Was ist der Unterschied zwischen einer Religion und einer Philosophie?

6 Antworten

philosophie wendet sich an den verstand

religion wendet sich an das gefühl

Woher ich das weiß:Hobby – Wo liegen die Ursachen für das, was in der Welt passiert?

Religion ist das Übel der Welt.

Philosophie versucht die Welt zu erklären.

Joseph2222 
Fragesteller
 27.11.2019, 17:47

Und in wie fern erklärt der Daoismus die Welt?

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vonGizycki  28.11.2019, 08:00
@Joseph2222

Joseph2222!

Der Daoismus erklärt nicht die Welt, sondern setzt den Menschen religionsphilosophisch in ein erlebbares Verhältnis mit dem Kosmos. Dabei ist der Kosmos/All oder das Universum auch unsere Erde bzw. unsere Welt in und mit der wir leben einschließlich alles lebendige auf ihr und in ihr. Heutzutage kommt eine Komponente mit hinzu, das ist die Wissenschaft.

Albert Einstein meinte dazu:

"Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind".

WIKIPEDIA

Der Begriff des Dao ist die Bedeutung eines der ganzen Welt zugrunde liegenden, alldurchdringenden Prinzips an. Es ist die höchste Wirklichkeit und das höchste Mysterium, die uranfängliche Einheit, das kosmische Gesetz und Absolute. Aus dem Dao entstehen die „zehntausend Dinge“, also der Kosmos und auch die Ordnung der Dinge entsteht aus ihm, ähnlich einem Naturgesetz, doch ist dem Dao selbst kein omnipotentes Wesen zuzuschreiben, sondern es ist Ursprung und Vereinigung der Gegensätze, womit es letztlich undefinierbar ist.

Dieses alles durchdringende Prinzip kann als das schöpferische Prinzip im All angesehen werden, von der wir ein Teil sind und damit das Sein schlechthin und damit auch unsere eigene Existenz wie alles Lebendige begründet. Und weil wir ja auch selbst schöpferisch tätig sind und diesem Prinzip in der Natur (All, Universum und auch unsere Welt) erlebnishaft begegnen sind wir auch Teil dieser schöpferischen Kraft, diesem schöpferischen Prinzip.

Dao ist somit das Göttliche nicht Gott!!

Das Göttliche (ES) ist undefinierbar weil es ein Geheimnis und keine Person oder ein ähnliches Wesen ist. ES kann nach dem Daoismus nur über die Gegensätze begriffen werden. Hoch kann nur über das Tiefe gedacht werden, Frau nur über den Mann, Heiß nur über Kalt, Hell nur über das Dunkel, Leben nur über den Tod usw. usw. usw. Natürlich auch umgekehrt. Immer ist ein Teil im anderen enthalten und nur zusammen ganz. Das gilt für dfas gesamte sein, alles ist mit allem verbunden.

(Yin und Yang)

https://t1p.de/b9dm

Damit findet Bewegung statt, denn die Gegensätze wechseln sich ab, allein könnten sie nicht existieren. Diese Bewegung ist eber jedes mal die Neubildung eines Zustandes, der sich aus dem vorhergehenden bilden muss. Dafür ist eine imaginäre Kraft notwendig, die diese bewegung bewirkt. Imaginar heißt hier nicht eingebilödet oder nur geglaubt, sonder ist an der Beobachtung der Welt bzw. des Kosmos ausgerichtet.

"Es ist die höchste Wirklichkeit und das höchste Mysterium, die uranfängliche Einheit, das kosmische Gesetz und Absolute."

Damit ist diese schöpferische Kraft, das schöpferische Geheimnis gemeint, ohne das nichts existieren würde und alles mit allem verwandt macht.

Der Oglala - Lakota Medizinmann Hehaka Sapa oder mit englischem Namen Black Elk hat das treffend beschrieben. Ich will es Dir nicht vorenthalten, besonders deshalb, weil er die Qualität der Beziehung zwischen Mensch und Kosmos bzw. Universum eine Bedingung für den Frieden genannt hat.

