Was hatte Hitler gegen die Juden?

8 Antworten

Das war nicht nur bei Hitler so, sondern auch in vielen Teilen der Bevölkerung.

Zu der Zeit dachten die Menschen, dass sie nur aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion oder Hautfarbe etwas besseres wären, was mit dem Nationaldarwinismus begründet wurde (Darwin hatte dies aber nicht gemeint, es gibt keine Menschenrassen oder ähnliches!) Natürlich ist das alles vollkommener Humbug! Jedenfalls war dieser grundlose Hass auch schon davor vorhanden. Dadurch, dass Hitler aber das alles "befeuert" und legal gemacht hat, hat er so vielen Schaden angerichtet.

Wir sollten daraus lernen und besser sein, um eine Welt zu schaffen, in der jeder leben kann und möchte.

Als Gefreiter im 1. Weltkrieg war Adolf Hitler nach Abschluss des Waffenstillstandes ebenfalls, wie seinerzeit sehr stark verbreitet von einem Dolchstoss von Juden und Marxisten überzeugt.

In der Folgezeit wird er geprägt durch nationalsozialistische Schriften und Ansichten und er nennt schon zu dieser Zeit die Entfernung der Juden aus dem deutschen Leben als vordringliches Ziel. Im Jahr 1919 wird Adolf Hitler von seiner Einheit beim Militär zu einer Teilnahme an einem Rednerkurs (Propaganda-Schulung) an einer Universität vorgeschlagen, wo er sich tatsächlich als ein talentierter Redner auszeichnet, im gleichen Jahr tritt der der deutschen Arbeiter-Partei bei (der späteren NSDAP), wo er sich profiliert und schließlich das Zugpferd und der Führer der Partei wird. Als Politiker will er ein neues und starkes, zudem rassisch reines Deutschland aufbauen, das künftig nie mehr eine Niederlage wie die von Versailles erleiden muss. Seine rassischen Ansichten verschärften sich erst während seiner Niederschrift von "Mein Kampf" im Jahre 1924 in Gefangenschaft. Zuvor war er ausschließlich auf das Judentum konzentriert, nun weitete er diese auf weitere Rassen und auf seine Idee (Aufgrund der Ereignisse in Russland), um das Reich aus seiner Sicht unbesiegbar zu machen, der Eroberung von Lebensraum im Osten aus.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Eben nicht nur Adolf Hitler.

Das ist der springende Punkt. Antisemitisches Gedankengut hat sich über die Jahrhunderte in der europäischen Kulturgeschichte auf unterschiedlichste Weise manifestiert und war/ist fest in kollektive Denkmuster verankert. Das äußert/e sich in Beleidigungen oder Bezeichnungen bis hin zu literarischen Darstellungen. Die Liste nennenswerter deutscher Denker:innen, die gnadenlos antisemitisch waren, ist lang.

Antijudaismus, also eine religiös motivierte Verachtung (die vermeintl. Mörder Jesu) bot Menschen jüdischen Glaubens noch die Möglichkeit, durch eine Taufe zu vollwertigen Christ:innen zu werden. Durch den neuen Einfluss sozialdarwinistischer, sowie nationalistischer Lehren und rassistischer Vorstellungen entwickelte sich jedoch eine Vorstufe des radikalen Antisemitismus der Nazis, welcher in dieser religiösen Gemeinschaft eine minderwertige Art Mensch ansahen; diese Zuordnung war pseudobiologisch begründet und somit nicht zu ändern. Bereits im Kaiserreich zirkulierten in nationalistischen Kreisen antisemitische Verschwörungen, Badeorte schmückten sich mit der Bezeichnung "judenfrei."

Ersten Kontakt mit antisemitischen Denken hatte Hitler in Wien, hier wurde er von dem damaligen Bürgermeister Karl Lueger beeinflusst (der antisemitische Parolen jedoch nur im Wahlkampf für seinen Erfolg verwendet hatte). Radikalisiert wurde Hitler, da ist sich die Forschung einig, in den Anfangsjahren der Weimarer Republik, als rechts- und linksextremistische Bewegungen in München sich bekämpften, was auch zur Ermordung Kurt Eisners führte.

