um die "Schwachstellen" des Partners.

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WelleErdball  27.09.2016, 15:40
@Eidolon150

Ich glaube nicht, dass da die Auseinandersetzungen, die Streits maßgeblich für die Trennungen sind sondern versteckte Ängste. Gerade bei zb. Bindungsängsten sind on-off-Beziehungen ein beliebtes, gelebtes Modell, wo vorgegeben wird "es passt einfach nicht" und in Wahrheit Angst vor Nähe das ursächliche Problem ist. Auch Angst vor dem Alleinsein kann dahinter stecken und man deswegen an Beziehungen festkrallt die nicht passen.

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Eidolon150 
Fragesteller
 27.09.2016, 16:36
@WelleErdball

Schließen sich "Angst vor Nähe" und "Angst vor dem Alleinsein" gegenseitig aus?. Oder, anders formuliert, kann eine Person beide Ängste in sich tragen?

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WelleErdball  27.09.2016, 17:00
@Eidolon150

Man kann wegstoßen weil man Nähe möchte aber die Angst davor überwiegt, nach dem Motto "lieber keine Beziehung als eine schmerzende" und Angst vor dem Alleinsein - sprich Verlustängste  können ein Teil davon sein, MUSS aber nicht. Das schließt sich nicht aus, beides kann miteinander auftreten, kann getrennt auftreten und demnach lässt sich das dann auch aufspalten in aktive und passive Bindungsangst: Ein aktiver Bindungsängstler kann ständig auf der Flucht sein, Panikattacken haben, aktive und passive Aggressionen zeigen (den anderen wegstoßen, verbal attackieren und bewusst verletzen um sich Freiraum zu schaffen), nähere Bindungen (Beziehungen, engere Freundschaften etc) gar nicht eingehen, das kann einen Grad der kompletten Beziehungsunfähgkeit erreichen oder eben die genannten on-off-Beziehungen führen, seien das on-off-Partnerschaften, on-off-Sexbeziehungen..., einige flüchten sich in die Arbeit, in ihre Hobbies oder in Affären. Ein passiver Bindungsängstler wird wie so oft auf einen aktiven treffen und den mit allen Mitteln versuchen an sich zu binden, in Träumereien abdriften, das Verhalten des "Partners" sezieren und ändern wollen. Das sind oft ganz nervenaufreibende, komplizierte Beziehungen. Bindungsangst ist auch eine spezifische Ausprägung der Borderline Störung und narzisstischen PS, auch so etwas kann dahinter stecken.

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Es ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Das kann kurzzeitig funktionieren, wenn beide ihre Freiheiten benötigen und ab und an gerne zusammen sein wollen.

Es blockiert aber die Sicht nach vorne, bzw. auf andere liebenswürdige Menschen.
"Zerstörerisch" ist es, wenn es sich um ein ehemaliges Liebespaar handelt, die nicht komplett voneinander loslassen können. Es fehlt die Innigkeit. Der ständige Wechsel zwischen Gemeinsamkeit und Solosein kann belastend sein.

Egal ob man gerne einen festen Partner haben möchte oder unabhängig sein möchte, für beides ist eine On-/Off-Beziehung nicht ideal und ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand dauerhaft damit glücklich sein kann.

Einen Lifestyle kann man schlecht in Gänze kritisieren, denn zu jedem Lifestyle gibt es Menschen, die diesen für den besten Weg für sich halten.

Offenbar geht es nicht miteinander aber auch nicht ohne einander und wird sicherlich viel aufreibender sein...

Als eine Beziehung in der man Kompromisse findet und nicht gleich die Flinte ins Korn wirft, nur weil einem gerade etwas nicht passt.

So eine Beziehung strahlt dann vermutlich dementsprechend mehr Sicherheit aus, so dass man sich wahrscheinlich geborgener fühlt...

Als dies bei einer on of Beziehung ziemlich sicher empfunden wird...

Ich denke je reifer man wird, desto eher ist das Bedürfnis vorhanden in einer stabilen Beziehung zu Hause zu sein... vor allem wenn Kinder da sind, ist dies eine absolut erstrebenswerte Gemeinschaftsform...

Also das sind so Dinge wo die Erklärung im Namen steckt.

Beziehungen die eben immer wieder fortgesetzt werden und nach kurzer Zeit wieder beendet. Er/Sie/beide machen eben immer wieder Schluss und kommen wieder zusammen.

was ist zerstörerisch daran? Es kostet Nerven und Kraft. denn Trennung bleibt Trennung. und man trennt sich dann sehr oft.

Und man vergeudetet mit dem falschen Menschen zeit und verpasst evt den richtigen partner

Ich definiere ON/OFF Beziehung so, das man zwar evtl. verliebt ist, aber jeder seine Freiheit will. Vielleicht hatte man sowieso nie die klassische Beziehung aber da man die Sache irgendwie nennen muss nennt man sie halt ON/OFF Beziehung, Bekanntschaft, .. Es läuft immer wieder mal etwas, ohne das einer dem anderen Rechenschaft ablegen muss. Theoretisch könnten beide sogar noch andere haben. Es ist eben nicht diese Aufrichtige Liebe, die man sonst in einer Beziehung gewohnt ist. Man ist zu nichts verpflichtet, dem anderen nichts schuldig, .. Eigentlich bequem, aber wenn einer mehr Gefühle hat als der andere, dann kann das sehr weh tun. Dann kann es sein das der der mehr Gefühle hat auch mehr Ansprüche stellt, obwohl er vielleicht auch weiterhin seine Freiheit will und keine feste Beziehung. Nur, jeder der verliebt ist wird leider auch irgendwie Besitzergreifend, ob er will oder nicht. Eine On/OFF Beziehung ist Nervenzehrend und mit Sicherheit auf Dauer sehr anstrengend.