Was machen Bundestagsabgeordnete im Alltag?
Machen die nach Aussage von Anderen wirklich gar nichts, außer halt Ihre Reden zu halten? Oder um was müssen die sich noch kümmern und wie sieht deren Berufsalltag aus?
8 Antworten
Ein Großteil der parlamentarischen Arbeit spielt sich in den Ausschüssen ab, die für die Dauer der gesamten Wahlperiode gebildet werden. Das Hauptgewicht dieser Arbeit liegt im Bereich der Gesetzgebung, die in den Ausschüssen nicht nur vorbereitet, sondern sachlich im Wesentlichen zum Abschluss gebracht wird.
In den Ausschüssen konzentrieren sich die Abgeordneten auf ein Teilgebiet der Politik. Sie beraten alle dazugehörigen Gesetze vor der Beschlussfassung und versuchen, bereits im Ausschuss einen mehrheitsfähigen Kompromiss zu finden. Um sich ein Bild bestimmter Sachverhalte zu machen, lassen sich die Ausschüsse von Regierung und Sachverständigen informieren. Dies geschieht in Anhörungen.
In der 20. Wahlperiode hat der Bundestag 25 ständige Ausschüsse eingesetzt. Sie wurden, entsprechend dem Kräfteverhältnis im Parlament, mit Abgeordneten aus verschiedenen Fraktionen besetzt.
https://www.bundestag.de/services/faq/arbeit-244948
Ausserdem haben die Abgeordneten noch Wahlkreisbüros in ihren Wahlkreisen. Da kümmern sie sich um Anliegen der Bürger. Guck doch mal wann die Abgeordneten deines Wahlkreises jeweils Sprechstunden haben und befrage sie zu dem Thema.
In einer Sitzungswoche (meist so ca. 22 pro Jahr) in Berlin gibt es, wie der Name schon sagt, Sitzungen im Bundestag, aber vor allem in den Ausschüssen, in Fach- und Arbeitsgruppen, den Fraktionen, man muss sich um seine Angestellten kümmern, Anfragen beantworten, sich mit anderen Abgeordneten treffen um sie z.B. von einer Sache zu überzeugen, sich mit Lobbyisten treffen und sich überzeugen lassen, usw.
Daneben stehen noch Pressetermine auf der Tagesordnung und Besuchergruppen aus dem eigenen Wahlkreis, die einen besuchen. Man sollte alles durchgelesen haben, was in all den Gruppen und Sitzungen besprochen wird und sich auf eigene Reden vorbereiten.
In der Woche, in der sie in ihrem Wahlkreis sind machen sie (Telefon-)Sprechstunden für die Bürger, nehmen an Sitzungen ihrer Orts- und Kreisverbände der Parteien teil, halten Reden, die vorbereitet werden müssen, kümmern sich nebenbei um ihre Familien, müssen sich ständig auf irgendwelchen Veranstaltungen (z.B. Feste, Eröffnungen) blicken lassen - sie wollen ja wieder gewählt werden, haben auch hier Pressetermine und lassen sich bei Vereinen und Verbänden blicken, kümmern sich um Projekte, die von der jeweiligen Ebene (Bund oder Land) in Auftrag gegeben werden usw.
Und alles verdichtet sich, wenn man bedenkt, dass sie vielleicht so vier Wochen Urlaub machen pro Jahr, mal krank sind oder familiäre Verpflichtungen hinzukommen (z.B. Geburtstage, Trauerfall etc.), denn es gibt niemandem der die eigene Arbeit übernehmen kann.
Sie kümmern sich um die Bürgeranliegen aus ihrem Wahlkreis, sind in Ausschüssen tätig und bereiten sich auf BT -Themen vor.
Na ja, sie drehen bestimmt keine Däumchen vor Langeweile.
Es gibt Fraktionssitzungen und Ausschußsitzungen, in denen sie vertreten sind.
Schriftliche Arbeiten nehmen einen sehr großen Raum ein.
Dann gibt es die allgemeine Parteiarbeit - und schließlich auch seinen Wahlkreis, den er nicht vergessen sollte.
Und letztendlich gibt es für den Einen oder Anderen auch noch eine Nebentätigkeit......
Viele haben Nebentätigkeiten, aber an sich verdienen sie genug, um nichts nebenbei tun zu müssen.
Hier kann man mehr darüber lesen und jeden einzelnen Bundestagsabgeordneten abfragen:
https://www.bundestag.de/abgeordnete/nebentaetigkeit