Was ist mit Modell der Westeuropäischen Stadt gemeint (Erdkunde)?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bild zum Beitrag

Hi,

ein Stadtmodell versucht die Regelhaftigkeit der Stadtstruktur, als Ergebnis einer vergleichbaren Stadtentwicklung, zu beschreiben.

Wenn Städte eine mittelalterlichen Kern haben, findet man dort i. d. Regel eine Kirche und um diese herum ca. ringförmig verlaufende Straßen, die auf mittelalterliche Stadtbefestigungen hindeuten ("Wall"), denen die Straßen oft folgen (vgl. den gelben Ring in der Abb.). Letztlich ist die Stadt bis heute deutlich über diese historische Begrenzung hinaus gewachsen.

Stadtgebiete sind entstanden, die sich oft in Ringen oder Sektoren (Tortenstücken) darstellen, wo nicht alles "durcheinander" vorkommt, sondern die funktional homogen sind. Z.B.:

  • Gebiete, in denen fast nur Industrie vorkommt (Industriegebiet), dass dann ggf. auch eine Anbindung an das Schienennetz hat oder an einen Hafen
  • Gebiete in denen vorwiegend Geschäfte vorkommen (Geschäftszentrum)
  • Wohngebiete in dem vorwiegend Arbeiter wohnen, die es dann nicht weit zum Industriegebiet haben, aber bezahlbaren Wohnraum haben ("Wohngebiet mit Wohnblöcken", "Großwohnsiedlung mit Hochhäusern")
  • Wohngebiete in denen die besser verdienende Mittelschicht wohnt, die sich von den Arbeitern abgrenzt, die es "zu etwas gebracht haben", im Vergleich zu den Arbeitern über eine höhere Kaufkraft verfügen ("Wohngebiet mit Eigenheimen")
  • Wohngebiete in denen die wohlhabende Schicht wohnt, in für Bürger geringeren Einkommens (Arbeiter, Mittelschicht) nicht bezahlbaren Häusern und Villen ("Villenviertel", im Nordwesten), die sich eben auch in sich sozialräumlich abgrenzen, deren Wohnbebauung gehobener, großzügiger, ruhig und doch zentrumsnah gelegen und durch Grünanlagen, Spazierwege und kleine Seen aufgelockerter und insgesamt mit mehr grün versehen, von höherem Wohnwert ist, als die anderen Viertel. Wo weder Mittelschicht noch Arbeiter zu finden sind.

Mit dem Stadtwachstum entstanden wichtige Verkehrsachsen (gelb), die jeweils in alle vier Himmelsrichtungen, die Stadt mit dem Umland verbinden, entlang derer die Stadt wächst und zudem, für den überregionalen Verkehr, an das Autobahnnetz angebunden ist (im Osten). Hauptverkehrsstraßen teilen oder begrenzen nicht selten Sektoren der Stadt, das kann man hier ganz deutlich sehen. Oft wurden Städte auch an Flüssen gegründet, womit sich ein weiterer Transportweg ergibt.

Hier ist noch ein 3-minütiges Video zu deinem Thema: https://www2.klett.de/sixcms/list.php?page=lehrwerk_extra&titelfamilie=&extra=TERRA-Online%20%2F%20Gymnasium%20%2F%20neu&modul=inhaltsammlung&inhalt=klett71prod_1.c.487340.de&kapitel=487433#Modell%20der%20westeurop%C3%A4ischen%20Stadt%20(S.%2088)

LG

 - (Schule, Politik, Deutsch)
Ferrai882 
Fragesteller
 05.03.2021, 20:31

Vielen Dank!

1
westeuropäische Stadt, kulturgenetischer Stadttyp in  Westeuropa. Die  westeuropäische Stadt ist durch ideelle und kulturelle Wertevorstellungen, speziell die Ideale der Antike geprägt, die zuerst im östlichen Mittelmeerraum städtebaulich umgesetzt wurden.

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:Recherche
 - (Schule, Politik, Deutsch)