Was ist eure Meinung zum Gendern?

10 Antworten

Keine Ahnung, wieso sich Leute hier ständig über etwas aufregen, das nur deswegen im generellen Diskurs so präsent ist, weil sich Leute drüber aufregen. Wenns Leute so stört, könnte man der Sache auch einfach keine Aufmerksamkeit schenken. Dann bemerkt mans fast nicht mehr.

Gendern gibts auch schon seit Ewigkeit. "Frau Lehrerin", oder einfach sowas wie Graf und Gräfin, fällt ebenfalls unter gendern. Ein Wort wie "Krankenschwester" ist automatisch gegendert, weils explizit nur Frauen anspricht. Natürlich hat man da einen Begriff für Männer erfunden, worüber sich auch niemand aufgeregt hat. Aber dass man den ganzen männlichen Begriffen ein weibliches Äquivalent gibt, das geht natürlich nicht. Da gibts auf einmal ein "generisches Maskulinum". Ja, klar. Gendern ist ein inhärenter Teil der deutschen Sprache, es wird nur dran gearbeitet WIE gegendert wird.

Generell halte ich Gendern, also gendersensible(re)/genderneutrale(re) Sprache, für eine sinnvolle Maßnahme. Passend eingesetzt ist Gendern für mich dann, wenn es aus einer Kombination der verschiedenen Möglichkeiten und nicht aus dem strikten Einsatz einer einzigen Variante besteht.

Dazu gehört auch, dass man versteht, bei welchen Wörtern eine "gegenderte" Variante angebracht ist und bei welchen nicht, einem klar ist, dass nicht jede Situation/jeder Kontext eine gendersensible/-neutrale Anpassung der Sprache benötigt, und dass nicht jede Form gendergerechterer/-neutralerer Sprache (aktuell) gleichermaßen barrierefrei ist.

Außerdem ist gendersensible Sprache kein Allheilmittel, sondern ein Baustein von vielen für eine Gesellschaft, in der Nicht-Männer sichtbarer sind als in unserer heutigen, da durch gendersensible Sprache der männliche Bias im Deutschen, welcher sprachwissenschaftlich nachgewiesen ist, abgemindert wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"
tomaushamburg  27.12.2022, 17:09

"gendersensibel" ist ein wertender und unsinniger Ausdruck, denn er insinuiert, dass Normalsprache unsensibel ist

2
Adomox  27.12.2022, 17:11
@tomaushamburg

Ist sie auch, wenn es um generische Maskulina und deren Nutzung geht.

0

Ich kann das Thema nicht mehr hören. Es gibt wichtigere Dinge als das Gendern.

Das Gendern ist eine Verhunzung der seit Jahrhunderten gewachsenen deutschen Sprache. Das ganze Gendern ist doch nur zu Stande gekommen weil einige Klugscheißer lange Weile haben und sich wichtig machen wollen.

Ich jedenfalls habe noch nie gegendert und werde es auch niemals tun. Egal was die Besserwisser sagen.

Hallo,

ich versuche durchgehend in der Form von Beidnennungen (Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw.) zu gendern, nutze aber auch das generische Maskulin - vor allem bei langen Texten - mit dem ich persönlich als Frau keine Probleme habe. Da bin ich selbstbewusst genug, dass ich keine Lippenbekenntnisse brauche.

Das auf den (Gender)Stern oder sonstige Zeichen reduzierte Gendern sowie das Gendern durch substantivierte Partizipien (Studierende, Mitarbeitende, Lehrende usw.) sowie andere "Wortungetüme" lehne ich ab!

Deshalb nutze, spreche und schreibe ich den Genderstern auch nicht, und es nervt mich ungemein, wenn ich Nachrichtensprecher und Fernsehmoderatoren ihn aussprechen höre - was heißt aussprechen, es ist ja vielmehr eine Kunstpause.

Daneben verwende ich je nachdem, ob ich jemanden duze oder sieze, bei der Anrede die Pronomen du, dein, dir, dich oder Sie, Ihr, Ihnen, Sie. Ansonsten verwende ich die Personalpronomen ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und die entsprechenden Possessiv- und Objektpronomen.

Das ist meiner Meinung nach völlig ausreichend; für manche Leute sogar schon viel zu viel.

AstridDerPu

Hallo MyBoringLifeee,

es sollte jeder gendern (oder auch nicht) wie er / sie / es es für richtig hält.

Keine Verbote, keine Zwänge. Fertig. Ende dieser endlosen Diskussion.

emesvau