Was macht der Kondensator genau in einer alten Zündspule eines Benzinmotors?

3 Antworten

Der Kondensator bildet zusammen mit der Primärwicklung der Zündspule einen Parallel Schwingkreis. Er hat die Aufgabe die natürliche Resonanz der Primärwicklung mit seiner geringen Eigenkapazität abzusenken. Bei der Zündung von Ottokraftstoff geht es nebst Zündenergie vor allem auch um die Brenndauer des Zündfunken. Der Kondensator moderiert sozusagen die Geschwindigkeit der Gegeninduktion (mit welcher der Funke erzeugt wird) und sorgt für eine ausreichend lange Brenndauer des Zündfunken. Ohne den Kondensator würde der Gegeninduktionsablauf viel zu schnell ablaufen und die Induktionsspannung derart hoch treiben, daß die meiste Zündenergie bereits in der Spule durch Koronalem Überschlag verloren geht.

In modernen Zündanlagen wird nach wie vor ein Kondensator benötigt. Er ist jedoch nicht mehr sichtbar, zumal er in die Primärwicklung integriert wird. Die Primärwicklung einer modernen Zündspulen wird in einem Dielektrikum vergossen, welches eine hohe Permittivität aufweist. Auf diese Weise wird die Eigenkapazität der Spule auf das erforderliche Maß angehoben. Nebst Einspaarung von einem Bauteil, hat diese Integration des Kondensators in die Spule, hinsichtlich EMV Entstörung weitere Vorteile.

Gruß, Phil

Hier ist die Funktion der Spulenzündung, sowie die Aufgabe des Kondensators recht schön beschrieben: http://www.kfz-tech.de/Spulenzuendung.htm

Pinbuster hat auf die Beschreibung einer Transistorzündung verwiesen. Bei einem wirklich alten Motor ist der Kondensator nur zur Funkentstörung da. Er hat auch deutlich kleinere Kapazität als in der Transistorzündung. Übrigens baut immer die Spule die Spannung auf mit ihrer Induktivität, nicht der Kondensator.