Der erste Friede - Hehaka Sapa

https://www.youtube.com/watch?v=dVrPmAtxU-8

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grtgrt  30.01.2021, 21:54

Auch Religion versucht die Welt zu erklären. Sie ist Ergebnis religiös orientierter Philosophie.

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joerosac  30.01.2021, 21:58
@grtgrt

Der Unterschied ist der, dass die Religionsbücher die Welt bereits erklären, der Philosoph ist frei.

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grtgrt  30.01.2021, 22:00
@joerosac

Falsch: Kein Religionsbuch befreit dich von der Pflicht, dir selbst ein Urteil zu bilden. Es erzählt uns einfach nur, was anderen denken oder gedacht haben.

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joerosac  30.01.2021, 22:10
@grtgrt

Hast Du vergessen, dass es sich dabei um "Gottes Wort" handeln soll?

Ich kann Dir fertige Urteile zur Genüge aufzeigen.

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grtgrt  30.01.2021, 22:21
@grtgrt

Philosophischen Ergebnisse, soweit sie nicht auch Ergebnisse von Wissenschaft sind, dann also gut belegbar, können nur als Meinung gelten bzw. als persönliche Überzeugung.

Man kann sie also nicht beweisen, meist aber auch nicht widerlegen.

Nur Aussagen, die Wissenschaft als falsch nachweisen kann, haben auch als philosophisches Ergebnis keinen Wert mehr.

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joerosac  30.01.2021, 22:21
@grtgrt

Für eine bestimmte Tat zeigt Dir Deine Religion eindeutige Vorschriften. Erlaubst Du Dir darüber Dein eigenes Urteil zu bilden, dann entfernst Du Dich von dem, was die Religion sagt. "Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel." (Mat. 5, 37)

Mit Meinungen sollte man vorsichtig umgehen, insbesondere wenn sich Religion darin versteckt.

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grtgrt  30.01.2021, 22:23
@joerosac

Vor Religion muss sicht niemand fürchten - wohl aber vor religiösen Fanatikern.

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joerosac  30.01.2021, 22:28
@grtgrt

Religion führt zu Fanatismus, Gewalt und Krieg, die Geschichte ist der Beweis, die Gegenwart auch.

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grtgrt  30.01.2021, 22:31
@grtgrt

Religiöse Fanatiker, auch wenn sie als Religionsgemeinschaft auftreten, nutzen Religion nur als Ausrede, um anderen ihren Willen aufzuzwingen.

Religion ist nichts weiter als religiöse Überzeugung. Als solche ist sie weder beweisbar noch widerlegbar.

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joerosac  30.01.2021, 22:36
@grtgrt

Entschuldige bitte, nur mal eine Zwischenfrage: Glaubst Du, dass die Bibel das Wort Gottes ist?

"Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt." (2 Tim. 3:16-17)

Jedes Wort, jeder Satz, jede Geschichte?

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grtgrt  30.01.2021, 22:42
@joerosac

Zu philosophieren bedeutet, darüber nachzudenken, wie so eine Aussage interpretierbar sein könnte. Banaler ausgedrückt: Wie der Betrachter sie werten möchte aus seiner eigenen Überzeugung heraus. Es ist keine Aussage, die Logik zu entscheiden in der Lage wäre — in welcher Richtung auch immer.

Religion (und fast alles, mit dem sich Philosophie beschäftigt) ist nicht Naturwissenschaft, sondern Metaphysik.

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grtgrt  30.01.2021, 22:47
@grtgrt

Philosophie ist die einzige Disziplin, die ein Recht hat, von Dingen überzeugt zu sein, welche Wissenschaft nicht mehr (oder noch nicht) entscheiden kann.

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joerosac  30.01.2021, 22:47
@grtgrt

Wären wir also bei der Überzeugung. Es ist kaum etwas schwieriger zu korrigieren als die eigene Überzeugung! Dafür macht man sich sogar eigene Wahrheiten.

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joerosac  30.01.2021, 22:48
@grtgrt

Ja, dazu hat jeder ein Recht!

Gab es den Urknall? Oder???

