Was ist eine Autolyse beim Verstorbenen?

3 Antworten

Hier habe ich weiterführende fachliche Erklärungen, wie die Autolyse eines Toten abläuft.

Autolyse. Sobald die Zellen im Körper eines Verstorbenen nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden, beginnen sie sich zur Energieversorgung selbst aufzuzehren und lösen dadurch die Zellwände und Zellstrukturen auf. Diesen Vorgang nennt man Autolyse.

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Was passiert nach dem Tod mit dem Körper?

Ein toter Mensch fühlt sich kalt an, weil die Körpertemperatur nach dem Ableben beständig sinkt. Die Temperaturveränderung richtet sich aber stark nach den klimatischen Bedingungen – in einer kälteren Umgebung kühlt der Körper wesentlich schneller aus. Wenige Stunden nach dem Tod tritt zudem die Leichenstarre (Rigor mortis) ein.

Wer sich fragt, wie eine Leiche aussieht, hat oft einen sehr steifen Körper vor Augen. Das liegt nicht nur daran, dass er leblos ist, sondern primär an der Totenstarre, die vor der Verwesung einsetzt. Dabei handelt es sich um eine chemische Reaktion, die nicht zu verhindern ist – auch Fremdeinwirkung kann die Muskelstarre maximal verzögern. Allerdings bleibt sie nicht bestehen: 24 bis 48 Stunden nach Eintritt des Todes löst sie sich wieder, weil die Muskeln bei der Verwesung eines Menschen erschlaffen.

Die Leichenstarre beginnt in den Augenlidern und Kaumuskeln und breitet sich körperabwärts aus. Als wichtiger Indikator, um den Tod festzustellen, ist sie nach etwa sechs Stunden voll entfaltet. Weil äußere Gegebenheiten die Ausprägung und Dauer beeinflussen können, müssen Fachkräfte bei der Leichenschau sehr genau hinschauen, um den Todeszeitpunkt zu ermitteln

So beginnt der Verwesungsprozess

Es gibt verschiedene Abbauprozesse, die teilweise zeitgleich ablaufen – eine Einbalsamierung kann den Prozess jedoch verzögern. Wir erklären, welche Stadien der Körper nach dem Tod durchläuft und wie lange eine Leiche zum Verwesen braucht.

Was ist Leichenflüssigkeit?

Körpereigene Enzyme sind über den Tod hinaus aktiv und katalysieren weiterhin chemische Umsetzungen. Wenn sich Körperzellen dadurch selbst auflösen, sprechen wir vom Leichenabbau. Damit beginnt der Verwesungsprozess. Die sogenannte Autolyse setzt ein, nachdem sich die Totenstarre wieder gelöst hat. Sichtbar ist sie aber erst nach einer gewissen Zeit. Weil sich Zellen aufspalten und Zellstrukturen auflösen, verflüssigen sich Weichgewebe, Hohlorgane und teilweise das Bindegewebe – so entsteht Leichenflüssigkeit oder Leichenwasser.

Ein toter Mensch erstarrt zunächst und löst sich dann im Zuge der Verwesung sukzessive auf. Durch diese Prozesse entwickelt sich auch der typische süßliche Leichengeruch. Wie lange die zuerst ablaufende Autolyse dauert, hängt von äußeren Umständen wie der Temperatur ab – normalerweise dauert sie nur wenige Tage und endet, sobald die Enzymaktivität alle noch verstoffwechselbaren Substanzen aufgespalten hat.

Wie trägt Leichenfäulnis zur Verwesung bei?

Unser Körper ist ein eigenes Ökosystem, das Symbiosen mit vielen verschiedenen Mikroorganismen unterhält. Viele davon leben auf unserer Haut und in Körperöffnungen, andere im Inneren unseres Organismus. Das beste Beispiel dafür sind Darmbakterien, die zu Lebzeiten unsere Verdauung unterstützen. Doch nach dem Tod und mit beginnender Verwesung existiert kein Immunsystem mehr, das die Bakterien daran hindern kann, die Zellen zu beschädigen. Weil die Mikroorganismen die menschlichen Zellbestandteile für ihren Stoffwechsel nutzen, entstehen Gase – die Leichenfäulnis beginnt.

Der Fäulnisprozess startet im Körper, weil er nur ohne Sauerstoff stattfinden kann. Die Gase wie Schwefelwasserstoff verfärben das Körperinnere grünlich, was durch die Haut sichtbar wird. Aus Stickstoffverbindungen entstehen Leichengase, die vielfach als giftig erachtet werden. Das stimmt zwar nicht, doch sie können die Atemwege reizen und allergieähnliche Reaktionen hervorrufen.

In der Muskulatur, im Gehirn und in hohlraumfreien Organen herrscht natürlicherweise kaum Bakterienaktivität. Daher sind diese Regionen erst nach und nach von der Leichenfäulnis betroffen – das geschieht, wenn Bakterien aus den Darm- und Atemwegsregionen über die Blutgefäße in andere Körperbereiche gelangen. Denn durch die vorangegangene Autolyse sind die Membranen meist so durchlässig, dass sich Mikroorganismen problemlos ausbreiten können.

Das Körpermilieu wird zunehmend basischer, sodass sich auch Pilze leichter entwickeln können. Die Entwässerung des Leichnams schreitet voran, weil sich das Weichgewebe mehr und mehr verflüssigt. Überall im Körper sammelt sich Leichenwasser an, das zu Fäulnisblasen unter der Haut führen kann.

Die Verwesungsprozesse gehen in der Fäulnisphase zügig voran, doch insgesamt kann der Vorgang bis zu neun Monate dauern. Erst nachdem der Leichnam entwässert ist, kommt es zur eigentlichen Verwesung. Dann nehmen die sauerstoffreichen Prozesse zu.

Woher ich das weiß:Recherche

Was versteht man unter Autolyse?

Autolyse beschreibt den Vorgang der Selbstauflösung abgestorbener Körperzellen ohne die Beteiligung von Bakterien. Der Zellabbau erfolgt durch körpereigene, lysosomale bzw. hydrolytische Enzyme, z.B. Proteasen, Nukleasen, oder Lipasen.

Autolyse - DocCheck Flexikon

Der lebende Mensch hat Energie benötigende biochemische Prozesse, der ihn davor bewahrt durch Enzyme sich selber zu verdauen bzw durch Bakterien und Pilzen zersetzt zu werden. Stirbt der Mensch kann dieser Prozess des Schutzes nicht aufrecht erhalten werden. Es tritt die obige Zersetzung also Autolyse ein.