Was ist JETZT eigentlich der Unterschied zwischen Gesamtschulen und Gymnasien?
Hallo,ich gehe in die 7 Klasse auf einem Gymnasium .Meine ältere Schwester meinte das jetzt beide Schulen bis zur 13 gehen. was ist jetzt dann der Unterschied?
4 Antworten
Auf einem Gymnasium geht man davon aus, dass alle Schüler ein Abitur machen wollen. Dies ist ab der 5. Klasse klar. Man kann auch ohne Gym-Empfehlung auf die Schule kommen, aber das ist nicht so einfach. Somit ist der Großteil der Schüler intelligenter als der Altersdurchschnitt. Erfahrungsgemäß schicken Akademiker oder einfach Eltern mit Abitur eher ihre Kinder auf ein Gymnasium, als z. B. Arbeiter. Somit stammt ein Großteil der Schüler aus dem Bildungsbürgertum, mit dem entsprechenden Background. Ferner werden Gymnasial-Lehrer besser bezahlt, als Lehrer von anderen Schulformen. Somit streben viele Lehrer eine Stelle am Gym an. Das hat zur Folge, dass freie Stellen schnell besetzt werden und weniger Unterricht ausfällt, als an anderen Schulformen. Besonders in naturwissenschaftlichen Fächern erkennt man das. Hier wird so gut wie immer Latein angeboten und die 2. Sprache ist ab der 7. Klasse zwingend. Ab der 6. wird geprüft, ob die Leistungen die Erwartungen erfüllen. Ist das nicht der Fall fliegt man einfach runter und man muss sehen wo man bleibt. Sitzen bleiben, darf man nur einmal und Unliebsame oder auffällige Schüler kann man rauswerfen.
Bei vielen Schülern einer Gesamtschule ist lange nicht klar wo die Reise der Schüler hingeht. Da Schüler mit eindeutiger Gymnasiumempfehlung bevorzugt auf ein Gymnasium gehen, sind sie an der Gesamtschule oft unterrepräsentiert. In der 5 und 6 Klasse muss erst herausgefunden werden, wie die Schülertalente verteilt sind. So kann es passieren, dass einige Schüler überfordert und andere unterfordert sind. Spätentwickler können noch zeigen was in ihnen steckt. Danach teilen sich die Hauptfächer und einige Nebenfächer in Erweiterungs- und Grundkurse. Je nach Talent, kann man die belegen. Matheasse gehen in den Erweiterungskurs und Mathe-nix-Versteher eben in den Grundkurs. Das gleiche Kind hat womöglich keine Begabung in Sprachen. Da belegt es halt den Englisch Grundkurs ... usw. Nicht selten tauchen ab der 7. Klasse die Schüler an der Gesamtschule auf, die vom Gym geflogen sind. Das bringt das bestehend Gefüge wieder durcheinander. (Gescheiterte Schüler haben nicht selten Probleme, sonst wären sie nicht gescheitert. An der Gesamtschule wirft man nur selten Schüler raus. Hier versucht man die Probleme zu lösen.) Das Erlernen der 2. Fremdsprache wird mehrfach angeboten. Ich glaube in der 7, 8 und in der 11. Klasse. Latein ist nicht unbedingt dabei. Scheitert man in einem Erweiterungskurs, wechselt man in den Grundkurs - bleibt aber an der Schule. Am Ende der 10. Klasse steht für alle die Zentralprüfung an. Anhand der Noten errechnet der Computer, welchen Schulabschluss der Gesamtschüler geschafft hat. Er sagt, ob es ein Haupt- oder Realschulabschluss ist und ob der Schüler die Qualifikation für die Oberstufe hat. Der Großteil der Schüler geht nach der 10. ab. Vorher gibt es einen Abschlussball mit allem drum und dran. Der Rest wechselt in die Oberstufe. Da beide Schulen Gymnasium und Gesamtschule in der 13. Klasse die gleiche Zentralprüfung ablegen, ist dieser Teil gleich. Er unterliegt den gleichen Bestimmungen. Das Niveau der Schule hängt von der Lage ab. Liegt sie in einem sozialen Brennpunkt oder in einer bürgerlichen Umgebung? Das spiegelt sich in der Herkunft der Schüler wieder. Somit sind Gesamtschulen nicht automatisch asozialer, als z. B Gymnasien. Besonders wenn kein Gym in der Nähe liegt, ist das ein Vorurteil.
Auf einer Gesamtschule sind alle Schultypen zusammengefasst (Gymnasium, Realschule und Hauptschule, was man wohl nicht mehr sagt, sondern man nennt es Realschule Plus) soweit ich weiß und das Gymnasium ist halt nur ein TEIL der Schultypen, nämlich einer, das Gymnasium.
Was genau das dann für eine Auswirkung hat ist unterschiedlich. Laut einer Freundin war es auf ihrer Gesamtschule wesentlich asozialer als auf meinem Gymnasium, aber mein Gymnasium war auch ziemlich selbstherrlich-pseudoelitär
In einer Gesamtschule sind die drei Bildungsgänge Hauptschule, Realschule und Gymnasium in einer Schule zusammengefasst. Teilweise werden Schüler aller Richtungen in einer gemeinsamen Klasse unterrichtet.
Das gymnasium hat ein höheres niveau und ist anspruchsvoller.