Was ist der korrekte Ratschlag, wenn Schüler/-innen schreiben, dass die sich in ihre/n Lehrer/-in verliebt haben?

3 Antworten

Das dieser Schüler*innen das ruhig ihren Lehrer*innen sagen sollen, diese sind dafür ausgebildet den betreffenden Schüler*inne zu sagen das sie geschmeichelt sind, aber aufgrund der Fürsorgepflicht und des Interessenkonfliktes (ganz zu schweigen davon das der Schüler vielleicht viel zu jung ist) keine Beziehung entstehen kann

Man sollte sich zuallererst in die Lage versetzen und sich selbstkritisch fragen, welche Reaktion bzw. welche Hilfe und welchen Tonfall (!) man sich selbst erhoffen würde, hätte man das Problem und würde man einen ernsthaften, ehrlichen und hilfreichen Ratschlag haben wollen. So mache ich es immer bei Fragen Jugendlicher und denke zurück an meine eigene Jugend - vieles hat man ja auch selber mal erlebt & auch ich hatte in der Pubertät Lehrerinnen, die ich attraktiv fand.

Einer/einem Jugendlichen, die/der sich in den Lehrer/die Lehrerin verliebt hat, würde ich empfehlen, das Gefühl zu genießen und sich auf keinen Fall zu fragen, ob es unnormal sei oder nicht - es ist so, dass Lehrer/innen für Jugendliche die ersten Erwachsenen außerhalb der Familie und der Freunde sind, die sie näher und intensiver kennen und erleben lernen und da liegt das näher als gedacht, dass man sich vielleicht doch mal verliebt. Es ist vielleicht auch eine wichtige Erfahrung; aus meiner Warte könnte ich dazu stellen, dass ich solche Gefühle für eine Lehrerin auch mal hatte (10. Klasse, die war toll und super lieb und einfach anders als andere) - und dass es vielleicht zum Erwachsenwerden dazugehört. Dann würde ich erklären, dass so was keine Zukunft hat - auch wegen der rechtlichen Probleme; ich kenne durchaus Lehrer/innen, die wegen Affären oder in einem Fall sogar Sex mit Schülern (Schutzbefohlenen - das mit dem Sex war eine junge Referendarin vom Gymnasium mit einem Oberstufenschüler, den das Ganze fast sein Abi gekostet hätte; die waren beide besoffen nach einem Straßenfest ... üble Geschichte von ca. 2016) strafversetzt worden sind oder zumindest empfindliche Disziplinarverfahren erhielten. Und ich würde anfügen, dass es nicht nur attraktive und sympathische Lehrer/innen gibt, sondern auch nette, coole und begehrenswerte mögliche Partner im eigenen Alter - vielleicht nicht unbedingt im selben Klassenzimmer, aber es gibt sie und man wird sie treffen :-)

Letztlich ist es aber als Lehrer oder auch als Berater extrem schwer, den richtigen Ton zu treffen. Liebe ist ein Thema, bei dem nicht viele sachlich bleiben und vieles falsch verstanden oder anders gesehen wird, weil man vielleicht auch vor lauter "rosa Wolken" irgendwie neben sich steht. So sensibel man es auch versucht, es geht nicht immer glatt aus. Nur ein Beispiel: In mich hatte sich mal, als ich ca. 26/27 war, eine Nachhilfeschülerin verliebt, die Tochter von Bekannten meines Onkels. Sie war damals 16, ich bereitete sie auf die Mittlere Reife vor in Deutsch und Englisch - ich habe ihr damals gesagt, dass ich das ja alles nett finde, aber dass es einfach nicht geht. Das machte alles nur noch viel schlimmer und sie war fortan so beleidigt, dass wir den Nachhilfeunterricht abbrechen mussten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Liebello 
Fragesteller
 19.01.2022, 19:13
Man sollte sich zuallererst in die Lage versetzen und sich selbstkritisch fragen, welche Reaktion bzw. welche Hilfe und welchen Tonfall (!) man sich selbst erhoffen würde, hätte man das Problem

ich wäre ehrlich gesagt niemals auf die Idee gekommen fremde Menschen im Internet zu der Thematik zu befragen in meiner Jugend

allerdings gab es die Möglichkeit damals noch nicht, sondern nur die "Bravo", die ich aber nie gelesen habe, weil es an Interesse mangelte

ich habe mich nie gefragt ob es normal sei, oder ob man irgendwas tun müsste, wenn ich in einen Lehrer verknallt war

ich kann irgendwie nicht nachvollziehen, dass es für Jugendliche ein großes Problem ist in einen Lehrer verknallt zu sein

verknallt zu sein in einen Lehrer ist einfach ein Zustand, der da ist, und mehr nicht

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rotesand  19.01.2022, 19:15
@Liebello
ich wäre ehrlich gesagt niemals auf die Idee gekommen fremde Menschen im Internet zu der Thematik zu befragen in meiner Jugend

Ich auch nicht, zumal es das damals bei uns noch gar nicht gegeben hat. Es gab zwar schon Internet, aber das war mehr so eine Sache für Geschäftsleute und ein paar PC-Geeks, die generell technikaffin waren. Bravo-Leser war ich auch nicht.

Ich hätte das eher so gemacht, dass ich mir vorgestellt hätte wie es für mich wäre, wenn ich aktuell ein Jugendlicher von vielleicht 15-16 Jahren wäre und wie ich mich da fühlen würde & welche Form von "Beratung" und Hilfe mich in der Lage freuen würde. Ich habe meine "Sympathien" für gewisse Lehrerinnen damals auch nie hinterfragt, es war halt einfach mal so und damals war das sowieso anders ... man hatte kein Internet und das hat manches auch gar nicht erst aufgebauscht. Es war nicht alles schlecht(er) ohne Internet bzw. ich bin sogar der Meinung, dass man manche Leute besser gar nicht am Internet teilnehmen lassen sollte, weil sie sonst bald nicht mehr wissen, wo links ist und wo rechts ist.

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Liebello 
Fragesteller
 19.01.2022, 19:33
@rotesand
Es war nicht alles schlecht(er) ohne Internet bzw. ich bin sogar der Meinung, dass man manche Leute besser gar nicht am Internet teilnehmen lassen sollte, weil sie sonst bald nicht mehr wissen, wo links ist und wo rechts ist.

XD

ja, stimmt wohl

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rotesand  19.01.2022, 19:39
@Liebello

Gerade Jugendliche kann das Internet absolut verunsichern, es kann ihnen Flöhe ins Ohr setzen und sie überfordern. Es ist wie mit dem Fernsehprogramm: Zu gewissen Zeiten kann man kein Kind vor die Glotze lassen, weil es sonst nur Schrott sieht...

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Liebello 
Fragesteller
 19.01.2022, 19:46
@rotesand

ja, Eltern haben auch oft keine Ahnung davon, was das Kind so alles aufsaugt und was es sich gerade für Gedanken macht

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rotesand  19.01.2022, 19:47
@Liebello

Und schlechte Vorbilder oder auch sozialen Zwang gibt es auch, siehe Facebook und Instagram usw. - da lauert jede Menge schlechter Einfluss auf die Jugendlichen.

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Ganz sachlich mitteilen, dass das nicht funktioniert.