Was ist eure Meinung zum Wolf?

5 Antworten

Beim Thema Wolf tobt sich leider immer die Landwirtschaftsfeindlichkeit vieler Gruppen und die Linksgrün-Ideologie aus.

Als bodenständiger Mensch kann man das nicht nachvollziehen.

Deutschland ist ein äußerst dicht besiedeltes Gebiet. Das krasse Gegenteil eines "Wolfslandes". Als Wolfsländer könnte man z.B. Rumänien, Kanada, Weißrußland und Sibirien sehen.

Der Wolf ist weltweit gesehen überhaupt nicht bestandesgefährdet und verdient nicht den massiven Schutz, den er heute bei uns hat.

Der Wolf vermehrt sich massiv in Deutschland und damit eskalieren die Probleme immer weiter.

Es gibt schon vielerorts kilometerlange Hochsicherheitszäune gegen den Wolf. Der Einrichtungsaufwand und Pflegeaufwand ist enorm. Es führt zu vergitterten Landschaften, zur Störung von anderem Wild, zur Gefährdung von Kindern (hohe Schlagstärken) usw.

Gerade in den Alpen ist selten möglich, aufgrund des Geländes die Herden wirksam zu schützen. Wenn der Wolf ein Massaker in der Herde anrichtet, ist diese monatelang verschreckt und kaum mehr zu managen.

Einerseits wird die Weidehaltung multimedial bejubelt, andererseits macht man den Tierhaltern die Tiere kaputt. So wird Landschaftspflege und Weidewirtschaft vernichtet. Viele Arbeitsplätze werden vernichtet, Hartz-4-Kosten steigen weiter.


Nimue574  30.07.2022, 18:53

Da eine Wolfsfähe nur einmal jährlich empfängnisbereit wird und nach 63-68 Tagen 1-9 Welpen zu Welt bringt, ein Wolfsrüde nur während der einmal jährlich stattfindenden Ranz fortpflanzungsfähige Spermien entwickelt und in einem Rudel (Familienverband) nur die Elterntieren Welpen bekommen, zudem Wölfe Monogam sind, kann sich der Wolf in Deutschland nicht massiv vermehren. Eine Wolfspopulation richtet sich nach dem Wildbestand, je mehr Wild desto mehr Welpen überleben. Und unser Wildbestand wird künstlich hochgehalten, unsere Winter immer wärmer in Folge überleben auch mehr Wildtiere.

"Der Wolf ist weltweit nicht bestandsgefährdert etc." Das stimmt nicht so, es gibt 16 Unterarten des Grauwolf, wovon einige Arten gefährdet sind. Hierzulande lebt der eurasische Grauwolf, dessen Bestand zwar nicht gefährdet ist, aber bevor Schutzmassnahmen aufgeweicht werden, muss auch der weitere Erhaltungszustand der Population gewährleistet werden und das ist derzeit nicht gegeben.

Gerade die Almwirtschaft wird aus gutem Grund stark subventioniert, da ein Landwirt nicht alleine aus dem Erwerb der Arbeit existieren kann. Der Berufsstand der Schäfer ist überaltert und der Nachwuchs fehlt, weil sich kaum noch jemand diese schwere, schlecht bezahlte Arbeit antun will.

Landschaftspflege muss nicht zwingend von Weidetieren betrieben werden, da gibt es auch andere Möglichkeiten. Die Haltung von Weidetieren wird oft als Nebenwirtschaftszweig, neben aus einer Haupttätigkeit woraus sich das Einkommen erwirtschaftet. Bevor die Almregion für den Tourismus entdeckt wurde, waren die Almbauern bitter arm. Da wir derzeit einen Facharbeitermangel haben und gerade die Hotel und Gastronomiebranche händeringend Mitarbeiter sucht, greift das "Hartz IV" Argument nicht. Dass die Branche in der Vergangenheit eingebrochen ist und Gastronome etc. ALG II beziehen mussten war Covid 19 geschuldet und nicht dem Wolf.

Der Wolf ist wie alle Beutegreifer ein wichtiger Stabilisator für die Biodiversität und wichtig für unser Ökosystem und das hat nicht mit Linksgrüner Ideologie zu tun. Leider haben wohl so bodenständige Menschen wie du, gerade in der Almregion nichts aus der Vergangenheit gelernt, wo zu Anfang des letzten Jahrhunderts nicht nur der Wolf ausgerottet wurde, sondern auch Luchs, Bär, Steinadler, Lämmergeier usw. weil sie eine Gefahr für die Weidetiere darstellten.