Ein zentrales Indiz: "Mein Kampf" wurde fast nie vollständig gelesen, weil es nicht mehr gelesen werden musste. Der Hass, diese radikale und menschenverachtende Weltanschauung war bereits so tief in großen Teilen der deutschen Gesellschaft verankert.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – im Masterstudium Politikwissenschaften

UbuRoi  26.12.2021, 23:29

Ja, sogar die jüdischen Patrioten, die im WK1 für das deutsche Reich gekämpft haben, wurden gehasst.

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Rocker73  26.12.2021, 23:31
@UbuRoi

Das Problem ist, dass ausgegangen wird, dass die jüdische Bevölkerung des damaligen Deutschlands homogen war:

Es gab unter diesem Bevölkerungsteilen knallharte konservative Patrioten, die im Deutsch-Französischen oder im 1. Weltkrieg gekämpft hatten und die bürgerliche Gleichstellung des Kaiserreichs schätzten. Dann gab es aber auch orthodoxe und liberale Strömungen, welche sich progressiven Vorstellungen in Glauben und Politik zuwandten.

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UbuRoi  26.12.2021, 23:33
@Rocker73

Das klingt aber nicht homogen und auch nicht nach tiefen deutschen Hass.

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annaunddielibe  26.12.2021, 23:40

Also war Hitler Mitläufer?

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Rocker73  26.12.2021, 23:46
@annaunddielibe

Nein, war er nicht.

Hitler etablierte, aufbauend auf diversen Vorlagen, ein neues extremistisches Gedankengut, welches sich in der NSDAP und deren Unterstützer:innen manifestierte.

Der Führerkult war fest auf seine Person ausgerichtet, weswegen er auch kein "Mitläufer" gewesen sein kann.

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Aurofons  26.12.2021, 23:47

Warum fällt immer Luthers Werk "Von den Juden und ihren Lügen" unter den Tisch.
Fast alle Aufforderungen darin, wie Juden zu behandeln sind, haben die Nazis in die Tat umgesetzt. Streicher wollte bei den Nürnberger Prozessen damit seine Verbrechen rechtfertigen und die Progrome um den 9. November 1938 vor Luthers Geburtstag am 10. November waren wohl vom gewählten Zeitraum her kein Zufall.

https://www.pro-medienmagazin.de/luther-vorbild-der-nazis/

... Reformator für seine Zwecke instrumentalisierte.

Luthers Werk wurde nicht zweckentfremdet, sondern Luther war Anstifter.

Dass nach Luther immer noch Straßen benannt werden und sind, befremdet mich.

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An sich nichts bestimmtes. Das ganze Volk war damals der Meinung, dass die Juden ein Problem wären. Das hatte sogar logisch nachvollziehbare Gründe. Der Großteil der Bevölkerung war verarmt, aber man wusste, dass einige reiche Leute Juden waren. Da lag der Trugschluss die Juden hätten den anderen das Geld weggenommen, nahe.

Die NSDAP und ihre Oppositionspartei haben damals gleichermaßen gegen die Juden gehetzt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen

Rocker73  26.12.2021, 23:15

Wo hast du bitte recherchiert?

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antisemitismus gab es schon viel früher... es war in vielen teilen der welt normal, dass man juden abgestoßen hat und oder "anders betrachtet".

ich glaube es lag insgeheim am reichtum der juden


UbuRoi  26.12.2021, 23:18

Auch die Juden in Osteuropa auf dem Land?

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ichmagmemes  26.12.2021, 23:20
@UbuRoi

das kann ich mir auch nicht erklären. es wird in dokumentationen oder historischen artikel nicht erklärt, warum genau auch jzt z.B polnische juden massenhaft hingerichtet worden sind

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