Was ist bloß mit der Menschheit los - Generation Beziehungsunfähig, Ghosting - Häää?
Eigentlich halte ich nicht viel davon solche Dinge in Online-Foren zu besprechen, aber mittlerweile scheint es ja zum Trend zu werden.
Was ist los, mit den Männern und Frauen - wieso möchte sich keiner mehr binden und das allerwichtigste: Wo bleibt die Ehrlichkeit?
Da ich eine Frau bin und auf Männer stehe, kann ich nur von diesen berichten. Gerade auch wieder eine tolle Situation erleben müssen: Einen netten jungen Mann kennengelernt, sich mehrmals getroffen und ebenfalls schon das Thema "wie geht es denn mit uns weiter" besprochen - verlief nicht mal so negativ. Leider scheint es immer moderner zu werden, dass man sich nur noch nett und interessiert verhält, so lange man sich direkt in die Augen sieht. Wenn einer von beiden dann die Tür verlässt - Aus den Augen, aus dem Sinn! Es wird sich zwar gemeldet, aber eigentlich nur um zu zeigen, dass man eigentlich keine Unterhaltung will... aha! Man verabredet sich und wird für die Kumpels stehen gelassen, man antwortet nicht mehr auf eine Nachricht, weil wir auch mal das Recht haben "böse" zu sein und man hört das ganze Wochenende nichts mehr. - Was ist da los? Ich habe sogar gelernt, dass es einen Begriff dafür gibt - "Ghosting". So nennt man wohl das verschwinden und nicht mehr melden von ein auf den anderen Tag. Tatsächlich kamen wir jetzt nochmal in Kontakt und er hat von sich aus ein Treffen vorgeschlagen. Da stelle ich mir natürlich die Frage, wie das laufen soll und vor allem: wie spreche ich an was mir auf dem Herzen liegt ohne ihn zu verscheuchen? Er liegt mir am Herz, sonst würde ich das alles überhaupt nicht mitmachen.
Ich habe gestern einen Beitrag über Ghosting bei FB gesehen und sehr viele Frauen und auch Männer haben sich verzweifelt und erbost diesem Beitrag zustimmen können.
Auch hier würde mich die allgemeine Einstellung und die Erfahrungen interessieren. Vielleicht gibt es ja sogar ein paar Tipps zu meiner aktuellen Situation.
Ich freue mich auf eure Antworten!
9 Antworten
Wir müssen uns mal über einem im Klaren.
Ehe und längere Beziehungen sind einem Sinneswandel unterlegen. Ganz früher haben die Eltern den Ehepartner ausgesucht, inzwischen wird aus Liebe geheiratet. Aber selbst bei der Liebesheirat ging es nicht nur um Liebe, sondern auch um die finanzielle Versorgung der Frau und der Mann bekam jemanden, der für ihn den Haushalt machte.
Inzwischen ist das jedoch anders. Dank der Technisierung ist keine zweite Person mehr notwendig, um den Haushalt zu erledigen. Das kann man auch mit einer Vollzeitstelle. Die Frau braucht auch keinen Versorger mehr, sie kann inzwschen ihr eigenes Geld verdienen.
Nur wenn es um die Kindererziehung geht, ist es nicht so leicht. Wobei auch hier kein eigentlicher Grund dagegen spricht sich beispielsweise auch die Kindererziehung unter den beiden Partnern zu teilen.
Die Versorger-Ehe ist daher hinfällig geworden. Zudem gibt es keinen Zwang Kinder zu bekommen oder die auch gemeinsam aufziehen müssen. Auch der Zwang unbedingt einen Partner zu finden und zu heiraten ist weg.
Wir sind inzwischen frei genug unser Leben so zu gestalten, wie wir es gerne wollen.
Das ist auch nichts Verwerfliches. Jeder ist sich seines eigenes Glückes Schmied. Die Frage ist nur dabei wie wir mit anderen Menschen umgehen.
Und das ist einzig und alleine eine Frage der Erziehung.
Wenn man ein Kind dazu erzieht, dass es später mit keinen Konsequenzen zu leben hat sich an keine Verpflichtungen zu halten hat, wird es auch als Erwachsener so leben.