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grtgrt  30.01.2021, 22:51
@joerosac

Warum nicht? Die Relalität, in der man lebt, ist ja stets nur unsere eigene Interpretation dessen, was uns als (so genau gar nicht erkannte) Wirklichkeit begegnet.

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joerosac  30.01.2021, 22:52
@grtgrt

Ja, darin sehe ich kein Problem. Es ist wie es ist.

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grtgrt  30.01.2021, 22:54
@joerosac

Es gibt gute Gründe, daran zu glauben, dass es den Urknall gab. Aber natürlich haben sie nicht die Güte eines mathematischen Beweises.

Warum also sollten wir jemand verachten, der davon überzeugt ist, dass es nie einen Urknall gab?

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joerosac  30.01.2021, 23:04
@grtgrt

Inzwischen ist die Physik bis an etwa 10−43 Sekunden vor dem Urknall angekommen, incl. Mathematik.

Wir sollten solche Leute nicht verachten, Naturwissenschaft ist nicht jedermanns Sache, nur so ein wenig Allgemeinbildung, was z.B. ein Lichtjahr bedeutet, und wie weit wir sehen können, und was wir da sehen, das gehört eigentlich dazu. Den Wissensverweigerern sollte mach einfache Aufgaben übertragen.

Uns umgibt die Ewigkeit.

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grtgrt  30.01.2021, 23:52
@joerosac

Deswegen sage ich immer:

Es macht keinen Sinn, dass Philosophie dort nach Antworten sucht, wo Wissenschaft sie schon gegeben hat (oder geben kann).

Es gibt Leute, Markus Gabriel etwa, die das noch nicht begriffen haben.

Existenzberechtigung hat Philosophie genau dort, wo Wissenschaft machtlos ist.



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grtgrt  31.01.2021, 00:01
@grtgrt

Im religiösen Bereich ist Wissenschaft machtlos. Eben deswegen hat Religionsphilosophie Existenzberechtigung. Man darf nur nie vergessen, dass ihre Denkergebnisse weder beweisbar noch widerlegbar sind.

Dass sie nicht beweisbar sind, glaubt jeder gerne — argumentiert dann aber nicht selten so, als wäre hierdurch gezeigt, dass sie falsch sein müssen. Logik ist das dann aber nicht !

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Grüß Dich Joseph2222!

Also da muss ich Andrastor hier drunter widersprechen weil das zu einfach dargestellt wird. Ich will das ausführen, aber ich muss das etwas länger tun.

Was ist Religion?

Es gibt eine Definition von Gustav Mensching, was Religion sei.

„Religion ist erlebnishafte Begegnung mit dem Heiligen und antwortendes Handeln des vom Heiligen bestimmten Menschen“.

Da wäre aber noch zu klären, was heilig bedeutet:

Wikipedia:

Heilig bezeichnet etwas Besonderes, Verehrungswürdiges und stammt wortgeschichtlich von Heil ab, was sich abgeschwächt noch in heil („ganz“) wiederfindet. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist heilig ein im Zusammenhang mit Religion gebrauchter Begriff mit der zugedachten Bedeutung „einer Sphäre des Göttlichen, Vollkommenen oder Absoluten angehörig“, ...

Heilig muss aber nicht unbedingt allein ein Gott oder irgendwelche alleinigen Götter oder gar alleinige Tiere sein, sondern kann das Leben in seiner Vielfalt, seinen Härten, seinen Widersprüchen aber auch mit seinen schönen und erhabenen Seiten selbst sein, welches als besonders verehrungswürdig erlebt und angesehen werden kann. Im Zentrum steht die schöpferische Kraft im Sein, um uns, in uns und durch uns und bleibt im Allerletzten ein unaufklärbares Geheimnis.

Das bedeutet, das alles was ist, Materie (Körper), Geist (Denken) und Seele (Gefühl) zusammengehört. Und damit auch ist auch die Philosophie ein Bestandteil von Religion oder ein Mittel, um Religiosität auszudrücken. Was der Mensch jedoch glaubt, das ist allein die Entscheidung des einzelnenen Menschen. Was er sich zum Heiligen erklärt, das richtet sein Leben aus und drängt dazu ins Handeln umgesetzt zu werden. Religion an sich ist nicht Glaube, aber der Glaube füllt Religion mit Inhalt.