"Vergitterte Landschaften" Gerade in den Alpen hat man Pisten so groß wie Autobahnen in die Landschaft gesprengt, Bäume gefällt so dass es vermehrt zu Lawinen kam usw. Wenn du solche Angst um Kinder hast, dann dürften die freilaufenden Rinder in der Almregion die auch schon Menschen angegriffen haben, auch ein erhöhtes Gefährdungsrisiko darstellen und erst der Straßenverkehr usw.

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Donia42 
Fragesteller
 31.07.2022, 18:22
@Nimue574

Die Landwirte haben sich daran gewöhnt ohne Wolf zu leben. Da wo ich herkomme und lebe, wurde der Wolf ca.vor 150 Jahren ausgerottet,also erlebte dies nicht Mal mein Uhropa!Kühe greifen nicht einfach so an,sie greifen nur an wenn man ihr Kälbchen gefährdet oder quer über die Wiese statt über den Wanderweg läuft

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Nimue574  31.07.2022, 22:50
@Donia42

Jetzt müssen die Landwirte sich eben wieder an den Wolf gewöhnen. Die Angriffe von Rindern etc. sind also dem menschlichen Fehlverhalten zu schulden. Da bin ich sehr beruhigt, weil Kühe sehr sensible Tiere sind und liebevolle Mütter.

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Donia42 
Fragesteller
 31.07.2022, 18:23

Sehr vernünftig

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"Doch es ist sehr schlimm?" Auf die ungeschützten Alpen entfällt gemäss der Bundesstudie AlpFutur auch die Mehrheit der 4200 "natürlicher Abgang" Schafe, welche während der Sömerung verenden. Die Tiere siechen an Klauen und Augenentzündungen oder Wunden dahin, verwickeln sich in Weidenetzten verlieren den Anschluss an die Herde und gehen beim Alpabtrieb verloren. Wolfsangriffe weisen nur symptomatisch auf die Notwendigkeit einer besseren Beaufsichtigung. Mit einer angepassten Weideplanung und Herdenschutzmassnahmen ließen sich sowohl die Sicherheit der Schafe als auch der Zustand der Weide verbessern. Die gängige Praxis, Schafe unbeaufsichtigt sich selber zu überlassen, hat dagegen keine Berechtigung mehr.

Und ich habe sehr viele Bilder von Tieren gesehen, die in Massentierhaltung gehalten werden. Das ist auch nicht schön. Deshalb werden die Tierhalter aber nicht erschossen...

Wölfe sind faszinierende, kluge Tiere, die schon jahrhundertelang in Gegenden gelebt haben, bevor der Mensch sich dort angesiedelt hat. Warum sollte der Mensch mehr Rechte haben als der Wolf? Warum masst sich der Mensch an, zu entscheiden, welche Lebewesen leben und welche sterben dürfen?

Der Wolf gehört nunmal nach Europa. Wir sollten froh drum sein.


Nimue574  31.07.2022, 08:02

Wobei die Schafshaltung oberhalb der Waldgrenze auf den Hochalmen bereits in prähistorischer Zeit nachgewiesen wurde und sowohl, Wolf, Bär, Luchs, Steinadler, Lämmergeier etc dort bereits zu dieser Zeit gelebt haben, die dann in Folge weil sie den Weidetieren gefährlich werden konnte, zu Beginn des 20 Jahrhunderts fast vollständig ausgerottet wurden. Während die Tierhalter kein Mitleid mit den sich selbst überlassenen Schafen kennen, die während der Sömerung qualvoll an Klauen-und Augenentzündungen etc. dahin siechen, sind vom Wolf gerissene Schafe plötzlich ein Anblick den sie angeblich kaum ertragen können. Das nennt sich Doppelmoral. Richtig der Wolf gehört nach Europa, weil er perfekt an seine Umwelt angepasst ist.

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Interessantes Tier, das Gruppengefüge (bzw. Rudelgefüge), ein Alphawolf, der sich um das Rudel kümmert, bei Wanderungen immer ganz hinten geht, um niemanden zurückzulassen. Zumindest ist das in Gebieten so, wo sie in Rudel leben.

Bei mir auf dem Land sind viele Einzelgänger unterwegs.

Begegnen möchte ich ihm trotzdem nicht.

Man wird Wege finden müssen, einige Haltungsformen aufgeben, woanders den Wolf bejagen.