Wie schafft ihr den (Arbeits-)Alltag?

8 Antworten

Ich plane vieles vor und habe viele feste Routinen und Termine.

Freunde und Familie treffe ich fast nur am Wochenende, da die meisten weit weg wohnen und das mit der Fahrtzeit sonst nicht passt und lohnt.

Unter der Woche plane ich alles gut durch mit Arbeit, Haushalt, Sport und anderen Hobbys. Zudem immer mit Plan B, falls sich spontan was verschiebt.

Meine Waschmaschine hat beispielsweise eine Timer Funktion, die Wäsche kann ich morgens rein machen, abends kurz vor Nachtruhe wäscht sie dann um nicht den ganzen Tag nass da rum zu liegen (sonst verknickt alles so doll und fängt leicht an muffig zu riechen) und wenn ich spät vom Sport komme, hänge ich sie dann kurz auf. Oder im Homeoffice in der Mittagspause, wenn das vom Wäschezyklus her passt, seit Corona bin ich manchmal im Homeoffice.

Ich versuche zudem jeden Tag eine Kleinigkeit im Haushalt zu machen, dann bleibt nie viel liegen. Ebenso Dinge (z.B. dreckiges Geschirr nach dem Kochen) sofort zu machen, außer ich bin mal richtig fertig. Denn am nächsten Tag hinterher räumen ist noch nerviger.

Trotzdem plane ich aber immer auch mal Zeiten ein, wo ich nichts vor habe, auch als Puffer falls sich was verschiebt und als Ruhephasen.

Ebenso versuche ich ein freies Wochenende im Monat zu haben, für liegen gebliebenes im Haushalt und einfach erholsame Zeit für mich. Ganz ohne Plan, da schaue ich spontan ob ich Lust habe etwas zu tun oder nicht. Habe ich spontan Lust meine beste Freundin zu besuchen und sie hat Zeit mache ich das, habe ich Lust mal länger ein Buch zu lesen, dann tue ich das. Wie gesagt, ganz spontan.

Abschalten vom Stress im Job kann ich beim Sport. Hier mache ich nur noch Sportarten die mir wirklich Spaß machen, denn um mich da noch hin zu quälen ist mir den Stress nicht wert und würde nur zusätzlich belasten. Zudem mag ich es hinterher oft körperlich ausgepowert zu sein. Beim Betriebssport gibt es Networking gleich noch zusätzlich dazu, ohne extra Zeitaufwand. Dazu Sportarten alleine, ohne festen Termin (aber von mir festgelegten festen Tagen), die passe ich dann von der Uhrzeit an den Zeitplan an.

Die Pläne kosten auch kaum Zeit, die Standardwochen laufen mittlerweile quasi voll automatisch mit erprobten und für gut befundenen Abläufen. Das kann man lernen, gerade wenn es mal schief geht.

Es ist auch wichtig, dass man Prioritäten setzt. Denn nicht immer klappt alles wie geplant und auch Plan B geht dann nicht immer auf. Wenn man direkt weiß, was gerade wichtiger ist und bis wann was erledigt sein sollte oder muss, hilft das.

Mein Ex hat in wechselnden Schichten gearbeitet (auch am Wochenende), da hat man sich einfach arrangiert. Für wichtige Termine hat er das WE frei genommen oder ggf. Schichten gewünscht, man lernt aber auch viel alleine zu machen. So war ich öfter am WE ohne ihn weg, wenn er arbeiten musste. Unter der Woche habe ich mich an seine Schichten angepasst vom Plan und geguckt, wo man ohne größeren Aufwand etwas gemeinsame Zeit einplanen kann.

Sei es ein Abends zu zweit, ich bin dann ins Bett und er zur Arbeit. Man gewöhnt sich daran und arrangiert sich damit. Mein Betriebssport und sein Vereinssport lagen zufällig am gleichen Wochentag, daher waren wird da beide immer weg (egal ob er zur Arbeit weil da Schicht oder zum Sport).

Wie gesagt, wenn einer wechselnde Schichten hat, macht man einfach viel ohne den Partner und guckt, wie und wo man gemeinsame Überschneidungen schafft.

Egal ob mit oder ohne Partner, man muss einfach mal rumprobieren wie man es am besten hinbekommt und lernen Prioritäten zu setzen.

Zudem einfach laufend immer mal gucken, ob man Verbesserungsbedarf hat und wo man zu erst ansetzen könnte.

In der Frühschicht arbeite ich bis 12-13 Uhr. Dann um halb eins - halb zwei zu hause. Duschen, eben was essen dann haben wir so 15 Uhr und hab den ganzen Tag Zeit. Mein Freund ist um die selbe Zeit wie ich zu hause, also haben wir ab 15 Uhr den ganzen Tag Zeit. Einer saugt eben die Bude durch, der andere räumt eben die kleine Unordnung weg, was auch immer das ist Tassen in der Küche, den abwasch vom Vorabend. Dann haben wir 16 uhr wenn alles durch ist und dann gehen wir spazieren oder in die stadt oder wir machen so was gemeinsam. Um 21 Uhr gehen wir gemeinsam ins Bett. Wenn ich Spätschicht habe, dann macht er alles mittags, damit ich morgens vor der Arbeit nicht noch alles machen muss. Dann sehen wir uns abends nur kurz, aber das ist nicht weiter schlimm.

Gut haben keine Kinder um die wir uns kümmern müssen, denke da würde der Alltag auch anders aussehen. Aber ohne Kinder, und unsere Wohnung ist auch nicht so super groß, da hat man viel Zeit und die genießen wir natürlich auch.

