Was ist die Bedeutung von Anlagedeckungsgrad I und II?

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Der Anlagedeckungsgrad 1 (ADG 1) misst das Verhältnis von Eigenkapital zu Anlagevermögen (also langfristigen Investitionen) eines Unternehmens. Es zeigt an, wie viel Prozent des Anlagevermögens durch das Eigenkapital finanziert werden. Je höher der ADG 1 ist, desto stärker ist das Unternehmen finanziell und desto weniger abhängig ist es von Fremdkapital.

Ob die Immobilie bereits abbezahlt wurde oder nicht, spielt für den ADG 1 keine Rolle. Entscheidend ist das Verhältnis von Eigenkapital zu Anlagevermögen.

Das Eigenkapital hat im Vergleich zu Fremdkapital den Vorteil, dass es im Falle einer schlechten Geschäftslage nicht verzinst werden muss. Eigenkapitalgeber sind bereit, auf eine Verzinsung im Gegenzug für das eingegangene Risiko zu verzichten.

Der Anlagedeckungsgrad 2 (ADG 2) misst das Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital (also zu Anlage- und Umlaufvermögen) eines Unternehmens. Wenn der ADG 2 über 100% liegt, bedeutet das, dass auch Teile des Umlaufvermögens (also kurzfristiger Vermögensgegenstände) durch das Eigenkapital finanziert werden.

Wenn etwas "durch Eigenkapital finanziert" wird, bedeutet das, dass das notwendige Kapital für die Finanzierung durch das Eigenkapital des Unternehmens bereitgestellt wird, anstatt durch Fremdkapital wie Kredite oder Anleihen.