Was ist der Unterschied zwischen der Rautiefe Rz und dem Mittelrauwert Ra?

2 Antworten

Die gesamte Messlänge wird normgerecht in fünf gleiche Einzelmessstrecken unterteilt zuzüglich einer Vorlauf- und einer Nachlaufstrecke.

Ra ist nun der gemittelte (arithmetische) Wert der absoluten Messwerte über die gesamte Messstrecke.

Rz ist der Mittelwert der Spannweite zwischen tiefstem Tal und höchstem Berg der Messwerte jeder Einzelmessstrecke, also aus fünf Spannweiten der (arithmetische) Mittelwert.

Ra ist der am weitesten verbreitete Messwert, allerdings nach inzwischen allgemeinem Konsens auch der nutzloseste, da einzelne Spitzen und Rillen kaum Auswirkungen auf den Messwert haben. Rz spiegelt hingegen ganz gut die Rauheitseigenschaften in Bezug auf unregelmäßige Abweichungen wider.

Wichtig zu wissen ist, dass es noch viele andere Rauheitskenngrößen für diverse Anwendungszwecke gibt, alle haben jedoch eins gemeinsam: Sie eignen sich nicht für eine absolute Beurteilung von Oberflächen, sondern nur zu vergleichenden Beurteilungen, d.h. die Werte sind nur dann wirklich zu gebrauchen, wenn die genauen Messbedingungen protokolliert werden, also wie groß die gewählte Grenzwellenlänge ist und die dadurch resultierende Messlänge. Je mehr Parameter protokolliert werden, desto genauer lassen sich die Oberflächenmessungen nachvollziehen.