Ich kann dich verstehen, dass du wütend bist, wenn jemand dir plötzlich absagt, um mit den Kumpels um die Häuser zu ziehen. Bei solchen Sachen bin ich auch so, dass mein Wort gilt. Natürlich gibt es immer wieder Situationen, bei denen man es verstehen kann. Wenn jetzt beispielsweise ein Freund plötzlich von der Freundin verlassen wurde, kann ich verstehen, dass abgesagt wird, um bei diesem zu sein. Ständiges Versetzen ist ein Zeichen von schechten Manieren und schlechten Elternhaus.
Grundsätzlich gilt allerdings: Es sind nicht alle junge Leute so.
Und: Der Verursacher davon ist eine Generation älter. Sie hören inzwischen auf den netten Namen Helikoptereltern.
Hallo,
auch in der sogenannten Aufklärung, bei der das Mittelalter von den Naturwissenschaften abgelöst wurde, gab es zwar Fortschritte, aber auch Nachteile. Alles was den Menschen ausmacht: Liebe, Freude, Vertrauen, Demut, Hingabe, Trauer, Bindungsfähigkeit, alles Geheimnisvolle, geistig-seelische, Numinose, nicht beweisbare blieb auf der Strecke.
Ähnliche Wirkungen hat die Aufklärung im Bereich der Sexualität hervor gebracht. Der Schwerpunkt hat sich sich auf medizinisches und technisches Wissen verlagert. Das wirklich Berührende und in die Tiefe gehende wird fast lächerlich gemacht und ständig entwertet. Qualität wird durch Quantität ersetzt.
Warum das so ist und wozu es gut ist, wird sich noch zeigen. Voreiliges Schimpfen hat keinen Sinn, denn wir wissen nicht, was das Leben mit uns vorhat.
Ist jetzt nichts ungewohmlungewöhnliches und nichts was mich wundern würde.
Ich bezweifel, dass sowas jemals anders war.
Man muss sich auch immer Fragen, warum Leute unehrlich sind. Das hat nicht immer nur was mit purem Egoismus zu tun, sondern auch damit, dass man jemanden nicht weh tun will. Der Grund führt zwar auch wieder zu einem zurück, aber man war auch mit drn Gedanken empathisch.
Klar, kurz und ehrlich kann zwar auch schmerzvoll oder eben nicht, aber das wissen die meisten Leute gar nicht mehr. Denn was ich merke, niemand kann Ehrlichkeit wirklich ab und.bleibt dann auch sachlich.
Aber was ist das "ich antworte nicht, weil "wir" auch mal das recht haben böse zu sein".. nur weil er seine Freunde vorgezogen hat?
Das finde ich schon wieder kindisch, anstrengend und unnötig. Was bringt es einen auf bockig zu machen?
Als erstes geb ich hier auch meine Vorredner recht.Alles verdanken wir den Sozialen Medien.
- Der Umgang auf diesen ist immer Unpersönlich. IMMER
- Die Emotionen,Mimik,Gestik und andere Gefühle fallen weg
- Man möchte nur das sehen und hören was man möchte
- Man ist ersetzbar geworden ob als Partner/in oder Freund/in spielt keine Rolle. Hauptsache ersetzbar.
- Auf diesen Plattformen wird das perfekte Leben zelebriert wo es keine Schwächen und Makel gibt.Das perfekte Leben wird da so zusagen gelebt.
- Ach so und die Empathie.Tja da sag ich nur hast du Pech gehabt gibt es nicht auf diesen Plattformen
- Eins noch Social Skills lernt man nicht wenn man Soziale Netzwerke benutzt man lernt es wenn man mit echten Leuten interagiert. Wahnsinn ne ;) Fördert auch Selbstbewusstsein.
