Was ist der Unterschied zwischen Roman, Novelle und Kurzgeschichte?

1 Antwort

Deine Frage ist wohl: Worin bestehen die Unterschiede zwischen dem Roman, der Novelle und der Kurzgeschichte? Bitte formuliere immer möglichst genau, sonst lernst du gar nichts in Deutsch.

Eine Novelle ist ein Märchen im eigentlichen Sinne des Wortes, nämlich eine kurze NEUE Mär, also eine kurze Neuigkeit. Was kurz ist, bestimmt der Autor selbst und die Gestaltung auch.

Ein Roman ist eine lange Novelle, also die Erzählung einer Neuigkeit mit Einleitung, spannender Handlung und einem passenden Schluss. Früher wie im Drama meist die Hochzeit oder ein Todesfall.

Eine Kurzgeschichte ist eine Novelle mit vorgegebener Gestaltung. Eine möglichst kurze Erzählung, wenige Figuren, immer im Präsens - dadurch wird die Neuigkeit ja gegenwärtig, ohne Einleitung mit spannender Handlung und einem von keinem einzigen Leser vorhersehbaren Schluss.

Birke44  19.05.2021, 19:12

Eine Kurzgeschichte definiert sich nicht über die verwendete Zeitform! Es gibt jede Menge Kurzgeschichten im Erzählpräteritum.

Ein Roman ist keine Novelle und eine Kurzgeschichte ist auch keine Novelle. Nur eine Novelle ist eine Novelle.

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earnest  19.05.2021, 19:42

Die Gestaltung einer Kurzgeschichte ist NICHT vorgegeben. Als Leser hatte ich schon hin und wieder auch mal einen Schluss erraten.

Eine Novelle sehe ich auch nicht als "Märchen".

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Skoph  20.05.2021, 07:19
@earnest

Selbstverständlich ist die Form der Kurzgeschichte vorgegeben - aufgrund der Wirkungsziele hat sie bestimmte Gestaltungsinhalte! Wenn ein Autor sich daran nicht hält, versteht er nichts von Poetik und ist eben dämlich (ausgenommen sind natürlich geniale Veränderungen im sinne des individuellen Textes). Davon gibt es zahllose, weil auch nicht alle Leser intelligent und poetisch gebildet sind. Sonst ist es eben nur eine kurze Geschichte! Wenn man ihr Ende erraten kann, ist sie ganz einfach als miserabel zu beurteilen.

Eine Mär/Märe ist im Mittelhochdeutschen eine mündliche Erzählung einer erstaunlichen Begebenheit. Die kleine/kurze Mär ist das Märchen. Aus dem Latein novus für neu stammt die Novelle, die kleine/kurze Neuigkeit. Genau das ist dasselbe. So einfach ist das.

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earnest  20.05.2021, 07:21
@Skoph

Nix "selbstverständlich".

So einfach ist das.

Fessele Literatur bitte nicht in DEINEM Prokrustesbett.

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Skoph  20.05.2021, 07:24
@earnest

Hilft wohl nichts.... Kauf dir ein dickes Poetik-Lehrbuch und übe danach zu schreiben - lass deine alten und neuen Geschichten von denselben Lesern bewerten - du wirst staunen!

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earnest  20.05.2021, 07:29
@Skoph

LOL.

Hier spielt sich jemand als Literaturpapst auf, der auf hohem Ross einhergeritten kommt.

Gehabe er sich wohl!

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Birke44  20.05.2021, 09:45
@Skoph

Eine KG definiert sich aber nicht über die Zeitform. Und die Novelle ist nicht die Ueberkategorie für Roman und KG.

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Birke44  20.05.2021, 10:31
@Skoph

Die Novelle und das Märchen sind nicht gleichzusetzen! Beides gehört zur Epik, aber das Märchen und die KG gehören zur Kleinform, die Novelle zur mittleren Form, der Roman zur Großform.

Es gibt eine Ausnahme: die Märchennovelle. Der Unterschied ist tatsächlich die Länge.

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Birke44  20.05.2021, 10:50
@Skoph

Die Form einer Kurzgeschichte ist auch nicht "vorgegeben", allerdings meinst du das meiner Meinung nach auch nicht, oder? Ich glaube, du meinst, dass die Form der Funktion folgt. Und das ist richtig. (Bei jeder Textform.) Aber WIE diese Form dann letztlich aussieht, ist tatsächlich von Autor zur Autorin verschieden.

Gemein ist Kurzgeschichten ihre komprimierte Form, die Kunst des Weglassens bzw. die (meist aufgeladene) Bedeutung der Leerstelle und ein Ende, das (oft) überrascht. Das kann ein offenes sein, ein plötzlicher Abbruch oder auch ein starker Plottwist.

Die Form einer KG ist aber nicht "vorgegeben" (was du, wie ich wie gesagt denke, auch nicht so meinst), denn das würde bedeuten, es gäbe ein "Kurzgeschichtenschema", das man auf jede existierende KG stülpen könne, und jede wäre formal deckungsgleich. Das ist nicht der Fall. Da unterscheiden sich die Gestaltungsprinzipien einer Judith Hermann, eines Roald Dahl, einer Marlen Haushofer, einer Sybille Berg und einer Joyce Carol Oates viel zu sehr voneinander.

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