Was ist die Aufgabe eines Therapeuten, wenn sein Klient sich umbringen will?

6 Antworten

Hallo, Lolita9292,

das ist nicht so einfach "platt" hier als "Patentrezept zu sagen, weil es sich immer um Menschen mit spezifischen psychischen Problemlagen handelt. Psychologen und Therapeuten machen nicht umsonst eine jahrelange Ausbildung, um dann gezielt Hilfestellung zu geben. Generell sollte erst einmal erreicht werden, dass der Klient nicht sofort handelt. Das geht natürlich, wenn er Gesprächen zugänglich ist. Die meisten Menschen, die sich jemanden anvertrauen und Suizid ankündigen, können durch Gespräche und einer anschließenden gezielten Behandlung ihrer Problemlagen behandelt werden. Viel schwieriger ist es, zu erkennen, wer tatsächlich einen Suizid plant und das nicht groß ankündigt. Diejenigen, die wirklich selbst einen Suizid planen, kündigen ihn eher nicht so klar an, da braucht es einiges an Erfahrung, um trotzdem die, in diesem Fall akute Gefährdung, zu sehen und denjenigen soweit von der Handlung des Suiizides abzuhalten, dass man auch dann eine Möglichkeit einer Behandlung / gezielten Therapie erreicht. Hat man erkannt, dass ein Mensch einen Suizid plant und vor hat, in Kürze umzusetzen, dann ist der erste Schritt, die Durchführung zu verhindern. Da gibt es schon mehrere Möglichkeiten, dieses zu erreichen., nicht aber ein Patentrezept. Gut ist, diesen Menschen so zu erreichen, dass er vorher noch etwas anderes erledigen muss, so dass er eine Zeit braucht, ehe er wieder an die Umsetzung des Suizides denkt. Was das sein kann, ist von Person zu Person verschieden, auch da braucht es einiges an gezieltem psychologischen Techniken oder auch Möglichkeiten das zu erreichen Man muss sich erst einmal einen mentalen und emotionalen Zugang zu diesem Menschen verschaffen, dann heraus finden, was ihn tatsächlich davon abhalten könnte und erreichen, dass er dadurch doch noch einen Sinn sieht, seinen Plan nicht sofort umzusetzen. Die Zeit, die man dadurch gewinnt, kann man nutzen, um bei diesem Menschen eine Beereitschaft für eine Behandlund in einer Klinik zu erreichen.

Ein Patentrezept, wir zu verfahren ist, kann es nicht geben, da es sich um Menschen mit indiviiduellen Problemen handelt, die eine so große Hoffnungslosigkeit hervorrufen, dass der Sinn, weiter das eigene Leben zu gestalten nicht mehr gesehen wird. Psychologen lernen in ihrer Ausbildung, aber auch in ihrer ständig fortschreitenden Supervision, gezielt zu erkennen, wer Suizid gefährdet ist und wie man dann reagiert, aber nicht, indem man eine generelle Anleitung erhält, das immer auf die gleiche Art und Weise verhindert wird, dass es tatsächlich zum Suizid kommt.

Generell hilft oft, dem Menschen zu entlocken, was sie vielleicht noch vor dem Suizid erledigen wollen. Dann kann es eine Chance sein, die Menschen dann mit einer Absprache, diese Handlungen ausführen zu lassen, um die gewonnene Zeit zu nutzen, soviel Vertrauen aufzubauen, dass man eine stationäre Therapie ermöglichen kann.

Hallo, ein Therapeut muß herausbekommen, was ihn so bedrückt, daß er vielleicht diesen Schritt des umbringends machen will. Es kommt auf die Unterhaltung an, ob er den Patient gleich in eine Klinik einliefern läßt oder ob er durch Medikamente ihn "Stilllegen" kann.

Wichtig ist Folgendes: Die weitaus meisten Selbsttötungen sind direkte Folgen einer schweren Depression.

Der Therapeut wird also zuallererst versuchen, die akute Depression mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu behandeln. Danach sieht man dann weiter.

Und die wenigsten sagen, dass sie sich umbringen möchten. Der Therapeut braucht einiges an Erfahrung, um richtig zu reagieren.

Nein, es wird dich nicht aufmuntern, er wird ernsthaft mit dir über die Probleme reden. Er wird die Probleme mit dir aufarbeiten, dass du bewusst erinnert wird um es zu verarbeiten. Man weiß ja nie, was im Leben passiert ist, dass man solche Gedanken hat.

So eine Therapie kann jahrelang dauern, bis man diese Gedanken los ist. Und es wird auch sicherlich viele Auf's und Ab's geben.

im Fall einer konkreten Suizidgefahr muss auch der Therapeut einen Patienten einweisen lassen.