Was kann durch anschließen zu vieler Lautsprecher an einer Stereoanlage / einem Verstärker kaputt gehen?
Mein Neffe hat es geschafft eine von mir geerbte Stereoanlage zu schrotten, indem er auf die glorreiche Idee kam, mehrere Boxen parallel an die selbe Buchse des Verstärkers zu hängen. Er wollte "ringsherum guten Sound" in seinem Zimmer, ob dazu gleich 10 Lautsprecher nötig sind lasse ich mal dahingestellt...
Er hatte wohl schon 3 Lautsprecher am linken Ausgang hängen, beim vierten ging der Verstärker nach kurzer Zeit in die Knie: bzzzt, nix mehr Sound auf links. Er meint es hätte auch leicht verschmort gerochen.
Nun habe ich das Teil wieder hier stehen und konnte aus Nostalgiegründen einfach die Finger nicht davon lassen, wäre schade um das gute Stück - ist zwar alt, aber noch relativ gut in Schuss.
Also sagte der Hobbyhandwerker/-bastler in mir, ich sollte einfach mal in den Verstärker reinschauen, vielleicht lässt sich das "einfach" reparieren. Leider entdecke ich aber nichts, was kaputt bzw. in irgendeiner Form verschmort aussieht.
Hat jemand spontan eine Idee bzw. einen Tipp, welcher Bauteil bei beschriebener Dummheit am ehesten in die Knie gehen könnte, bzw. welche Komponente am wahrscheinlichsten betroffen ist? Ist sowas überhaupt "reparierbar"?
Vielen Dank für eure Hinweise!
Gruß, Markus
2 Antworten
Uiuiui... das klingt verdächtig nach defekter Endstufe. Durch die Parallelschaltung so vieler Lautsprecher an einer Klemme ist die Gesamtimpedanz soweit gesunken, dass diese zu nierig wurde (-> Kurzschluss von + zu -). Dabei ist es wahrscheinlich, dass es die Endstufe zerstört hat, denn diese ist oft nicht kurzschlussfest (erst recht nicht, wenn ein STK-Hybrid IC die Endstufe übernimmt).
Reparieren lässt sich das durch messen und Tausch defekter Bauteile.
Hat der Verstärker ein Relais als Lautsprecherschutzschaltung? Wenn ja, schaltet es nach dem Einschalten nicht mehr frei? Liegt Gleichspannung (in Höhe von 30-60V -> Versorgungsspannung der Endstufen) vor dem Relais an? Falls kein Relais vorhanden am Lautsprecherausgang messen (in beiden Fällen gegen Masse (Gehäuse) messen). Wenn Gleichspannung anliegt, ist die Endstufe mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit defekt.
Reparieren lässt sich das, sofern die Teile noch beschaffbar sind.
Achja, den Verstärker am besten nur noch mit einer Glühbirne (70Watt) - keine LED Lampe - in Reihe zur Netzzuleitung in Betrieb nehmen. Das schützt vor eventuellen weiteren Schäden auch nach der Reparatur falls noch Fehler vorhanden sind. Leuchtet die Lampe sofort hell -> noch defekt. Wird sie schnell dunkler, dann kann man davon ausgehen, dass der Verstärker wieder läuft.
Wichtiger Hinweis: Vorsicht, Netzspannung...diese ist tödlich. Für die notwendigen Arbeiten sollte man schon löten können, ein Multimeter bedienen können. Am besten zu einer Fachwerkstatt gehen, wenn man das nicht selber machen kann (nein...nicht mal eben versuchen, das kann schief gehen).
Die Kondensatoren auf den Platinen, falls du die findest kuck mal ob einer gebläht aussieht. Das Ende müsste gewölbt sein nach oben, anstatt platt, aber bitte lass da nen Fachmann ran.