was ist der Unterschied zwischen Homo oecologicus und Homo oeconomicus

3 Antworten

Der homo oeconomicus ist ein theoretisches Modell, bei dem man sich den Menschen als absolut rational handelndes und jederzeit perfekt informiertes Wesen vorstellt, dass in jeder Situation seinen persönlichen Nutzen zu maximieren versucht. Der homo oeconomicus wägt dabei immer Kosten und Nutzen (d.h. Vor- und Nachteile) seiner Entscheidungen ab und rechnet sie gegeneinander auf. Er entscheidet sich dabei immer für diejenige Möglichkeit, die ihm den größten Nettonutzen bringt, also die größte (positive) Differenz zwischen Kosten und Nutzen. Bringt jede der möglichen Entscheidungen einen negativen Nettonutzen, entscheidet sich der homo oeconomicus für das "kleinere Übel", weil der Verlust dabei möglichst gering ist. Ob diese Entscheidung evtl. auch massive Nachteile für andere Individuen nach sich zieht, ist dabei nicht relevant. Dieses Modell ist extrem egoistisch gedacht.

Der homo oecologicus denkt und handelt dagegen immer so, dass er ökologisch gesehen perfekt lebt. Dieses Modell geht davon aus, dass der Mensch nicht egoistisch handelt und seinen eigenen Nutzen maximiert, sondern ökologisch "korrekt" und mit Rücksicht auf die Umwelt (Natur, andere Menschen usw.). Der homo oecologicus würde also dann sein "Lebensziel" verwirklicht sehen und aus seiner Sicht den höchsten "Gewinn" erzielen, wenn sein Handeln für seine Umwelt keine negativen Auswirkungen hat: Wenn also z.B. Reste weiterverwertet werden, so dass kein Abfall entsteht; wenn Strom ohne Umweltverschmutzung gewonnen wird; wenn Lebensmittel optimal genutzt werden statt sie ungenutzt nach ihrem Verfall zu entsorgen usw.

Von der Theorie her nicht ganz korrekt ausgedrückt besteht der größte Unterschied darin, dass der homo oeconomicus seinen eigenen Nutzen egoistisch optimieren will, während der homo oecologicus nichts besseres zu tun hat, als sein Leben möglichst schonend für seine Umwelt zu gestalten.

incanus1992 
Fragesteller
 25.09.2011, 07:30

:* danke !!!

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Naja, ich will winterschmacht nicht unbedingt widerschreiben aber doch in einem wesentlichen Punkt:

Beide sind egoistisch. Nur eben mit anderem Ansatz.

homo oeconomicus richtet sein Leben nach den gerade fassbaren äußeren Werten aus, definiert sich darüber. Ohne an andere Menschen oder sich selbst dabei zu denken. All sein Streben ist die größtmögliche Anhäufung von materiellen Werten, also toten Gegenständen.

homo oecologicus richtet sein Leben nach der Ökologie, der bestmöglichen Nutzung der Natur, aus. Es nutzt ihm nichts, jetzt alle Rinder zu schlachten und aufzuessen. Selbst die konservierten Teile werden irgendwann aufgegessen sein und seine Kinder oder spätestens seine Enkelkinder werden verhungern. Er will zudem möglichst gesundes Rindfleisch. Dadurch hat er einen anderen Blickwinkel als sein Gegenspieler. Sein Ansatz zwingt ihn weiter zu sehen als die eigene Hand reicht.

Es sind zudem beides theoretische Modelle welche zu verwirklichen beide eine Menge Wissen nötig machen.

Man könnte im weitesten Sinne auch sagen "Gutmensch" und "Egoist", im Sinne von überwiegend eigennützig und erfolgsorientiert zu handeln.