Nun haben Philosophen die Welt erklärt, aber für jeden Philosoph in seiner Liebe zur Weisheit, so ist die korrekte Übersetzung von Philosophie, spielt natürlich die Suche nach Wahrheit eine bedeutende Rolle, um Weisheit zu erlangen. Aber jeder Philosoph weiß, das seine eigene Erklärung nicht der Wahrheit letzter Schluss ist. Es sind Deutungsversuche der Welt. Es gibt hier keinen Absolutheitsanspruch. Der Glaube kann das sehr wohl haben. Dem Philosophischen Glauben ist das jedoch ein Greuel!

In dem Augenblick jedoch, wo die Suche nach Weisheit in die schöpferische Kraft der Gedanken mündet die Kathedralen des Geistes errichten, in denen Trost und Zuversicht für das Leben gespendet wird und zum eigenständigen Denken anregt, da wird Philosophie zur Religion.

Was ist Philosophie?

Philosophie ist der Versuch des Menschen mit der Methode des Denkens seine Existenz, die von ihm wahrgenommene äußere Welt und sein eigenes Inneres zu erklären.

Und damit ist er essentiell an das gebunden, was tatsächlich in der Welt vorsich geht.

Es gibt nicht die eine wahre Religion und es gibt auch nicht die eine wahre Philosophie. Aber es gibt Philosophie wie in der Definition dargestellt und es gibt Religion wie Gustav Mensching sie beschrieb. Philosophie als die schöpferische Kraft des Menschen gedanklich in das Wesen des Lebens einzudringen, kann als Bestandteil des Glaubens durch den Menschen zum Heiligen erklärt werden und er kann an die Kraft ihrer Ideen glauben. Wenn Religion durch den Glauben ein Ausdruck der erlebten Wirklichkeit ist und auf diese Weise verstanden wird, der findet auf seinem Weg seine eigene und ganz persönliche universelle Weltanschauung die ihn wirklich trägt.

Und damit ist er religiös, besser gesagt er ist ein religiöser Atheist.

Aber es bleibt sein Weg und sein Glauben durch Religion. Diesen Weg muss jeder in seiner angeborenen Religiösität, das behaupte ich, selbst gehen und selbst verantworten!

Die Welt wird zum Tempel in dem das Leben in seiner Vielfalt verehrt wird.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Philosophie stützt sich auf die Logik, Religion auf einen Glauben. Philosophen denken (was manchen besser gelingt als anderen), Gläubige glauben.

grtgrt  30.01.2021, 21:41

Philosophie ist eine Nachdenken, dessen Ergebnis in Überzeugung münden kann (ohne dass man sie beweisen könnte). An Logik sollte solches Nachdenken sich dennoch stets auch orientieren.

Man kann auch logisch denken, wo nichts mehr beweisbar ist.

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grtgrt  30.01.2021, 21:51
@grtgrt

Es gibt z.B. jemand, der sich Philosoph nennt und eine Buch veröffentlicht hat mit dem Titel "Warum es die Welt nicht gibt". In einem Interview hat er kürzlich gesagt, was er gemeint habe sei, dass es nicht die eine Welt gibt (sondern viele Welten).

Wenn jemand sein Buch dann dennoch mit dem genannten Titel verkaufen möchte, weiß ich ganz genau, dass logisch zu denken nicht seine Stärke ist und was er über die Existenz unserer Welt sagt und schreibt, einfach nur Unsinn. Als Philosophie sollte man sowas nicht bezeichnen. Man würde damit echte Philosophen beleidigen.

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Religion ist Ergebnis von Religionsphilosophie vieler, die hierbei ähnlich denken.

Religionsphilosophie ist Philosophie (halt nur mit Schwerpunkt auf Fragen, die mit Gott oder der Frage zu tun haben, ob ein Teil von uns länger existiert als nur unser Körper).