Am Wochenende muss uch arbeiten, aber samstags morgens bis 11 Uhr, und dann ist das ganze Wochenende frei und da kann man einiges zusammen machen. Samstag wird gewaschen, das ist bei zwei Leuten nicht all zu viel und Sonntags wird alles zusammen weggeräumt. Dauert keine halbe Stunde.

Ich denke, damit bist du absolut nicht alleine. Das ist für sehr viele Menschen wirklich sehr schwierig.

Und die einzige Lösung sehe ich tatsächlich im guten Organisieren. Vielleicht ist da noch Luft drin. Vielleicht kannst du dir dabei mal Rat holen, ob anderen - in deiner Nähe - noch etwas einfällt, wie du den Alltag "noch besser" organisieren kannst. (Es ist wirklich manchmal eine rechte Quälerei!)

Ich weiss nicht wie es bei dir ist, aber es gibt Berufe/Beschäftigungen, da kann man nicht alles an einem Tag schaffen.

Bei mir ist es so, dass ich Beratungen durchführe (was meine Hauptaufgabe ist) und alles drum herum nur priorisieren kann. Es geht ständig das Telefon und es hagelt nonstop E-Mails.

Würde ich versuchen alles zu schaffen, müsste ich 16 Stunden am Tag arbeiten. 🤦🏻‍♀️

Sorry, aber da muss mein Arbeitgeber einfach mehr Personal einstellen. Deren Versäumnisse bade ich nicht aus.

Ich stehe um 5 Uhr morgens auf und bin gegen 17 Uhr zuhause. Dann gehe ich zum Sport und koche mit meinem Freund. Freunde treffe ich nur am Wochenende.

lostbrokkoli 
Fragesteller
 06.10.2021, 20:35

Wohnen dein Freund und du zusammen, falls ich das fragen darf?:)

Ich komme gegen halb 6-6 nach Hause, gehe dann noch einkaufen und/oder mache mein Essen für abends und für den nächsten Arbeitstag.
Danach muss ich mehr oder weniger sofort ins Bett - selbst das Duschen fällt mir mitunter schwer.
Meinen Partner o. Freunde habe ich dann immer am Wochenende getroffen, was aber auf Dauer so nicht funktioniert hat. Ich bin echt überfordert und kriege Panik, wenn ich an die nächsten 40+ Jahre Arbeit denke.

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PepiamStart  06.10.2021, 20:39
@lostbrokkoli

Ja, wir wohnen zusammen. Ich erzähle dem auch immer ganz viel, z.B. wenn ich meine es ist auf der Arbeit stressig. Der ist immer tiefenentspannt und hat mir erklärt dass ich weder für die Rettung der Welt, noch für die Personalpolitik meines Arbeitgebers verantwortlich bin. Du musst irgendwie versuchen dir Freiräume zu schaffen, man braucht Zeit für sich, das ist ganz wichtig. Und wenn du nur 2 Stunden auf dem Sofa chillst oder mal mit jemandem einen Kaffee trinken gehst.

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Hallo

Ich arbeite 2 Tage die Woche. Ist eine gute Nebenbeschäftigung und bringt ein bisschen Kohle. Trotzdem jede Menge Freizeit. Geht ganz gut so.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich, der Mensch, ein Rätsel
lostbrokkoli 
Fragesteller
 06.10.2021, 17:10

Okay, das ist natürlich super, wenn das bei dir so gut funktioniert!
Wie finanzierst du dich denn und was arbeitest du, falls ich das fragen darf? :)

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Satiharu  06.10.2021, 17:11
@lostbrokkoli

Ich brate vegane Burger xD

Meine Frau arbeitet auch 2 Tage.

Davor, als ich alleine gewohnt habe, musste ich 3 Tage arbeiten um gut über die Runden zu kommen.

Schau, dass du günstige Miete hast, vlt ein Teil selber anbaust und natürlich nur bescheiden Geld brauchst.

Wir haben zB kein Auto oder sowas.

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Felix968629  06.10.2021, 17:49
@Satiharu

Und später gibt es dann für beide die "Lebensminderleistungsrente" auf Kosten der Vollarbeitenden.?

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Satiharu  06.10.2021, 18:06
@Felix968629

Vielen Dank für deine Gedanken.

Vermutlich nicht, denn wir benötigen eigentlich kaum Geld, ausserdem kann man auch im Alter noch verdienen. Und wenn wir jemals wenig Geld von anderen bekommen, kann ich nur sagen, wir tun immerhin was Soziales, indem wir zB teils hier tätig sind, indem wir Strassen und Wälder von Abfall befreien, in dem wir Schmetterlingen, Bienen, Hirschkäfern und Igeln ein zuhause bieten. Eigentlich ist das das mindeste, um uns beim Leben zu bedanken. Ausserdem zahlen wir auch Steuern, wenn auch wenig.

Wir wollen aber eigentlich kein Geld, von anderen. Ich war zB der einzige der in unserem alten Betrieb rebelliert hat, weil wir geschuftet haben und Kurzarbeitergeld bekamen. Weil ich nicht wollte, dass der Inhaber sich auf Kosten der Bürger bereichert. Natürlich können Umstände uns dazu führen, genauso aber dich oder sonst wer. Wir wollen als unsere Altersvorsorge ein Stück fruchtbares Land, kein Geld.

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keisotsu  06.10.2021, 20:18

Interessanter Beitrag. Man braucht nicht viel zum Leben. Und doch haben die meisten einen 9-5

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