Zum Thema Ghosting: Da wo der Umgang Respektlos und Unpersönlich ist.Und es auch zum Leitfaden der Plattform gehört kann man sehr schnell Leute unbeabsichtigt beleidigen in Form dieses Kürzels.Auch kann es sein das die Person wirklich viel zu tun hat und sich nicht immer bei der Plattform anmelden kann.Desweiteren kann es auch sein das die Person dich mehr mit dir im realen Leben treffen möchte als mit dir immer zu chatten aber zu schüchtern ist das zu sagen.Was du als Frau oder Mann gleich als Desinteresse interpretieren tust und ihn oder sie gleich als Versager oder A...loch abstempelst.Tipp: Wenn er dir ein Treffen vorschlägt und es zum Treffen kommt dann sag ihm doch wie du dich fühlst.Wenn er dir das sagen tut wie er sich fühlt und es auch versteht wie du dich fühlst.Dann ist der erste Schritt getan.In unser heutigen schnelllebigen Welt hat der Mensch verlernt mit den anderen Menschen die ihn umgeben von Angesicht zu Angesicht zu sprechen.Das ist eine Tatsache.Wer mit dir nicht reden möchte der redet nicht mit dir denn kannst du getrost ignorieren.Wer reden möchte kommt auf dich zu und spricht dich an.Wer nicht der nicht.Gilt für beide Geschlechter.Aber auch da muss man immer schauen was Wahr und was Falsch ist.Kann auch sein das er oder sie schüchtern ist.Puh ich hoffe ich konnte dir helfen.
LG
Raptor
Dieses Phänomen haben wir den digitalen Medien zu verdanken, Viele sehen darin einen Segen, doch in meinen Augen überwiegen die Nachteile.
Aktuell wurde darüber berichtet, das die Menschen durch die digitalen Medien ihr sozialen Kompetenzen verlieren. Sie können alles schreiben, aber wenn es zum persönlichen Kontakt kommt, dann wissen sie nicht mehr wie sie damit umgehen sollen. Sie verlernen Mimik, Gestik und Stimmungen zu deuten und damit umzugehen.
Ich kann dir nur raten offen und ehrlich zu sein. Es bringt absolut nichts sich zu verstellen und anders zu sein. Das ist wie ein Boomerang. Irgendwann kommt das zurück und sorgt für Probleme.
Wenn du etwas auf dem Herzen hast, dann sprich es aus. Wenn er damit nicht umgehen kann, dann ist das sein Problem und wenn ihr aus diesem Grund kein Paar werdet, dann ist das so.
Wenn du merkst das er unbeholfen ist und sich nicht öffnet, dann gib ihm die Möglichkeit dazu. Sei offen und ehrlich, dann wird er sich vielleicht auch öffnen.
Richtig. So sehe ich es auch...
Es ist tatsächlich so, dass es scheint man könne sich seine Partner wie am Fließband aussuchen und aus diesem Grund denkt der gegenüber stetig bei jeder kleinen Komplikation kann ich mir ja jemand neuen suchen.
Wie unten auch beschrieben, natürlich könnte mir das eine wunderbare Hilfe sein einen Menschen aus meinem Leben zu streichen, aber wer kann das schon so einfach wenn schon gewissen Gefühle im Spiel sind?!
Mittlerweile finde ich, besteht schon eine riesen Schwierigkeit darin überhaupt HERAUSZUFINDEN, ob ein gewisses Interesse bei dem gegenüber besteht oder nicht. Es wird mit allem hinter dem Berg gehalten und bloß nicht zu viel von sich preisgeben sonst kommt man da nicht mehr raus...
Und es ist leider keine Seltenheit sondern zur Normalität geworden.
Ja, jeder macht sich so glatt wie möglich, damit er auf gar keinen Fall irgendwo aneckt. Das ist nicht nur beim Thema Partnerschaft so, sondern auch in allen anderen Bereichen. Dabei kann ene Beziehung nur entstehen, wenn man bei anderem Menschen irgendwo einhaken kann.
Das Problem ist auch das Überangebot und die Leichtigkeit mit der man heute andere Menschen kennenlernen kann. Dieser Überfluss macht uns, auch in anderen Bereichen, immer unfähiger Entscheidungen zu treffen.
Und hinzu kommen Einflüsse die uns immer wieder einreden, das wir was verpassen, das wir zu wenig haben, das wir was besseres haben können.
Sicher ist es nicht einfach jemanden aus seinem Leben zu streichen. Das habe ich auch nicht behauptet. Doch im Endeffekt ist es die beste Lösung wenn man feststellt das für eine Beziehung keine Basis vorhanden ist.
Generation beziehungsunfähig